Wie Uni, Vereine, Initiativen zusammen arbeiten
Transfer heißt das Zauberwort: Der Austausch von Ideen und Kompetenzen zwischen Bürgern und Wissenschaftlern der Uni Konstanz soll Vorteile für beide Seiten bringen – wie, wo und mit wem das zu leisten ist, wurde gestern erstmals im „Transfer-Café“ im Stadttheater ausprobiert. Und die über 40 Gäste aus Vereinen, Behörden und Initiativen waren begeistert – die Zusammenarbeit kann beginnen.
Manchmal glaubte man sich in einer Verkaufsveranstaltung. So professionell, aber auch charmant präsentierten Sibylle Mühleisen und Albert Kümmel-Schnur ihr Projekt einer steten Kooperation zwischen Wissenschaftlern, Studierenden und Bürgern. Die Wirtschaftswissenschaftlerin und der Medienwissenschaftler haben das Projekt „Transfer-Café“ entwickelt, das von nun an wöchentlich immer donnerstags von 15 bis 17 Uhr im Foyer der Theaterwerkstatt stattfinden soll – eine Ideenbörse gleichsam für spannende, gemeinsame Projekte.
Und die beiden stellten Beispiele solcher Zusammenarbeit zwischen der Universität und Schulen, Behörden und der Wirtschaft vor, die in Konstanz und anderswo bereits erfolgreich laufen. Da schulen Uni-Mitarbeiter beispielsweise angehende Polizisten, wie Todesnachrichten sensibel überbracht werden können, da gibt es Projekte mit Bibliotheken zur Frage „Wie lesen wir in Zukunft?“ oder hier in Konstanz bereits Ideenschmieden zur Nachhaltigkeit, die beim Klinikum ganz andere Antworten finden wie bei der Therme oder den Entsorgungsbetrieben. „Denn wir wollen raus aus dem Elfenbeinturm“, so eine Uni-Mitarbeiterin und „Wir suchen Partner in der Stadt“, so Sibylle Mühleisen. Die haben sie schon bei der ersten Präsentation zuhauf gefunden.
Denn die Gäste sprudelten nur so vor Ideen. Der Verein der Theaterfreunde wünscht sich eine wissenschaftliche Begleitung bei seiner „Prolog-Reihe“, Mitarbeiter des städtischen Personalamts und von „Seezeit“ hoffen auf eine Durchforstung ihrer Amtssprache, andere plädieren für eine Unterstützung ihrer ganz persönlichen Start-up-Ideen. Alles das wurde in professionelle Bahnen gelenkt, indem die Gäste ausgelegte Karten ausfüllten und die an Pin-Wände hefteten – die Uni-Mitarbeiter werden lange brauchen, die Handschriften zu entziffern und die Ideen zu ordnen.
Albert Kümmel-Schnur war dann auch sichtlich begeistert von der Resonanz auf das erste „Transfer-Café“: „Mit so vielen Gästen hatten wir nicht gerechnet und so viele Ideen nicht erwartet. Das wird viel Arbeit machen, aber das ist gut so“.
hpk
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