Verkehrsclub fordert: Endlich Stundentakt für den Schnellbus Konstanz-Ravensburg
Ein attraktives Schnellbus-Angebot im Stundentakt an sieben Tagen in der Woche zwischen den Oberzentren Konstanz und Ravensburg fordern die VCD-Sprecher am Bodensee. In einem Offenen Brief betonen die Fachleute, dass davon die ganze Region profitieren würde – weniger Verkehr in den Zentren, bessere Anbindung kleinerer Ortschaften, preisgünstige Verbindung für Gäste und Einheimische. Der aktuelle Brief im Wortlaut:
Sehr geehrte Damen und Herren im Landesverkehrsministerium, in den Kreis-, Stadt- und Gemeindeverwaltungen, sowie in den Verkehrsverbünden bodo und VHB,
sehr geehrte Damen und Herren Landtagsabgeordnete aus der Bodensee-Region,
der Städteschnellbus 7373, der die Oberzentren Konstanz und Ravensburg verbindet, stellt ein schnelles und preiswertes ÖPNV-Angebot auf der hoch belasteten B33 dar. Bislang werden auf dieser wichtigen Linie jedoch nur fünf Fahrten pro Werktag angeboten, samstags nur drei und am Sonntag verkehrt der Schnellbus gar nicht. Schon seit 2011 wird im Nahverkehrsplan des Bodenseekreises gefordert, den Schnellbus mindestens im Stundentakt anzubieten.
Diese Forderung wird vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) mit seinen Kreisverbänden Konstanz, Ravensburg und Bodenseekreis sowie der Initiative Bodensee-S-Bahn nachdrücklich unterstützt. Die anderen ÖPNV-Verbindungen auf dieser Strecke sind unattraktiv und teuer, wie der Vergleich auf S. 3 verdeutlicht.
Der VCD appelliert an das Land und die betroffenen Kreise und Kommunen, jetzt gemeinsam an einem Strang zu ziehen und ein attraktives Schnellbus-Angebot im Stundentakt an sieben Tagen in der Woche zu realisieren. Die erfolgreiche neue Regiobus-Linie zwischen Überlingen und Sigmaringen zeigt, dass gute Angebote auch angenommen werden. Das Land sollte hier seine Regiobus-Förderkriterien großzügig auslegen, um auch die Schnellbus-Verbindung Ravensburg-Konstanz zu verwirklichen. Es ist zwar auch eine Bahnverbindung vorhanden, doch diese ist aufgrund der besonderen topografischen Situation mit dem Bodensee als Hindernis langsamer, sehr umwegig und daher zu teuer (siehe unten).
Die Schnellbuslinie bietet nicht nur eine schnelle, umsteigefreie und relativ preisgünstige Verbindung zwischen den Oberzentren Konstanz mit ca. 83.000 Einwohnern und Ravensburg-Weingarten mit ca. 75.000 Einwohnern. Sie sorgt gleichzeitig auch für die Anbindung der Ortschaften Meersburg, Stetten, Ittendorf, Markdorf, Leimbach, Hepbach, Neuhaus, Hefigkofen, Dürnast und Bavendorf an die beiden Oberzentren. Die Orte auf der Strecke profitieren gleich doppelt, da der verbesserte Busverkehr auch einen Beitrag zur Entlastung der hochbelasteten B33-Ortsdurchfahrten bewirken kann. Ravensburg und Konstanz können sich ebenfalls über weniger Kfz-Verkehr und verminderte Parkplatzprobleme ihrer Kunden und Gäste freuen. Es sollte versucht werden, die Verknüpfung der Schnellbuslinie mit dem Bahnverkehr in Konstanz, Markdorf und Ravensburg zu optimieren, um die Wirksamkeit im ÖV-Gesamtnetz zu erhöhen.
Generell muss die Zusammenarbeit in der Region intensiviert werden mit dem Ziel, einen einheitlichen Tarif-Verbundraum zu schaffen – zunächst auf deutscher Seite und im zweiten Schritt rund um den Bodensee. Für alle Einwohner und Gäste der Bodenseeregion schafft dies eine große Erleichterung beim „Umsteigen“ auf den umweltschonenden öffentlichen Verkehr. Das bestehende grenzüberschreitende Euregio-Ticket ist hierzu ein guter Ansatz, doch insbesondere bei kürzeren Fahrstrecken sind die Preise für dieses Ticket zu hoch.
Wir hoffen, dass Ihr gemeinsames Engagement für mehr nachhaltige Mobilität im Bodenseeraum schon bald zum erhofften Erfolg führt und verbleiben mit freundlichen Grüßen,
Ulrich Bauer (VCD-Kreisverband Ravensburg); Bernhard Wittlinger(VCD Kreisverband Konstanz); Frieder Staerke (VCD-Kreisgruppe Bodensee); Wolfgang Schreier (Initiative Bodensee-S-Bahn) – (Foto: NVBO Konstanz)
ÖPNV-Alternativen zum Schnellbus 7373 sind wenig attraktiv:
a) Bus 7537 + Fähre Meersburg + Stadtbus Konstanz (Fahrzeit: 1:44 h)
Diese Busverbindungen zwischen Ravensburg und Konstanz sind deutlich langsamer als der Schnellbus und wegen zweimaligem Umsteigen bei der Fähre Meersburg besteht die Gefahr von Anschlussverlusten. Obendrein sind diese Verbindungen auch noch deutlich teurer, wobei sehr umständlich bis zu drei verschiedene Fahrscheine gelöst werden müssen: 5,35 € + 3,10 € + 2,45 € = 10,90 €
b) IRE Ravensburg-Radolfzell + RE Radolfzell-Konstanz (Fahrzeit: 1: 24 h)
Es besteht zwar eine Bahnverbindung zwischen Konstanz und Ravensburg – sie ist aber aufgrund der großen Umwege incl. Umsteigen und wegen des sehr hohen Fahrpreises (22,60 €) nicht attraktiv. Eine zeitlich akzeptable Bahnverbindung mit IRE-Zügen Radolfzell-Ravensburg steht auf dieser Relation nur alle zwei Stunden zur Verfügung.
