Verkehrsclub Deutschland lehnt KKH ab

Der Kreisverband des VCD (Verkehrsclub Deutschland) hält die Verkehrsplanung zum KKH für ein Desaster. Sie widerspräche den Kernzielen des Verkehrsentwicklungsplans (jetzt denglisch: Masterplan) der Stadt Konstanz, kritisiert der Vorsitzende Bernhard Wittlinger. Die Planung gehe zudem von unrealistischen Voraussetzungen aus.

Der Vorstand des Verkehrsclubs Deutschland, (VCD) Kreisverband Konstanz spricht sich gegen das KKH aus. Der Vorsitzende Bernhard Wittlinger hält das Projekt nicht mit den – im Einklang mit der städtischen Verkehrsentwicklung geglaubten – Zielen des Verbandes vereinbar. Beide wollten ursprünglich umweltfreundliche Verkehre fördern.
Allein die von den Gutachtern Siebrand und Zweibrücken für die Machbarkeitsuntersuchung getroffenen Annahmen werfen die von der Verwaltung bei der Verkehrsentwicklungsplanung noch vorgegebenen Ziele über Bord – nämlich die Verkehrsmittelwahl zugunsten Rad-, Bus- und Fußgängerverkehr zu fördern.

Die Gutachter nehmen erstens an, es gibt auf der Bodanstra?e zwischen Schnetztor und (nur bis zum) Bodanplatz eine durchgehende Busspur. Dann würden sich mit einer Vorrangampel (Was nützt die bei Stau?) ab Bodanplatz die Busse in einer Richtung wenigstens nicht verspäten, wie es jetzt schon regelmä?ig an ca. 50 Tagen geschieht. Der Zug ist wie Hape Kerkeling „dann mal weg!“ Die zuggebundene Fernreisefahrkarte wertlos.

Dafür sollen zweitens die Linien 5 und 6 andersherum um die Laube geführt werden. Das bedeutet für die Bewohner des Paradieses, dass sie zumindest bei der Heimreise vom öffentlichen Fernverkehr abgehängt sind. Es fährt dann kein Bus vom Bahnhof mehr ins Paradies!
Drittens wird der Radweg vom Lago bis zum Schnetztor aufgehoben, ebenso der bisherige auf der Gegenseite. Radfahrer stehen dann wie die Kfz im Stau, weil sie nicht mehr vorbeifahren können und helfen mit ihren Lungen, die erhöhten CO2- und Feinstaubwerte eventuell in den Grenzwerten zu halten.

Die Machbarkeit fußt zudem auf der Annahme, dass sich das Verkehrsaufkommen durch den verkehrsberuhigten Bahnhofsbereich deutlich reduziert. Es wird erwartet, dass Kfz-Fahrer nicht merken, dass die Fahrtzeit über die Bodanstraße (in der die Reisegeschwindigkeit dadurch von 13 auf 11! km/h im Normalverkehr sinkt), über die auf Tempo 30 reduzierte Laube und anschlie?end über den Rheinsteig deutlich länger zur Rheinbrücke wird (und umgekehrt), als mit Tempo 50 über die Konzilstraße und dann ca. 300 m über die auf Tempo 20 reduzierte Bahnhofsvorfläche. Auch hier vorausgesetzt, dass das Regierungspräsidium eine in der Straßenverkehrsordnung nicht zulässige Begegnungszone mit Tempo 20 überhaupt genehmigt.

Die Berechnungen basieren auf Mutmaßungen, deren Eintritt völlig fraglich ist, wie beispielsweise der Zufahrt zum KKH – Parkhaus von Schweizer Seite.
Der Mehrverkehr von 2600 KFZ/Tag wird im wesentlichen an die Laubebewohner verschoben.
Hier liegt eine Planung „entlang der Grenzwerte“ vor, der die Verwaltungsgerichte Absagen erteilen. Mit unzutreffenden Annahmen mag die Verkehrs- und Projektplanung machbar sein, die Wähler überzeugen wird sie nicht, schließt Wittlinger.

AutorIn: PM/VCD