Teilerfolg für die Chérisy
Ein Investor für ein geplantes Studentenwohnheim in der Chérisy hat sein Bauvorhaben unerwartet zurückgezogen. Das teilte das Konstanzer Baurechtsamt mit. Die Neue Arbeit GmbH und das Bürgerprojekt Chérisy ergreifen die Chance und präsentieren neue Ideen
Rudy Haenel, Sprecher des Bürgerprojekts Chérisy, spricht seemoz gegenüber von „einem Teilerfolg“. Denn unabhängig von der Normenkontrollklage, die Bürgerprojekt und Neue Arbeit gegen den Bebauungsplan der Stadt Konstanz eingebracht haben (seemoz berichtete), und ebenso unabhängig von dem noch ausstehenden Bauantrag des zweiten Bauträgers für ein zweites Studentenheim, „bedeutet dieser Rückzug eine beträchtliche Verzögerung der Pläne“, so Haenel. Und bietet somit Spielraum für neue Ideen und neue Verhandlungen.
Immerhin reagieren die Stadtratsfraktionen: FGL und LLK haben bereits ihre Sitzungen am gestrigen Montag genutzt, um die neue Lage zu erörtern. Und auch Teile der Stadtverwaltung sehen wohl neue Chancen. So scheint Ute Seifried, Noch-Amtsleiterin im Sozial- und Jugendamt der Stadt Konstanz und ab Donnerstag womöglich neue Bürgermeisterin, der Idee neuer Krippenplätze in der Chérisy gegenüber nicht abgeneigt zu sein. Sie wird mit dem Satz zitiert: „Wir brauchen dort unbedingt zusätzliche Unterbringung“.
Hier die aktuelle Pressemitteilung des Bürgerprojekts Chérisy:
Das Baurechtsamt der Stadt Konstanz hat dem Freiburger Rechtsanwalt der Neuen Arbeit GmbH mitgeteilt, dass die Fa. Wengert GmbH & Co Wohn- und Gewerbebau KG das Bauvorhaben für ein Studentenwohnheim in der Cherisy Straße zurückgezogen habe. Es sei jedoch möglich, dass ein neuer, geänderter Bauantrag eingereicht werde.
Angesichts dieser neuen Entwicklung mit einer weiteren großen Verzögerung des Projekts, unabhängig von der anhängigen Normenkontrollklage gegen den Bebauungsplan, möchten die Neue Arbeit GmbH und das Bürgerprojekt Cherisy mit den Investoren und der Stadt Konstanz das Gespräch suchen. Die Neue Arbeit GmbH und das Bürgerprojekt möchten den Vorschlag unterbreiten, dass vom Bau eines Studentenwohnheims in der Cherisy-Straße Abstand genommen wird, die Stadt Konstanz das Gelände von der AOK Konstanz pachtet, und in eine Grünfläche für den bereits bestehenden Kindergarten und eine neu zu erbauende Kinderkrippe umgestaltet.
Diese Kinderkrippe könnte, statt Gewerberäumen im Erdgeschoss des von der Fa. Löffler im Josef Belli Weg geplanten Studentenwohnheims errichtet, und in Trägerschaft der Stadt Konstanz und der Neuen Arbeit GmbH, betrieben werden.
Das Bürgerprojekt wird Frau Seifried als Leiterin des Sozial- und Jugendamtes der Stadt Konstanz und Herrn Bürgermeister Werner bitten, so rasch wie möglich zu einem Gespräch mit den Investoren, der Neuen Arbeit und dem Bürgerprojekt einzuladen.
Autor: PM/hpk
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