Wenn die Kindheit zum Studienfach wird
Die Uni Konstanz und die PH Thurgau (PHTG) setzen mit dem neuen Studiengang „Frühe Kindheit“ auf grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Der Master-Studiengang wird sich der Frage widmen, wie gesundes Aufwachsen gelingen kann. Einzigartig ist der Studiengang nicht nur wegen seiner inhaltlichen Ausrichtung, sondern auch, weil er grenzüberschreitend angeboten wird: An der Universität Konstanz werden 30 Studierende ihre wissenschaftliche Ausbildung erhalten, die Lehre an der PHTG in Kreuzlingen soll den Bezug zur Praxis herstellen.
Bis 15. April 2011 können sich Bachelor-Absolventinnen und – Absolventen der Psychologie, Pädagogik, Sozialpädagogik, eines anderen relevanten Studiengebiets oder einer adäquaten Vorbildung, die in Deutschland oder in der Schweiz ihren Wohnsitz haben, an der PHTG bewerben. Der Studiengang „Frühe Kindheit“ beginnt zum Wintersemester 2011/2012.
„Wir wollen bewusst den interdisziplinären Blick auf die Kindheit“, fasst Carine Burkhardt Bossi, die Projektleiterin des Studiengangs „Frühe Kindheit“ an der PH, zusammen. In Kooperation mit verschiedenen Hochschulen und Institutionen in der Euregio Bodensee wird der Master-Studiengang „Frühe Kindheit“ sowohl allgemeine Ausbildungsinhalte umfassen als auch persönliche Schwerpunkte ermöglichen: Angefangen bei der Frage, wie der Lebensraum von Säuglingen zu gestalten ist, wie die Beratung im Bereich Qualitätsentwicklung aussehen kann oder welche Rolle kulturelle und interkulturelle Kompetenzen spielen, können sich einzelne Studierende für Bereiche wie Sprachentwicklung, Kinderrechte, benachteiligte Familien oder Politikberatung spezialisieren.
Entsprechend weit gespannt sind die Berufsfelder der Absolventinnen und Absolventen: Von der Aus- und Weiterbildung über die Programmentwicklung bis hin zur Forschung stehen ihnen Möglichkeiten offen. Die Absolventinnen und Absolventen, die sowohl das deutsche als auch das Schweizer Bildungsumfeld kennen lernen, werden in beiden Ländern arbeitsberechtigt sein.
Der Master-Studiengang wird maßgeblich von den speziell eingerichteten und eng kooperierenden Arbeitsgruppen an der Universität Konstanz und der Pädagogischen Hochschule in Kreuzlingen getragen. An der Universität Konstanz sind es insbesondere die Fachbereiche Erziehungswissenschaft und Sportwissenschaft, die sich in den neuen Studiengang einbringen.
„Motorik und motorische Entwicklung sind insbesondere in der frühen Kindheit von besonderer Bedeutung, nicht nur für die Entdeckung der kindlichen Lebenswelt, sondern auch in ihrer Bedeutung für die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder“, gibt die Sportwissenschaftlerin Dr. Julia Everke, die Koordinatorin des Studiengangs auf Universitätsseite, Auskunft über die Rolle, die ihr Fach in diesem Zusammenhang spielen wird.
Dem neuartigen Studiengang ist ein Kompetenznetzwerk „Frühe Kindheit“ angeschlossen, dem u. a. das Marie Meierhofer Institut für das Kind in Zürich, die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ulm, die Fachhochschule St. Gallen und die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd angehören.
Autor: PM
Weitere Informationen: www.fruehekindheit.ch