Wie ein neues Quartier an der Bücklestraße entsteht

Wird aus dieser ausgedienten Produktions- bald eine Markthalle? Und aus Büroklötzen dann Wohngebäude? Vieles sei möglich, noch nichts zuende gedacht, versichert Projektentwickler Andreas Deuring beim Publikumsrundgang über das einstige Siemens-Areal in Konstanz.

Wohl 100 Nachbarn und Medienvertreter, aktuelle Wohnungssuchende und ehemalige Siemens-Mitarbeiter drängten sich auf dem 70 700-Quadratmeter-Areal zwischen Bücklestraße und Bahnlinie. Viele erlebten zum ersten Mal die Innenansicht dieses einst so stolzen Fabrikkomplexes und wunderten sich über die großen Grünflächen, andere fühlten sich an eine „überwiegend schöne Arbeitszeit erinnert“, wie der ehemalige Siemens-Mitarbeiter Paul Schlegel meint. Doch das ist Geschichte.

2020 werden die ersten Bagger anrollen und die ersten Gebäude schleifen. Vorher aber wird ein „städtebaulicher Wettbewerb“ ausgeschrieben, dessen Ergebnisse 2018 vorliegen sollen. Dann wird man sehen, wie sich die Projektentwickler von i+R Dietrich Wohnbau GmbH aus Vorarlberg das neue Quartier vorstellen, in dem zu zwei Drittel Wohnbau und zu einem Drittel Gewerbe vorgesehen ist. Aber, so viel ist für Projektentwicklerin Maria Welsch schon heute klar, „ein Kahlschlag ist wohl nicht zu erwarten“.

Denn etliche Gebäude wie die große Produktionshalle (s. Foto) stehen unter Denkmalschutz und dürfen kaum angerührt werden, andere sind bei nur geringem Aufwand weiter verwendbar, und Grünflächen sollen ohnehin erhalten bleiben. Aber für die Verkehrsanbindung sind auch neue Straßen nötig, für die Wohnbebauung luftige Neubauten – die Planer verweisen dann gerne auf Referenz-Projekte: Große, bunte Fotos verweisen auf schmucke Neubauten in Hard (Vorarlberg) oder Bodman.

Der vergangene Freitag diente dem Kennenlernen – der nächste Schritt folgt dann am 13. Dezember. Dann lädt i+R.zu einem Bürgerforum in den Wolkensteinsaal des Kulturzentrums am Münster, um mit interessierten BürgerInnen solche Fragen wie die nach der langfristigen Nutzung des Geländes, nach der Verkehrsanbindung und der Erhaltung der Grünflächen zu diskutieren.

hpk (die Fotos zeigen die Projektentwickler Maria Welsch und Andreas Deuring)