Ukraine-Erklärung: Konstanzer Gemeinderat uneins

Weltweit gibt es beeindruckende Demonstrationen und Proteste gegen Putins Vernichtungsfeldzug in der Ukraine. Auch die sieben Fraktionen im Konstanzer Gemeinderat wollten mit einer gemeinsamen Erklärung ihrer Empörung über die momentane Lage Ausdruck verleihen. Doch nur vier Fraktionen unterstützen den nachfolgenden Text, der heute nachmittag auch an die Presse ging.

Wir vom Gemeinderat der Stadt Konstanz sind zutiefst betroffen und entsetzt über den verheerenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nie hätten wir gedacht, dass mitten in Europa wieder Bomben fallen, Zivilisten sterben und sich Flüchtlingszüge in Bewegung setzen. Wir reihen uns in die große internationale Gemeinschaft ein, die sagt: „Nein zum Krieg!“.

Krieg löst keine Probleme, er verursacht sie. Er führt zu Tragödien und Katastrophen. Die Zivilbevölkerung trägt den Schaden. Die ukrainische Bevölkerung leidet. Viele befinden sich in einer lebensbedrohlichen Situation.

Gleichzeitig gehen Milliarden in die Aufrüstung, anstatt in die sozialen Projekte und den Kampf gegen den Klimawandel.

Und so trägt langfristig die Bevölkerung Europas, gar der Welt den Schaden von diesem Krieg.

Wir sind solidarisch mit der ukrainischen Bevölkerung. Wir unterstützen mit aller Kraft das Engagement der Stadt Konstanz zur praktischen und finanziellen Hilfe für die ukrainischen Zivilbevölkerung. Ukrainische Flüchtlinge heißen wir in unserer Stadt willkommen!

UnterzeichnerInnen: FGL – JFK – LLK – FDP

CDU und FWK störte vor allem dieser Satz: „… Gleichzeitig gehen Milliarden in die Aufrüstung, anstatt in die sozialen Projekte und den Kampf gegen den Klimawandel“. Jürgen Ruff, Fraktionsvorsitzender der SPD erklärte auf Nachfrage, der gemeinsame Aufruf habe ihn nicht erreicht, da er seit Tagen nicht in Konstanz sei. Allerdings war seine Fraktionskollegin Zahide Sarikas von Anfang an über den Text der gemeinsamen Erklärung informiert.

Wie auch immer: Kein gutes Signal nach außen.

Text: MM/hr