Wem gehört die Stadt?
Letzten Dienstag bereicherten Mitglieder der Partei Die Linke den Weihnachtsmarkt auf der Marktstätte um ein Angebot der besonderen Art. Eine symbolische Lagerstätte auf Stroh – passend zu einer um diese Jahreszeit häufig erzählten Geschichte – erinnerte an das Elend der städtischen Wohnungspolitik in Konstanz.
Viele suchen in der Boomtown vergebens ein Dach über dem Kopf, die Mieten explodieren. Zeitgleich tagte übrigens der Gemeinderat: Beschlossen wurde ein Nachtragshaushalt, der trotz rekordverdächtigen Einnahmezuwachses wieder mal keine nennenswerten Investitionen für den öffentlichen Wohnungsbau vorsieht (seemoz berichtete). Das Bauen überlässt man lieber Immobilienhaien, die mit der Wohnungsnot glänzende Geschäfte machen. Den Haushalt lehnte nur die Linke Liste Konstanz (LLK) ab.
Die Aktion war auch der Startschuss für eine Kampagne, die mehr öffentlichen Druck auf die politisch Verantwortlichen für die Wohnungsmisere im Rathaus erzeugen soll. Unter dem Motto „Wem gehört Konstanz ?“ soll in den kommenden Wochen und Monaten mit Veranstaltungen und weiteren Aktionen für einen grundsätzlichen Kurswechsel in der Wohnungspolitik geworben werden: Statt den Wohnungsbau dem privaten Markt zu überlassen, auf dem sich Immobilienkonzerne eine goldene Nase verdienen, muss die Stadt endlich den öffentlich geförderten Wohnungsbau ankurbeln und Maßnahmen gegen die Miet-Abzocke ergreifen.
Es braucht keine Luxuswohnungen für Reiche, sondern bezahlbare Unterkünfte für die Mehrheit der Bevölkerung. Die Linke Liste Konstanz (LLK) hat dazu einen Antrag in den Gemeinderat eingebracht, der laut Auskunft der Verwaltung am 18. Januar vom Gemeinderat diskutiert wird. Einen Termin, den man sich vormerken sollte. Nur wenige Tage danach, am 23. Januar, laden LINKE und LLK zu einer Podiumsveranstaltung in den Treffpunkt Petershausen ein, bei der Vertreter von Stadtverwaltung, Wobak, einer großen Baugenossenschaft sowie des Mieterbundes Bodensee zur Frage Stellung nehmen sollen, was sie gegen Wohnungsmangel und Mietexplosion zu unternehmen gedenken.
Über den Fortgang der Kampagne werden wir weiter regelmäßig informieren – auf dieser Seite und auch auf Facebook auf der Seite Wem gehört Konstanz?
jüg (Foto: B. Hanke)