Verkehrskollaps – und Konstanz erhöht die Buspreise
„Zwischen den Jahren“ war es in Konstanz besonders schlimm – Stoßstange an Stoßstange, kaum ein Durchkommen in der Fußgängerzone, ellenlange Warteschleifen an den Kassen. Den fast alltäglichen Verkehrsnotstand nimmt die Linke Liste Konstanz (LLK) zum Anlass, einmal mehr wirklich sinnvolle Lösungen für das Chaos in der Innenstadt zu fordern:
Der Oberbürgermeister hat bei seinem Bürgerempfang beteuert, die von ihm geführte Verwaltung wolle „in allen Bereichen eine nachhaltige Entwicklung“. Einmal abgesehen vom weitgehenden Versagen der Stadt in der Wohnungsfrage, die sich unter anderem im aktuellen Doppelhaushalt durch fehlende Investitionen in den sozialen Wohnungsbau manifestiert, hört sich das vor allem für die Verkehrspolitik wie das Pfeifen im Wald an. Besonders den von Lärm, Dreck und Dauerstaus geplagten Innenstadt-BewohnerInnen dürfte Burchardts Behauptung, man habe „seit 2012 viel bewegt und die politische Arbeit ist weitgehend abgeschlossen“, wie Hohn in den Ohren geklungen haben. Dass kurz zuvor wieder einmal der verkehrstechnische Ausnahmezustand in der Stadt herrschte, betrachtet der wirtschaftsaffine OB offenbar als unvermeidlichen Kollateralschaden, damit die Kassen bei Lago & Co weiter klingeln.
Fakt ist, dass sich in Sachen Stadt- und Verkehrsentwicklung kaum etwas zum Positiven bewegt hat, im Gegenteil. Die Verwaltung setzt in der Innenstadt unverdrossen weiter voll auf Kommerz, was nur funktioniert, wenn die PKWs weiter rollen. Mit dem sogenannten C-Konzept, das Burchardt als Lösung verkauft und das man jetzt nach Jahren der Untätigkeit zaghaft angehen will, stellt die Stadtspitze die Vorzugsbehandlung für den Autoverkehr nicht in Frage und doktert deshalb nur an Symptomen herum. Es wird in der stetig weiter wachsenden Stadt vermutlich noch nicht einmal punktuell für Entlastung sorgen, sollte es dereinst einmal realisiert sein.
Die Linke Liste Konstanz (LLK) hat schon bei der Diskussion um dieses Konzept darauf hingewiesen, dass es durch die faktische Insellage der Innenstadt nur eine taugliche Lösung gibt, um den BewohnerInnen Erleichterung zu verschaffen: Der motorisierte Individualverkehr – ausgenommen die Gefährte von AnwohnerInnen – muss durch den entschiedenen Ausbau von P&R-Angeboten zurückgedrängt und das öffentliche Nahverkehrsnetz durch kostenlose Shuttle-Busse massiv ausgeweitet werden. Die Stadtwerke Konstanz, die als Trägerin des ÖPNV eine besondere Verantwortung haben, setzen stattdessen wieder mal ein fatales Signal. Zu Jahresbeginn haben sie nach nur 12 Monaten schon wieder die Buspreise erhöht.
Die LLK fordert in Sachen Verkehr jetzt endlich Taten: Rücknahme der Buspreiserhöhungen, Aus- und Aufbau der Park-and-Ride-Infrastruktur und die Einrichtung eines Bus-Shuttlenetzes.
Linke Liste Konstanz (LLK)
Anke Schwede, Holger Reile
Unser OB UB sollte sich mit dem genialen CSU Kollegen Minister Dobrindt zusammensetzen, sie haben ähnliche Qualitäten.
Egal, was dieser Minister kreiiert, alles ist närrisch und das passt doch in unsere Zeit insgesamt und auch jetzt besonders.
