Video 3: „Herzlichen Dank, Konstanz“
Das dritte und letzte Video, deutlich länger und deutlich lauter als seine Vorgänger, berichtet von der Eröffnung der Lenk-Ausstellung im steirischen Weiz, berichtet aber auch von einer Demonstration katholischer Fundamentalisten vor dem Kunsthaus und dokumentiert drei Interviews: Mit dem Initiator der Ausstellung, dem manchmal schrillen Aktionskünstler Johan Maden, und dem allzeit humorvollen SPÖ-Nationalrat Christian Faul, dessen Gruß an den Bodensee auch Motto dieser Aktion sein könnte: „Herzlichen Dank, Konstanz“. Konstanz-Touristikchef Henneberger wird das freuen.
Mich macht das Video Nr. III sehr nachdenklich:
Die empörte Dame in Weiß hinter dem Bettlaken mit dem blutroten Kreuz lehnt es kategorisch ab, die Ausstellung zu besuchen – hat also keine Ahnung, was überhaupt ausgestellt wird – hat lediglich „auf Umwegen“ davon erfahren, behauptet aber trotzdem wutentbrannt, die Ausstellung sei eine *Schande* für Weiz, die Steiermark und den ganzen deutschen Sprachraum. Deshalb dürfe sie *auf keinen Fall* eröffnet werden!
Das gleiche wenig schmeichelhafte Strickmuster auch in Konstanz:
Nicht viel Ahnung haben, sich ein falsches B(ILD) machen, sich empören, die Skulptur verdammen, verbieten und entfernen.
Wie anders dagegen die Inschrift auf dem Wiener Secessionsgebäude, die der Redner im schwarzen T-Shirt zitiert: „DER ZEIT IHRE KUNST, DER KUNST IHRE FREIHEIT“
Diese Aktion ist mehr, als nur ein Füller für das Sommerloch. Sie ist ein Plädoyer für die Freiheit, nicht nur in der Kunst!
Ich finde, darüber kann gar nicht genug Häme ausgeschüttet werden. Versuchen sich doch Konstanzer Kleinhirne in der Kategorie Peinlich-Kleingeistig-Provinziell ständig gegenseitig zu übertreffen. Henneberger hat es geschafft, sich in die Top 5 der aktuell medienwirksamsten Konstanzer Provinzkatastrophen zu katapultieren.
Auf den Plätzen, ohne Rangfolge: OB samt Tonangebern mit ihrem beinah goldigen Groschengrab, Claus Boldt usw. mit harter Hand gegen dreisten Maultaschendiebstahl, Wilma Hörnle mit gar galligem Giftsee, JPR mit seiner ausgewogenen Berichterstattung über Vorgenanntes.
Man könnte, und das steht in Teilen sicher zu befürchten, diese Erfolgsstory marketingtechnisch fortsetzen und als nächstes die Kliniken verkaufen (wir sind jung und brauchen das Geld), auf Büdingen ein 5-Sterne-Hotel ausschreiben (das Konstanz genau dort fehlt), das Lago bis zum See erweitern (endlich wird Klein-Venedig saniert), den Bahnhof nach Stuttgarter Vorbild tieferlegen (es entfallen leidige Diskussionen um angeblich zu teure Fußgängerbrücken), dem Papst eine Prämie für seinen Besuch zum Konziljubiläum anbieten (endlich wird die Imperia entsorgt), sämtliche Restflächen am See Herrn Norbert Baur verkaufen (die Versorgungslage des Bürgers muss gesichert sein)…
Wenn der Hr. Lenk auch noch Video-Künstler wäre, könnte er seinen eigenen Youtube-Video-Channel einrichten und weltweit berühmt werden.
Hi Leute,
… ist ja gut und das Sommerloch will auch gefüllt werden.
Kann jetzt aber endlich Schluß mit diesem Lenk-Mania sein? Es ist einfahc nervig und das Niveau (in den Abgrund!) nähert sich doch stark dem des Südkurier.
ENDE!
P.S.: Es gibt doch sicher wichtigere Dinge als Lenk und Co. … wo bleibt den die Zukunft Konstanz (Klein Venedig, Rheinufer jetzt Industriebrache, Hotelklötze bauen ohne Ende, Gewerberaum – Leerstand contra Neubau mit Förderung! und Vieles mehr …
besten dank an Euch (holger reile und paul platzer/seemoz)für
die berichterstattung. (* take the best – fuck the rest *).
liebe grüße an susanne winter – es ist noch nicht vorbei.
venceremos
johan maden & co.