WaffenvomBodensee mit guten Chancen auf den Friedenspreis

20130602-233618.jpgDie Friedensinitiative aus Friedrichshafen / Lindau „Keine Waffen vom Bodensee“ liegt gut im Rennen um den Stuttgarter Friedenspreis 2013. Der von der Stuttgarter AnStifter Koordination – bekannt spätestens seit den S21-Auseinandersetzungen – ausgelobte Preis wird im Sommer nach einem Publikumsvotum vergeben. Das heißt: Auch Ihre Stimme zählt. Wer sich um den Preis bewirbt und wie Sie mit stimmen können, erfahren Sie hier

Seit Jahren schon streut die Friedensinitiative aus Friedrichshafen/Lindau „Keine Waffen vom Bodensee“ Sand ins Getriebe der Rüstungsindustrie in der Region. Die Aktionsgruppe auf der nördlichen Bodensee-Seite unterhält eine ungemein informative website (www.waffenvombodensee.de); ihre Mitglieder zwischen Überlingen und Lindau mischen sich auf Kirchentagen und Friedensmärschen ein, sie waren zudem die ersten, die Bildungskooperationen zwischen Schulen, Hochschulen und Rüstungsindustrie publik machten, sie berichteten als erste über die Drohnen-Forschung von EADS, sie informieren derart aufdringlich über die lokalen Rüstungsaktivitäten, dass mittlerweile sogar die amtstragenden Zeitungen „Südkurier“ und „Schwäbische Zeitung“ nicht mehr umhin kommen, ein wenig kritischer als gewohnt zu berichten. Auch seemoz, die von Anfang an mit „Waffen vom Bodensee“ zusammen arbeitet, profitiert regelmäßig von den gediegenen Recherchen der Friedrichshafener Friedensfreunde.

Und diese penibel recherchierten Informationen werden weit gestreut, sogar die Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ sowie Schweizer Zeitungen greifen auf sie zurück. Dabei werden die Neuigkeiten nicht immer bloß trocken, sondern häufig genug auch spöttisch präsentiert, wie die abgebildete Karikatur beweist. Dennoch – oder gerade deswegen – bleibt die Initiative von Anfeindungen nicht verschont. Gerade in diesen Tagen wird sie von einer Rechtsanwaltskanzlei im Namen einer Firma, deren Namen wir hier nicht nennen dürfen, mit einer „strafbewehrten Unterlassungsverpflichtungserklärung“ bedroht: Falls sich die Initiative nicht fügt, droht eine „Strafe“ von 5 100 Euro plus € 661,16 Anwaltsgebühren.

Da käme natürlich das Preisgeld des „Stuttgarter Friedenspreises“ von 5 000 Euro gerade recht. Doch darum darf es alleine nicht gehen. Bereits im ersten Wahlgang belegte die Friedrichshafener den fünften Platz – hier das Abstimmungsergebnis:

www.die-anstifter.de – Newsletter am 28.Mai 2013: Wahlergebnis Stuttgarter Friedenspreis der AnStifter 2013, 1. Wahlgang:
Vorschlag 7, Enio Mancini und Enrico Pieri, Sant’Anna di Stazzema, 26 %
Vorschlag 4, Breaking the Silence, Israel, 16 %
Vorschlag 3, Bischof Dom Erwin Kräutler, Amazonien, 11 %
Vorschlag 16, Lothar König, Stadtjugendpfarrer, Jena, 11 %
Vorschlag 13, Keine Waffen vom Bodensee
Vorschlag 8, Evgenia Tschirikowa, Rußland
Vorschlag 19, Nasser Abufarha, Palästina
Vorschlag 18, Mädchenschule Khadigram, Indien
Vorschlag 11, Hugo Höllenreiter (Sinti + Roma)
Vorschlag 2, Backnanger Friedensinitiative

Und hier geht’s zum 2. Wahlgang – bitte beachten Sie: Für den 2. Wahlgang stehen (nur) diese 10 Vorschläge auf der Wahlliste. Einsendeschluss 16. Juni 2013. Bitte wählen Sie ausschließlich über den folgenden Link – Sie können nur einmal abstimmen: Anklicken, ankreuzen, absenden:
http://www.stuttgarter-friedenspreis.de/zweiter-wahlgang/

Zugegeben: Die Chancen stehen nicht allzu gut für die Friedrichshafener Initiative. Denn im Vorjahr hat mit der „Aktion Aufschrei-Stoppt den Waffenhandel“ eine befreundete Organisation, über die auch seemoz schon mehrfach berichtete, den Preis gewonnen. Dennoch dürfte auch Ihre Stimme vom Bodensee für die Initiative vom Bodensee hilfreich sein. Unsere Bitte deshalb: Stimmen Sie also ab.

Autor: hpk