In Zeiten von globalitätslenkenden Fake News, Hackerangriffen, Desinformation, Trollen und dergleichen vielfältig mehr, kann es doch nicht so schwer sein, ein paar fähige Spezialisten zu rekrutieren, die mal eben den Frankenkurs auf den Kopf stellen. Dann is‘ Ruhe im Karton und alles löst sich auf wundervolle Art und Weise in Wohlgefallen auf. Das wär‘ doch mal ’ne anständige Crowdfunding-Kampagne wert, oder?
Die Stadt Konstanz, besonders die Altstadtseite, ist nicht nur „attraktiv“, sondern durch die „eingeklemmte Lage“ zwischen Bodensee, Seerhein und Schweizer Grenze ein verkehrstechnisch ganz schwer zu erschliessendes Gebiet, zumal neben einer Fahrrad-/Fussgängerbrücke nur zwei autozentrierte Brücken zu einer kreativeren Verkehrslenkung zur Verfügung stehen, und zur Schweiz hin im Zeitverlauf sogar einige Grenzübergänge weggefallen sind, sich praktisch alles auf den Autobahnzoll, das Emmishofer Tor und Gottlieber Zoll konzentriert, auch der Autobahnzoll, der sein Potential, das zum zweispurigen Abfertigen Richtung Schweiz möglich wäre, nicht mal ausschöpft, was u.a. sinnvoll wäre, um zumindest den nach CH abfliessenden Verkehr zu beschleunigen. Dies würde sich positiv bis „ins Herz“ von Konstanz auswirken
Die Seerhein-Autobahnbrücke ist, nicht zu vergessen, auch noch zuständige für den Transitverkehr von und in Richtung Singener Austobahnkreuz, respektive von und zur Fähre nach Meersburg, sowie von und in Richtung Winterthur-Zürich (inkl. Flughafen).
Seit der Frankenaufwertung hat sich die Verkehrssituation dramatisch verändert. Bis anhin ging alles so leidlich noch seinen Weg, vergleichbar mit anderen attraktiven Städten der Region. Die 5-6 innerstädtischen Parkhäuser, plus der offene Döbele-Parkraum, sowie auf der Schweizer Seite die Abstellflächen auf Klein Venedig beim Kreuzlinger Schifffahrtshafen liessen sich mehr oder weniger verträglich anfahren und füllen und leeren. Ein „Kollaps“ war (noch) nicht in Sicht.
Über allem schwebt, dass die Schweizer (wir nicht?) ein sparsames, reisefreudiges Völklein sind, das im Ausnützen von Vorteilen (nicht nur bei der Steuergestaltung!) nicht geizt. Sonst wäre es unerklärlich, sich besonders an Wochenenden und an Brückentagen dem gewaltigen Stau in und um Konstanz aussetzen zu lassen. Konstanz, besonders das „berühmt-brüchtigte Lago“, profitiert denn derzeit enorm von diesem scheinbar unversiegenden Strom von Käufern. Und da sich in D auch die Lebensmittelpeise deutlich von der Hochpreisinsel CH absetzen, gibt es praktisch für die gesamte Lebensgestaltung einen „Gestaltungsspielraum“ auf Deutscher Seite für in der Schweiz Wohnende. Der Einzelhandel in Kreuzlingen leidet entsprechend besonders arg, das Zentrum Hauptstrass darbt. (Nun verlässt auch noch das Stadthaus das Zentrum, siedelt auf der letzten freien Stadtwiese einige Hundert Meter entfernt. Kein gutes Omen).
Eigenartig: Konstanz kann sich kaum retten vor einem gewaltigen „Käufer-Ansturm“, derweil die Nachbarstadt derzeit kommerziell erkennbar verblüht. Andererseits haben beide Städte im Verkehrsaufkommen die ähnlichen Probleme zu meistern.
