Aus dem Ostermarsch wird ein Friedensweg

„Für eine rüstungsfreie Zone Bodensee“ heißt das Motto des diesjährigen Friedensweges, der am Ostermontag, 9. April, zu Fuß, mit Bahn und Fähre am Schweizer und deutschen Bodenseeufer entlang führt. Aus dem legendären Ostermarsch wird jetzt schon im vierten Jahr eine gemächliche Wanderung und aus linken Organisatoren werden kirchliche Wanderführer. Doch die politische Losung bleibt: Für eine Zukunft ohne Waffen, für eine Region ohne Rüstungsindustrie.

Über ein Dutzend Firmen im Bodenseeraum widmen sich dem todbringenden Geschäft der Rüstung und führen Waffen aus, wie auf seemoz mehrfach nachzulesen war. Ob in Steinach oder Kreuzlingen, in Friedrichshafen oder Konstanz – überall gibt es größere (wie den Weltkonzern EADS in Friedrichshafen) oder kleinere (wie ATM in Konstanz) Waffenschmieden rund um den Bodensee.

Der 4. Bodensee-Friedensweg will auf diesen Tatbestand hin­weisen und zu einer rüstungsfreien Zone aufrufen. Der Friedens­weg (zu Fuß, mit Bahn und Fähre), zu dem wieder mehr als 200 Friedens- und Wanderfreunde erwartet werden, und zu dem rund 40, überwiegend kirchliche Organisationen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich aufrufen (www.sosos.org), beginnt um 9:50 Uhr am Bahnhof Arbon in der Schweiz. Bei der Galluskapelle erinnert der Theologe und Historiker Walter Frei an den Mönch Gallus, den Namensgaber des Kantons, der hier vor 1400 Jahren wahre Zivilcourage bewiesen hat.

In Steinach, wo die Firma Hartchrom Kanonenrohre für den Export verchromt, plädiert der Alt- Nationalrat Jo Lang für ein Waffenausfuhrverbot. Am Nachmittag in Friedrichshafen spricht Jürgen Grässlin, Trä­ger des Aachener Friedenspreises 2011, vor den Werkstoren des Rüstungsriesen MTU. An einer Abschlussveranstaltung zum Thema „Abrüs­ten, Umrüsten“ treffen  die genannten Experten wieder zusammen.

Autor: PM/hpk