Wilhelm-von-Scholz-Weg: Halbherzige Umbenennung?
Fünf Monate ist es her, dass der Konstanzer Gemeinderat nach jahrelangen, hitzigen Debatten mehrheitlich für eine Umbenennung des Wilhelm-von-Scholz-Weges stimmte. Doch der neue, unvergleichlich geistreiche Name „Zur Therme“ prangt nur auf zwei von vier Schildern. Auf zwei Hinweistafeln findet sich immer noch der Name des Nazi-Dichters. Stellt sich die Frage: Schlamperei oder Absicht?
Am Anfang und am Ende des ehemaligen Wilhelm-von-Scholz-Weges verkünden zwei offensichtlich neue und offizielle Straßenschilder in Schwarz auf Weiß: „Zur Therme“. Im Mittelteil der kleinen Straße informieren jedoch zwei Hinweistafeln (Weiß auf Blau die ältere, Weiß auf Grau die jüngere) über die Wegrichtung zum See, zur Therme und zum Freibad (s. Foto). Die farbenfrohen Tafeln tragen noch immer den Namen ‚Wilhelm von Scholz‘. Ist also die Umbenennung nur zur Hälfte gelungen?
Von Grünzeug umgeben und nur halbhoch angebracht, blinken die Tafeln im Juli-Sommerlicht des Jahres 2010. Fast möchte man glauben, die emsigen Mitarbeiter des Straßenbauamtes hätten die Tafeln nur abzuräumen vergessen. Gleichwohl: Für jeden Passanten unübersehbar weist Herr von Scholz den Weg. Ob Schlamperei oder Absicht oder bloß Vergesslichkeit… Die verantwortlichen Mitarbeiter der Stadtverwaltung waren zum Zeitpunkt der Recherche nicht erreichbar; die Pressestelle der Stadt wusste zu dem Vorgang genau so wenig wie seemoz.
Was bleibt, ist der üble Beigeschmack, dass die Stadtverwaltung sich dieses Themas nicht mit der nötigen Sensibilität angenommen hat. Und dass die Hinweisschilder schnellstens dorthin verfrachtet werden sollten, wo sie hingehören: Auf den Müll.
Autor: hpk
Unrecht ist Unrecht … ist ja auch wichtig daran zu denken, daß solche Grausamkeiten nicht mehr passieren.
Aber man sollte die Kirche doch im Dorf lassen … ich bin der Meinung wir haben wirklich wichtigere Dinge im Moment zu tun, als Straßenumbenennungen und Schilder auszutauschen!