Was passiert mit der Pappelallee?
Sie lassen nicht locker, die wackeren, grenzenlosen Protestierer der „Bürgerinitiative für die Pappelallee Tägermoos“. Seemoz sprach stellvertretend für die Initiative mit Ursula Eltze und Jost Rüegg über ihren Aktionsplan bis zur endgültigen Entscheidung des Konstanzer Gemeinderates am 23. Juli. Denn neben Info-Ständen und -Broschüren haben die aktiven Baumschützer noch etliches im Köcher.
Jost Rüegg aus Kreuzlingen, Kantonsrat für die Grünen, ist auch heute noch sauer über die Konstanzer Stadtverwaltung, die Anfang des Jahres 41 Pappeln im Tägermoos fällen ließ (seemoz berichtete mehrfach). „Wider besseren Wissens“ seien die gesunden Pappeln niedergemacht worden; mithilfe „einer Behauptung kraft Amtes“ ergänzt Ursula Eltze und meint damit zweifelsfrei den Baubürgermeister.
Strategiepapier überfällig
Und das lassen sie sich Initiativen-Mitglieder nicht gefallen: Dienstag für Dienstag bauen sie seitdem einen Infostand auf dem Obermarkt auf, jeden Montag ab 19 Uhr treffen sie sich im „Hotel Zeppelin“ und werben auch neue Mitglieder an, zwei aufwändige, sechsseitige Broschüren wurden bislang unter die Bürger gebracht, in Kreuzlingen informiert eine Plakat-Aktion (s. Foto). „Denn wir haben den Eindruck: Die Verantwortlichen haben immer noch aus ihren Fehlern nicht gelernt“, beteuern die beiden. Das beweise sich auch daran, so Rüegg, der auch für WWF Thurgau spricht, dass ein lange versprochenes Strategiepapier der Stadtverwaltung, das in Zusammenarbeit mit Naturschutz-Verbänden erstellt werden soll, immer noch nicht vorliegt.
Voller Terminkalender
Dabei drängt die Zeit. Am 18.6. hat der TUA (Technischer und Umweltausschuss) das Thema erneut auf der Tagesordnung. Bereits am 29. Juni ist im Konstanzer Bürgerbüro ab 18 Uhr ein „Bürgerforum“ mit voriger Begehung der Tägermoos-Allee vorgesehen. Und für den 23. Juli ist in einer öffentlichen Gemeinderatssitzung ein Beschluss über das Schicksal der Allee anberaumt.
„Aber immer noch sind Fragen offen: Ist an eine Aufforstung gedacht? Soll ein Auenwald entstehen? Wie steht die Stadtverwaltung zu ihrer Pflicht zur Baumpflege und wie berechtigt ist ihre Haftungssorge?“ Eltze und Rüegg drängen im seemoz-Gespräch auf eine flotte Beantwortung solcher Fragen: „Sonst kann von Bürgerbeteiligung keine Rede sein“.
Noch ein Handlungsprogramm?
Ihrerseits bleibt auch die Initiative nicht untätig – zwei Veranstaltungen sind in naher Zukunft geplant: Am Freitag, 12.6., wird im Bodman-Literaturhaus in Gottlieben die Lesung „Der Baron auf den Bäumen“ organisiert und am 25.6. die Talkrunde „Gespräch über Bäume“ auf der Werkstatt-Bühne des Stadttheaters. Die Runde mit Baum-Sachverständigen wird vom Theater-Intendanten Nix moderiert.
Wichtig ist Ursula Eltze zum Schluss des Gesprächs aber noch eine Forderung: „Der Gemeinderat beschließt Handlungsprogramme noch und noch. Warum nicht einmal eines zur Etablierung einer Naherholungsstruktur? Denn daran fehlt es in Konstanz“.
hpk/Fotos: hpk und „Kreuzlinger Zeitung“
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Was mich mal brennend interessieren würde.
Was ist denn mit dem doch sehr guten Holz der gefällten Pappeln passiert?
Muss ja einiges an Geld eingebracht haben und wohin wanderte das Geld?