Quintessenz: Es wird auf absehbare Zeit nur marginale Verbesserungen geben, um (besonders an Spitzentagen) die Verkehrssituation in und um Konstanz/Kreuzlingen herum erträglicher zu gestalten. Immerhin kann Kreativität dazu beitragen, um viele Instrumente auszunützen, welche den automobilen Verkehr möglichst ausserhalb der Altstadt belassen, somit dem ÖPNV entsprechend eine viel grössere Priorität einhauchen. Ebenso ist an einen Ausbau von (kostenfreien) Shuttle-Diensten zu denken (die allerdings nur in Großstädten einigermassen funktionieren). Dann ist in einer See- und Flußstadt – dies ganz unabhängig von einer automobilen Verkehrsmisere – stets auch wiedermal an einen Bootsdienst (der städtischen Verkehrbetriebe, oder in Kooperation privat organisiert) zu denken. Und da das Lago nun mal besonders vehement von Schweizern erstürmt wird, sein grosses Parkhaus direkt an der Grenze liegt, ist (wiedermal) zu erwägen, ob hier nicht eine Zu- und Abfahrt direkt von der Schweizerseite her möglich wäre (auch zolltechnische Fragestellungen). Kreuzlingen hat allerdings derzeit die Tendenz, sich verkehrstechnisch im Zentrum vom ganzen Geschehen abzunabeln. (Kommt der Stadt vielleicht gar nicht zugute, wenn sie schon „kommerziell klagt“). Zusätzlich möchte sie demnächst den Transitverkehr im Osten durch die Einengung der Romanshornerstrasse noch zusätzlich erschweren. Damit wird die Seetalstrasse als Hauptachse von und in Richtung Romanshorn noch mehr belastet. Zeitweise wirkt sich der Stau, der an der Konstanzer Grenze entsteht, heute schon fast bis zur (ländlichen) Spitalsiedlung Münsterlingen aus.
Da es besonders Spitzentage sind, die „enorm nerven können“, an normalen Tagen der Verkehr in und um die beiden Städte einigermassen erträglich rollt, ist ein „Neues Denken“ (auch umweltklimatisch) noch kaum in Sichtweite. Dazu wären die unterschiedlichsten Interessen zu berücksichtigen. Bekanntlich immer sehr schwierig.
Alles richtig und wichtig!
Aber wie kann die vernünftige Umkehr zu einem neuen Lösungskonzept in die Wege geleitet werden?
Was kann man jetzt noch tun, um das C-Konzept als alleinige Lösung zu verhindern und die Stadt von allem überflüssigen Verkehr zu befreien? Jeder von uns macht seine täglichen Erfahrungen in diesem Kampf um die Eroberung unserer Stadt! Diese Erkenntnisse müssen doch öffentlichkeitswirksam zusammengefasst ( Konferenz aller Verzweifelten im Bodenseeforum!) und an die Stadträtinnen herangetragen werden! Bedarf es dazu einer aktiven Gruppe? Einer Petition gegen das C-Konzept? Was noch?
Es bedarf auf jeden Fall jetzt einer Auszeit zum Nachdenken und Austauschen von Meinungen! Und dann einer Kommission mit Fachleuten, Stadträtinnen und engagierten, kundigen BürgerInnen, die fachgerechte ideenreiche Vorschläge macht!
Und dann einen Gemeinderat, der die Stadt vor ehemals – aus welchen Gründen auch immer – falsch getroffenen Entscheidungen rettet! Neustart!
Das C Konzept hat keine grosse Zukunft denn es vewaltet nur den Missstand – das Verkehrsaufkommen in der Altstadt
Hier liegt die LLk mit ihrem Konzept der Verkehrsvermeidung richtig
Es gibt noch zwei Unwägbarkeiten die die Lage komplizieren :
Einmal – man hat keinen Einfluss auf die Kapazität der Zollabfertiggung und zweitens die Dynamik des Geschehens :
Je öfters ein Einkäufer kommt, erwirbt er Erfahrungen über die Schleich- und Nebenwege durchs Paradies ein unumkehrbarer Vorgang.
