Wie aus Miet- flugs Ferienwohnungen werden sollen

20140506-000600.jpgDie Spatzen pfeifen es von den Niederburg-Dächern: In einem kürzlich verkauften Wohnblock an der Ecke Insel-/Rheingasse (s. Foto) sollen Mietwohnungen in Ferienwohnungen umgewandelt werden. In der  Diskussion um Zweckentfremdung von Wohnraum ein besonders heikles Thema. Und das ist nicht die einzige Absonderlichkeit, wenn man die Verbindungen zwischen Käufern und Stadträten bei diesem Deal nicht übersehen will

Während die Konstanzer Lokalredaktion des Heimatblattes alles tut, um das Thema „Wohnungsnot“ schön zu schreiben, spielt sich in Wirklichkeit offensichtlich das alte Spiel immer wieder von neuem ab: Langjährig, gerade von älteren Mietern noch zu akzeptablen Mieten genutzte Wohnungen werden aufgekauft, umgewandelt und neu vermarktet: Meist in Eigentumswohnungen, häufig aber auch in Ferienwohnungen, die außerhalb der Saison leer stehen und trotzdem übergroßen Profit abwerfen. Mehr als 700 solcher Teilzeit-Wohnungen werden in Konstanz vorgehalten.

Jetzt sollen einige hinzu kommen, will die Gerüchteküche in der Altstadt wissen: Dr. Thomas Kleespies, lange Zeit in Bürogemeinschaft mit Dr. Peter Lang die beherrschende Größe am Konstanzer Immobilienmarkt, hat zusammen mit seiner Lebenspartnerin Ulrike Fecker – auch sie als Maklerin in Konstanz überaus aktiv – einen Wohnblock in der Niederburg aufgekauft. Das wird von den Käufern auch nicht verheimlicht. Dass zumindest sechs der Mietwohnungen nun in Ferienwohnungen umgewandelt werden sollen, wollen allerdings nur Bewohner und Anrainer wissen.

Ulrike Fecker hält sich bei Auskünften bedeckt: Noch würden die Mietverhältnisse geprüft, lässt die smarte Maklerin wissen, noch könnten weder Miet- noch Kaufzusagen gemacht werden. Aber vielleicht hätten sie und ihr Lebensgefährte auch ganz andere Pläne – noch könne nichts Genaues gesagt werden, aber frau wolle selbstredend mit möglichen Kunden weiter im Gespräch bleiben.

Eine pikante Note immerhin hat dieser Deal: Eine Umwandlung von Miet- in Ferienwohnungen würde unter bestimmten Voraussetzungen der derzeit in Konstanz diskutierten Neufassung einer Zweckentfremdungs-Satzung für Wohnraum widersprechen. Die Verabschiedung eben einer solchen, von der Stadtverwaltung bereits ausformulierten Satzung wurde jüngst im Gemeinderat verhindert, zumindest verzögert und zur Weiterberatung in einen Ausschuss verwiesen. Treibende Kraft dieser Verzögerungstaktik war Alexander Fecker und seine CDU-Fraktion: Stadtrat Alexander Fecker ist Ulrike Feckers Vater.

Honi soit qui mal y pense („Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“) ist zwar Sinnspruch des britischen Hosenbandordenes, gilt aber weithin als Wahlspruch von Kleinkriminellen (s. wikipedia). Weit davon entfernt, solches zu denken. Aber zu denken gibt ein solcher Deal schon. Wenn es denn einer wird.[modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]

Autor: hpk