c) Bahn Ravensburg-Friedrichshafen/Hafen + Katamaran Friedrichshafen-Konstanz (Fahrzeit: 1:33 h)
Der Katamaran Konstanz-Friedrichshafen verkehrt immerhin stündlich, doch auch hier ist Umsteigen vom Zug aus Ravensburg erforderlich und der Fahrgast muss umständlich zwei Fahrscheine kaufen, die deutlich teurer sind (4,50 € + 10,50 € = 15,00 €). Dazu kommt eine 10-15 Minuten längere Fahrzeit gegenüber dem Schnellbus 7373.
d) Schnellbus 7373 Ravensburg-Konstanz (Fahrzeit: 1:18 h)
Schnellste Verbindung – Kein Umsteigen erforderlich – Nur ein Fahrschein nötig – Fahrpreis: 8,15 €
Überall das Gleiche. Man versuche von FN West, sagen wir Landratsamt, in ein Wohngebiet östlich von RV, sagen wir Baienfurt, zu kommen. Unter grob 1:10, oft 1:30 Stunden, geht da gar Nichts. Das richtig Spannende ist, dass davon auf den allermeisten Verbindungen keine 30 Minuten reine Fahrzeit sind. Und dann wundert man sich, dass diese beiden Städte die, aus bekannten Gründen, täglich wahrscheinlich 1/4 ihrer Bevölkerung per Pendeln austauschen, vollkommen im Verkehrschaos ersticken, weil halt doch jeder mit dem Auto fährt und, trotz Stau, noch relevant schneller und billiger unterwegs ist. Hier wäre richtig Potential, aber spätestens wenn die Umgehung RV bis Eschach 2019 fertig wird, wird der Unterschied noch eklatanter. Schade, ich habe es, aus ökologischen Gründen, trotzdem mit ÖPNV lange probiert und viele Pendler kennegelernt, denen es ebenso geht. Nachdem ich die Strecke aber nicht mehr so oft nutze, dass sich eine Monatskarte lohnt, käme zu der täglich mind. 1 Stunde Freizeitverlust gegenüber dem Auto auch noch eine nicht angemessene finanzielle Belastung dazu, weswegen ich nun, schade für die Umwelt, auch wieder hinter dem Steuer sitze. Nur der reine Idealismus ist dann halt auch zuwenig, da müssen andere Dinge greifen. Wie hier, dass man schlicht einmal die Fahrpläne aufeinander abstimmt. Eine entsprechende Anregung, mit x-detaillierten Beispielen, beim BoDo Fahrgastbeirat wurde nach 1,5 Jahren!! und x-Nachfragen mit Nichtzuständigkeit beantwortet, ich möge mich doch mit meinem Anliegen an die Bahn wenden.
Es wäre wirklich hilfreich, wenn sich der VCD an die alte Bodensee-S-Bahn erinnert. Unter Einbindung des Schnellbusses und sich für eine Kooperation mit dem Vorarlberger Verkehrsverbund (www.vmobil.at) unter Einbeziehung des vmobil – Tarif stark macht. Die Einbeziehung der Schweizer Bahn komplettiert meine Wünsche an Zuverlässigkeit. Sowohl der Verkehrsverbund Bodo als auch die DB Regio haben bisher nichts Vernünftiges auf die Schiene oder Straße gebracht, nur eben dass mit den völlig überhöhten Tarifen das Projekt Stuttgart 31 gestützt wird. Was hilft den Einheimischen ein Touristentarif, ganztägig für etwas über 40 Cent bzw. 1 Euro (Bodenseekreis) für das Gesamtnetz. Was soll ein e-Ticket für 6.000 Fahrgäste jährlich zum Einführungspreis von 6-8 Mio. Euro (BODO) nur damit Gelegenheitsfahrer elektronisch ein- und auschecken und damit von Seehofer lückenlos überwacht werden können. Wir diskutieren das Thema Nulltarif oder eben einen Regiotarif nach dem Vorarlberger Vorbild, heißt z.B. 365 Euro für Berufspendler und Gesamtnetz sowie freie Fahrt für den Ausbildungsverkehr „rund um den See“. Bleibt die Frage, wann der VCD in der Wirklichkeit ankommt. Es muss ja kein Nulltarif sein aber ein bezahlbares fahren – auch für Sozialleistungsempfänger, die aus dem Grund zu hoher Tarife nicht einmal in den nächsten Tafelladen kommen. Lesetipp für den VCD http://www.forum-langenargen.de Bürgermeinungen oder Tourismus. Bleibt die Hoffnung dass Flixbus den ÖPNV kapert oder was vorzuziehen wäre ein Verbund der Vier-Länder-Region aktiv wird.