Vielleicht würde ja die Öffnung des Zolls am Klein- Venedig für einige Stunden in den Spitzenzeiten für einen schnelleren Abfluss sorgen, aber da werden die schweizer Behörden kaum mitspielen
Herr Gögele hat recht, das Lago in der Altstadt war der Anfang vom Ende. Konstanz, bzw. unsere Altstadt, wäre ganz sicher nicht tot, hätte aber noch Charme, Flair, Charakter und Identität, die gehobene Kundschaft, um die Herr Ulmer jetzt weint, wäre ebenfalls noch da und unser Leben als Eingeborene noch lebenswert. Also, Schluss mit Lobby-Hörigkeit: Erstmal rauf mit der Bagatellgrenze auf Euro 150,00(s. Frankreich/Österreich) und der Verkehr schrumpft erstmal ein bisschen. Park & Ride müsste letztendlich in der Schweiz ausgebaut werden, nur dann macht´s Sinn. Evtl. könnten Schweizer Busunternehmen dann profitieren.
Die Emissionswerte sind gestiegen, spricht L.-Schönborn leichthin. Wird inzwischen zur Vorsorge dort gemessen, wo es zum Himmel stinkt, an Döbele, Laube, Bodanstraße oder auch rechtsrheinisch? Fehlanzeige! Dass Feinstaub und Stickstoffdioxid gesundheitsgefährdend sind, ist bekannt. Was tut die SV, das Umweltamt dagegen? Mit Vorliebe Bäume fällen(Torhaus, Grenzbach), die das Gift wenigstens teilweise absorbieren.
Nun zum C-Konzept: Wortwörtlich eine Täuschung und zwar eine äußerst kostspielige. Schon bei der öffentlichen Vorstellung im TUA Ende 2014 war klar, dass diese Simulation nur ein Placebo ist, eine Beruhigungspille für Doofe, bei deren Planung zudem vergessen wurde, den von der Europa-Brücke kommenden Verkehr mit zu berechnen. Zu diesem Konzept äusserten sich Uli B. und Herr L.-S. im November 2014 : „dieses hat nicht zum Ziel, Auswärtige und ihre Autos draussen zu halten“(…denn das würde dem Einzelhandel gar nicht gefallen, O-Ton Bernecker). Sollte Herr Burchardt wieder einmal behaupten, dies so nicht gesagt zu haben, werde ich ihm gerne den SK-Artikel unter die Nase halten. Im Januar 2015 erklärte Herr Seez, Tiefbauamt KN, die ursprüngliche und den Bürgern vorgestellte Planung mit Ampelanlagen an Grenzbachstraße und Döbele für nicht sinnvoll, da diese bei Staus den Verkehr weiter verlangsamen werden. Wurde dieser Fachmann zuvor nicht mit einbezogen? Dass der aktuelle Turbokreisel keineswegs „das Mittel der Wahl“, sondern eines der Qual ist, zeigen täglich verstopfte Straßen. Nach einer kürzlich erfolgten bürgerfeindlichen Umgestaltung dort sind es inzwischen Passanten und Radfahrer, darunter aufgrund der KiTas Schwedenschanze/Kreuzlingen viele Kinder, die Rücksicht auf den laufenden Verkehr nehmen müssen. Eine Krönung städtischer Planung jedoch, ein erneuter Beweis für Realitätsverweigerung, ist die geplante, mehrheitlich entschiedene massive Bebauung des Döbele: im Zentrum des Chaos sollen ca. 350 (wirtschaftlich profitable)Wohneinheiten samt Stellplätzen, Gewerbe und Gastronomie entstehen. Voraussetzungen sind wg. Hochwassergefahr u.a. die Verlegung der Grenzbachstraße und die Umlenkung des Grenzbaches. Die nahezu ländliche Idylle längs des Baches, beliebt bei Anwohnern, wichtiger Lebensraum für Mensch und Tier, wird zerstört und an die 100 Bäume rings um das Döbele werden fallen – Burchhardts Nachhaltigkeit. Abgesehen von den unvorstellbaren Einschränkungen durch jahrelange Bauarbeiten am wichtigsten Verkehrsknotenpunkt, 3 Zollübergänge, Europabrücke, verschließt man sich hinter dem Schutz der Rathaustüren erfolgreich der Tatsache, dass Nachverdichtung zusätzlichen hausgemachten Verkehr mit sich bringt, die Hölle für die geplagten Paradiesler. Diese Bebauung in Verbindung mit dem (zum Scheitern verurteilten) C-Konzept sei die „einzige Lösung“ für das Verkehrsproblem, tönt´s wirklichkeitsfremd aus SV und Rat. Da schreit er auf, der gesunde Menschenverstand, weiß er doch um die fatalen Folgen, die diese erneute städtische Fehlentscheidung mit sich bringen wird und die wir letztendlich alle, vor allem aber die An- und Bewohner der betroffenen Stadtteile, zu (er-)tragen haben werden. Die Kontrolle, nicht nur jene über den unzumutbaren Verkehr, ist längst verloren gegangen. Die „einzige Lösung“ diesen dauerhaft zu verringern, ist dessen Umlenkung vom Döbele über die Laube direkt in den Rhein – und ab nach Schaffhausen. Dann erst ist dieser auf “ guten Wege“.
