Wenn die Uni den Wahlhelfer spielt…

…und der Rektor die gebotene Neutralität vergisst: Ulrich Rüdiger beeilt sich, den von ihm angerichteten Schaden zu begrenzen und gibt sich neuerdings als Förderer des kommunalpolitischen Engagements aber auch wirklich aller StudentInnen. Doch sein Wiedergutmachungsversuch stößt auf wenig Gegenliebe bei den Studierenden – linke, grüne und Jusos protestieren gemeinsam 

Letzte Woche hatte Rektor Rüdiger (s. Foto) das „Junge Forum Konstanz“ auf den uni-internen e-Mail-Verteiler gehievt – eine Kommunikationsplattform mit tausenden uni-interner Adressen, die normalerweise aus berechtigten Gründen anderen Listen, die zur Kommunalwahl antreten, nicht zur Verfügung steht (seemoz berichtete). Als dann der Protest losbrach, gelobte der Rektor schleunigst Besserung und versprach: „um jeglichen Vorwürfen entgegen zu treten, versende ich gern eine zweite Email, in der alle politischen Hochschulgruppen oder Interessengemeinschaften einen Hinweis auf Homepages bzw.Email-Anschriften positionieren können, um auf ihre Aktivitäten im Kontext der Gemeinderatswahl 2014 der Stadt Konstanz hinweisen können“.

Lassen wir die verquaste Formulierung außer Acht: Diese Äußerung des Rektors verrät seine kommunalpolitische Blauäugigkeit. Er weiß nichts über die Kandidaten-Aufstellung der Parteien, weiß nicht, welche Parteien bereits Studierende nominiert (FGL, SPD und demnächst LLK) haben, kümmert sich wenig um das kommunalpolitische Engagement der Studierenden in jenen Parteien, die ihm womöglich nicht ganz so genehm sind.

Der Protest kam postwendend: SDS (für die Linke), Jusos (für die SPD) und die Grüne Hochschulgruppe lehnen das Angebot dankend ab. „Wir sind fest davon überzeugt, dass zu keinem Zeitpunkt der Eindruck entstehen darf, dass die Kandidatur von Angehörigen der Universität auf vermeintlich unabhängigen Listen in einem stärkeren Maße durch die Universitätsleitung unterstützt wird wie die Kandidaturen von Angehörigen der Universität auf den Listen der etablierten Parteien.“ Und weiter: „Wir bitten Sie daher…auf den Versand einer weiteren eMail zur Kommunalwahl zu verzichten.“

Autor: hpk