„Übergriffe auf die Stadt“

Nächste Donnerstag-Demo in Singen: Die Bürgerinitiative „Für Singen“ ruft zu ihrer nächsten Donnerstag-Kundgebung am 12. Mai um 19.00 Uhr auf: Dieses Mal trifft man/frau sich vor dem Cafe Hanser. Die Demonstration steht unter dem Motto „Übergriffe auf die Stadt“. Der Aufruf im Wortlaut:

„Wir konnten Ursula Goller für einen Redebeitrag gewinnen. Sie hat sich bereits in der Vergangenheit vielfach für Singen eingesetzt: zum Beispiel war sie im Jahr 2000 Mitstreiterin beim Förderverein für die sehr erfolgreiche Landesgartenschau, bereits 1982 Mitglied des Bauforums, das sich für den Erhalt historischer Bausubstanz in Singen einsetzte, und sie ist Mitglied des Singener Museumsvereins.

Des weiteren freuen wir uns, dass Herr Hendrik Riemer, Immobilienbesitzer aus Singen, uns das Thema „Bezahlbarer Wohnraum in Singen im Kontext Wohnen in der Hegau- und Bahnhofstraße“ erläutern wird.

  • Das ECE-Center ist nicht auf einer Brache geplant, sondern durch den Bau werden Wohnhäuser, Geschäftshäuser, Grünflächen und eine Straße abgerissen bzw. zerstört.
  • Insgesamt soll eine Fläche von über 16.000 m² vollständig versiegelt werden. Das heißt bisher unbebaute Flächen von rd. 1600 m² werden zusätzlich versiegelt und ca. 30 Großbäume werden gefällt! Was nützt da ein erster Singener Klimagipfel, der – ‚für Kommunen in sinnvollen Stadtplanungen eine deutliche Perspektive sieht: „Emissionswerte mindern, Radverkehr fördern und bei Stadtplanungen auf Frischluftkorridore achten‘. Ebenso sollten bei Stadtplanungen ‚grüne Lungen‘ berücksichtigt werden … – wenn vorhandene Flächen zerstört werden.
  • Des Weiteren fallen beim Abriss der Häuser ersatzlos 47 Wohnungen weg. Das kann sich Singen nicht leisten – Singen braucht bezahlbaren Wohnraum.
  • Singen hat bekanntermaßen keine historische Altstadt und viele schöne Gebäude wurden in der Vergangenheit bereits abgerissen, um ihnen später nachzutrauern.
  • Auf dem Gelände und in der Nachbarschaft des geplanten ECE-Centers gibt es eine ganze Reihe denkmalgeschützter und erhaltenswerter Gebäude, die zwar nicht abgerissen werden dürfen, die durch den Bau dieses Shopping-Kolosses aber eingezwängt werden, wie das Cafe Hanser, ausgehöhlt bis auf die Fassade, wie das Hotel Viktoria und von der Südseite abgeschnitten, wie das ehemalige Zollgebäude – auch Gebäude, wie die Villa Wetzstein, in der das neue Hospiz entsteht, werden durch die direkte Nachbarschaft eines gigantischen Shoppingcenters beeinträchtigt – wir nennen diese Nachbarschaft pietät- und geschmacklos.“

MM/hpk