Wer gibt was im Konstanzer Wahlkampf aus?
Bereits zur Bundestagswahl fragte seemoz, was die Parteien und Wahlvereinigungen zur Wahl im Landkreis ausgeben. Die Antworten fielen damals recht üppig aus und waren weitgehend präzise. Bei einer erneuten Anfrage zur aktuellen Kommunalwahl reagierten jedoch fast nur kleinere Vereinigungen. Dass CDU, SPD oder FDP keinen Wahlkampf finanzieren, dürfte jedoch ausgeschlossen sein. Nur bei Informationen darüber mauern sie
Doch die Summen, die im Kommunal- und Europawahlkampf verschlungen werden, sind erwartungsgemäß vergleichbar mit denen zur Bundestagswahl. Die Freie Grüne Liste (FGL) beschloss auf ihrer Mitglieder-Versammlung einen Betrag von 26 000 Euro für den Kommunalwahlkampf. Das sind immerhin 6000 Euro mehr als die Partei Bündnis90/Die Grünen für den Bundestagswahlkampf im Landkreis ausgegeben hat.
Die LLK muss sparen
Deutlich weniger gibt die Linke Liste aus, die mit Spenden sowie Mitgliedsbeiträgen der Partei DIE LINKE am Ende für beide Wahlkämpfe jeweils ca. 6200 Euro zur Verfügung hat. Hinzu kommen für den Europawahlkampf diverse Sachzuwendungen in Form von Flyern, Broschüren und Plakaten. Auch hier liegen die Prioritäten wohl klar auf den Kommunalwahlen. Gegenüber der Bundestagswahl für den Kandidaten Marco Radojevic gibt man links nun gut doppelt so viel Geld für den Wahlkampf aus. Das klare Ziel: Fraktionsstärke für die Linke Liste Konstanz.
Interessant ist ein Blick auf die Aufwändungen der Neuen Linie Singen: Sie gibt an, einen ähnlichen Betrag wie 2009 anzupeilen, also etwa 9500 Euro. Das damit assoziierte Junge Forum Konstanz veranschlagt für den eigenen hingegen „nur“ zwischen 500 bis 1000 Euro, wird aber wohl von Zuwendungen der Neuen Linie profitieren.
Keine Antwort von SPD, CDU, FDP
Die Freien Wähler Konstanz antworteten immerhin auf die Anfrage. Ihr Vorsitzender Christoph Bauer wollte einen konkreten Betrag allerdings nicht beziffern. Auf erneute Anfrage blieben hingegen Reaktionen von SPD, CDU sowie FDP aus. Letztere antworteten zwar auch im August 2013 auf unsere Wahlbudget-Anfrage und verwiesen darauf, dass Kandidierende zum Teil bei ihnen ihre Wahlkampfkosten selbst tragen müssten, aber auch hier wurde keine konkrete Summe genannt. Ausgegangen werden kann allerdings davon, dass die Beträge (vor allem von CDU und SPD) sich nicht großartig von denen der FGL unterscheiden – also voraussichtlich gute 20 000 Euro.
Autor: Ryk Fechner
Liebe Frau Großmann,
es ist tatsächlich so: das JFK hat zu Beginn des Wahlkampfes sogar gar kein Budget gehabt. Die ausgegebenen Mittel waren kleine Einzelspenden von Mitgliedern und Kandidaten. Hinzu kam die Übernahme von Flyerdruck in kleinen Auflagen auf privaten Druckern.
Von der Neuen Linie Singen haben wir außer Plakatträgern nichts erhalten.
Und ja, das ist eigentlich viel zu wenig für einen klassischen Wahlkampf. Deshalb versuchen wir dieses Manko mit Ideen, Ehrlichkeit und viel Engagement zu kompensieren.
Herzliche Grüße aus einem Low-Budget-Wahlkampf, der perfekt zu unseren Zielen passt: mit cleveren und frischen Ideen, abee sauber kalkuliert für Veränderungen sorgen.
Ihr Moritz Meidert
Kandidat irgendwo recht weit hinten auf der Liste und Sachspender von einigen hundert Flyern und nem Schwung Zeit
Wahlkampfkosten 600 Euro? Und den Rest liefert der verspätete Osterhase? Einer zweimaligen OB-Kandidatin dürfen Sie solche Märchen nicht erzählen, verehrter Herr JFK-Hillmann. Und Ihren Wahlkampf billig zu „reisern“ (Sie wissen, was ich meine), sollten Sie nicht tun, denn Lügen fallen einem über kurz oder lang auf die Füße.
Lieber Herr Fechner,
das stimmt so nicht ganz. Wir haben keinerlei finanzielle Zuwendungen von der Neuen Linie Singen erhalten, wie der Text suggeriert. Nach wie vor gilt: Wir sind politisch voneinander unabhängige Gruppierungen, treten aber zwecks Fraktionsbildung auf Kreisebene mit gemeinsamer Liste an.
Wir haben allerdings Sachzuwendungen von der Neuen Linie Singen erhalten, die uns mit Plakatträgern ausgestattet hat.
Präziser können wir mittlerweile angeben, dass unsere Wahlkampfkosten 600 Euro, die allesamt aus unserer Mitte stammen, nicht übersteigen werden. Darin sind natürlich nicht die vielen Arbeitsstunden enthalten, die unsere Mitstreiter Plakate gestalten, kleben und aufhängen oder Flyer verteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Christian Hillmann
(Junges Forum Konstanz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)