Theatertage kommen nach Konstanz

Wenn sich der Konstanzer Gemeinderat heute zu seiner letzten Sitzung des Jahres trifft, heißt das Motto: Saldo für die prägenden Entscheidungen 2017. Nur wenige Themen zielen in die Zukunft – dazu gehört die Finanzierung der Baden-Württembergischen Theatertage 2019.

Christoph Nix ist mal wieder oben auf: Zum Ende seiner Intendantenzeit ist es ihm nach 2007 zum zweiten Mal gelungen, die Baden-Württembergischen Theatertage nach Konstanz zu lotsen. Das zehntägige Festival findet alle zwei Jahre in einer anderen Theaterstadt des Landes statt – auf Einladung des Konstanzer Theaters werden Bühnen aus dem ganzen Land mit ihren besten Aufführungen in Konstanz gastieren. Und Nix ist schon wieder voller Pläne: „Noch ist es zu früh, einzelne Planungen zu nennen. Aber mir schwebt vor, ein Schiff zu mieten oder ein Zirkuszelt als zusätzliche Spielstätte anzubieten.“

Für die Durchführung der Theatertage sollen im Haushalt 2019 rund 90 000 Euro von der Stadt bereit gestellt werden.. Der Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Bühnenvereins bietet für die Veranstaltung rund 78 000 Euro und das Land Baden-Württemberg 167 800 Euro auf. Das Budget des Theaters bleibt übrigens davon unberührt; auch darüber aber will der Gemeinderat heute entscheiden.

30 Punkte auf der Tagesordnung – die wichtigsten:

Das Bodenseeforum, die Konzilstadt und die Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz legen ihre Wirtschaftspläne 2018 vor. Satzungsänderungen stehen bei den städtischen Bekanntmachungen sowie der Entschädigung für die Ortsvorsteher an. Ab Februar 2018 wird die Stadt Konstanz ihre öffentlichen Bekanntmachungen online und im Amtsblatt publizieren. Außerdem: Die Schulentwicklungplanung für die Grundschulen, Werkreal- und Realschulen, Gymnasien und die Gemeinschaftsschule wird entschieden. Unter anderem soll die Werkrealschule der Geschwister Scholl-Schule ab dem Schuljahr 2017/18 auslaufen und in dieser Schulart keine weiteren SchülerInnen mehr aufgenommen werden. Wie auch der Nachtragshaushalt 2018 mit einem Plus von rund 15 Mio. Euro sind alle diese Themen in den jeweiligen Ausschusssitzungen, über die seemoz berichtete, vorberaten worden – mit spektakulären Sinnesänderungen bei den GemeinderätInnen ist darum heute nicht zu rechnen.

Wie auch über manche Personalentscheidungen am Theater. Nach langem Hickhack hat man sich entschieden, die Stellenzahl am Theater um zwei halbe Stellen zu erhöhen, viel weniger, als von den Theaterleuten ursprünglich gefordert. Und auch die Position des Intendanten bleibt weiter im Gespräch: Wird der 2020 auslaufende Vertrag von Christoph Nix um ein Jahr über die Pensionsgrenze hinaus verlängert? Das würde Nix freuen, würde die SchauspielerInnen, die dafür geworben haben, freuen, würde wohl auch die meisten Theaterfreunde in der Stadt freuen. Nur einige StadträtInnen nicht. Die Abstimmungen werden knapp ausfallen – und seemoz wird bereits morgen darüber berichten.

hpk