alle rennen dahin wo es billig ist, und verstopfen die Stadt,
wenn jeder der auf einem P&R Parkplatz eine gratisfahrt in die Stadt erhält, wenn jeder der in Kreuzlingen parkt, gratis nach Konstanz kommt, wenn jeder der nicht im Zentrum von Konstanz wohnt zwischen 10 und 18 Uhr Eintritt bezahlen muss, dann wird das Zentrum von Konstanz schnell wieder ganz lebenswert
Autos raus aus der Stadt! Die, die nicht hier wohnen, stattdessen günstigst einkaufen, sollen mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie der SBB, dem Seehas, Shuttle oder von mir aus mit Sammeltaxis kommen.
Und dann, werter erster Diener der Stadt und ihrer Menschen, stärken Sie den günstigen Ausbau des öffentlichen Verkehrs.
Wenn wir AnwohnerInnen an vielen Tagen nicht mehr in unsere Stadt herein oder herauskommen, was ist das für eine Situation?
Und dann die ganze Feinstaubbelastung und sonstigen Umweltgifte durch den immensen Verkehr.
Haben Sie sich in ihrer Funktion als OB mal mit unseren TaxifahrerInnen oder den BusfahrerInnen unterhalten? Die haben offensichtlich eher Expertenwissen!!
Politische Arbeit ist ein Prozess und nie zu Ende!
Mit mir fahren viele meiner Freunde/ innen Rad, gehen zu Fuß oder benutzen die Stadtbusse und verzichten somit innerstädtisch weitgehend auf die Benutzung eines Autos. Meinen jeweils 1 stündigen Arbeitsweg bewältige ich mit dem Seehas.
Umso mehr nervt, ärgert es mich, ich kann sagen, ich bin empört, wie mit uns BürgerInnen umgesprungen wird. Und das nicht nur beim Thema Verkehr!
Wie die LLK hier zum Verkehrskollaps schreibt und im Südkurier heute zu lesen, dürfen jetzt SchülerInnen des Ellenrieder Gymnasiums sich Gedanken zur Verkehrssituation in Konstanz machen – eine schöne Anerkennung durch die Stadt, könnte man gerne glauben. Ich könnte allerdings wetten, dass diese jungen Idealisten und Pragmatiker ein Konzept erarbeiten, das die Situation verbessern kann, jedoch wird die Stadt einen wirklichen Auftrag letztendlich lieber an externe Gutachter und vielleicht auch an Siemens zwecks neuer Ampelanlagen abgeben.
Wie ich schon erwähnt habe und immer wieder erwähne, ist, dass das Lago als größtes Konstanzer Kaufhaus niemals hätte dorthin gebaut werden dürfen. Der Verkehr wird dadurch nämlich in den neuralgischsten Punkt der Stadt geführt und auch bei nur halb so starkem Verkehrsaufkommen muss es zu Staus führen, was auch Laien verstehen.
Dazu das Parkhaus beim Lago zu vergrößern, war der Anfang des totalen Kollapses. Das darf sich diese Stadtregierung zuschreiben, auch, wenn ich sehr gerne ein paar heile Haare an ihr lassen würde.
Ein Kongresshaus einstmals an die Stelle, wo die Bahnangestelltenkantine war, zu bauen und das Lago dorthin, wo jetzt das Bodenseeforum steht, wäre eine praktikable Lösung gewesen, denn dort wäre der Anschluss an die Autobahn Richtung Schweiz und nach Norden. Und ein Boulevard hätte dann zum Bahnhofsplatz auch besser gepasst. Statt dem P&R-Parkplatz hätte man können ein großes Parkhaus rechtsrheinisch dort hinbauen. Bald werden auch dort Verkehrskadetten stehen müssen und den Verkehr lenken. Ein Kreisel wäre dort die bessere Lösung gewesen als die Ampelanlage. Kauft nämlich jemand, der von Petershausen, Allmannsdorf, Staad oder von linksrheinisch über die Konzilstraße kommt, beim großen Edeka ein, so muss er, um wieder zurückzukommen, bis in den großen Kreisel unter die Brücke fahren und trägt dort weiter zu Verkehrsstau bei. Da scheint die Stadt mehr an ihre Verträge mit Siemens gedacht zu haben, als an einen ruhigen Verkehrsfluss.
Wir werden jetzt wohl abwarten müssen, was die C-Lösung bringen wird. Eines möchte ich dazu aber noch erwähnen: Bloß nicht noch mehr Verkehr durch die Konzilstraße lenken! Dort sind die Fenstersimse jetzt schon schwarz von Ruß und Feinstaub. Dieser legt sich auch an allen denkmalgeschützten Bauten in der Altstadt ab und Renovierungskosten werden in Zukunft nicht mehr zu bezahlen sein. Die menschliche Lunge der Bewohner die in diesem neuralgischen Bereich wohnen, stehen aber leider nicht unter Denkmalschutz und bei ihnen legt sich der Ruß nicht nur außen sondern auch in ihren Lungen ab – an alle im Gemeinderat, die von Medizin etwas verstehen.
Ein weiterer Punkt sind die Ampelanlagen zwischen Schnetztor und alter Rheinbrücke. Selbst gesunde Fußgänger müssen sich jetzt schon beeilen, rechtzeitig die Straßen zu überqueren, wenn sie Grün haben, Für Rollator- und Rollstuhlfahrer oder Mütter mit quengelnden Kindern besteht kaum eine Chance, das andere Straßenende zu erreichen, ohne dass das erste wieder vorbeifahrende Auto sie streift. Noch flüssigeren Verkehr zu gestalten, bedeutet dann auch, dass Fußgänger dort nichts mehr zu suchen haben. Am schlimmsten ist dies vor dem Inselhotel, dazumal noch kaum Platz zum Stehen ist zwischen Schranke und Straße.
Letzter Punkt: Hätte die Stadt auch die Gebühren für die Fähren erhöht, könnte man sagen, es wäre fair, weil bei den nächsten Lohnverhandlungen allen Angestellten der Stadtwerke eine Lohnerhöhung zusteht. So jedoch muss ein Konstanzer Bürger denken, dass wieder nur die Lasten gleichmäßig auf alle abgeladen werden, wobei bei den Vorteilen nur die profitieren, die es sich ohnehin leisten können. Anderswo gibt es Zonentarife. Hier zahlt derjenige gleich viel, der nur eine Station fährt, z. B. vom Bismarcksteig bis zum Zähringerplatz, um zum Arzt zu kommen, wie jemand, der vom Bahnhof bis Dettingen und Wallhausen fährt.
Dass die Stadt noch in dieser Legislaturperiode dieses Gemeinderates noch schnell wachsen soll, kann im Angesicht dieser jetzt schon bestehenden Probleme nur noch als Hohn an den Bürger gesehen werden.