Was ist sozial am Handlungsprogramm Wohnen?
Wohnungsmangel zu beheben, heißt nicht einfach nur Wohnungen zu bauen, sondern Entscheidungen zu fällen, die Menschen existenziell betreffen – es gilt, sozial Farbe zu bekennen: Will ich Eigentumswohnungen, will ich sozialen Wohnungsbau, will ich Villen? Der unausweichliche Kampf darum, welche Schichten von dem Handlungsprogramm Wohnen, dem Gesellenstück von Oberbürgermeister Uli Burchardt, am Ende profitieren werden, begann gestern im Konstanzer Gemeinderat
Vordergründig scheint alles ganz einfach. Gemeinderat und Verwaltung haben vor einiger Zeit erkannt, dass es so nicht weitergeht mit der Wohnungsnot, und sich die renommierten Gutachter von empirica ins Haus geholt, die den künftigen Bedarf ermittelten und Lösungsvorschläge unterbreiteten. Der Gemeinderat hat vor einem Jahr beschlossen, diesem Gutachten zu folgen. Der Oberbürgermeister verglich diesen Prozess gestern mit einem Gang zum Arzt, und nachdem dieser Arzt die Diagnose gestellt und die Therapie vorgeschlagen habe, gelte es jetzt, seinem ärztlichen Rat auch zu folgen, und dies mit Vollgas.
Die Diagnose
Die Ausgangslage, und hier zitiere ich die Vorlage der Verwaltung: „Zur Ermittlung des konkreten Konstanzer Wohnungsbedarfs hat das Institut empirica 2013 die ‚Wohnungsbedarfsprognose 2030 für die Stadt Konstanz’ erstellt. Demzufolge ist zur Deckung des Wohnungsbedarfs die Fertigstellung von ca. 5300 Wohneinheiten für den Zeitraum 2011 bis 2030 erforderlich. Kurzfristig (Zeitraum 2011 bis 2015) besteht ein Bedarf von durchschnittlich 370 WE pro Jahr. Mittelfristig (Zeitraum 2015 bis 2020) sind durchschnittlich 300 WE pro Jahr und langfristig (Zeitraum 2021 bis 2030) durchschnittlich 180 Wohneinheiten pro Jahr fertig zu stellen.
78% der erforderlichen Wohnungen sollen im Geschosswohnungsbau und 22% als Ein- und Zweifamilienhäuser bzw. in kleineren überschaubaren Einheiten bis max. sechs Wohneinheiten pro Gebäude erstellt werden. […] Bedarf besteht vor allem im unteren und mittleren Preissegment. Für Haushalte mit mittleren und kleineren Einkommen ist es zunehmend schwierig, auf dem Konstanzer Wohnungsmarkt Wohnungen zu günstigen Mieten zu finden. Aber auch im Hochpreis- und Luxussegment wird der Bau von Wohnungen erforderlich sein, weil Nachfrager dieser Wohnungen aufgrund des mangelnden Angebots auf das mittlere Preissegment ausweichen und das beschränkte Angebot in diesem Segment weiter verknappen. Insofern ist bei der weiteren Wohnungsentwicklung die Entwicklung aller Preissegmente zu berücksichtigen. Empirica empfiehlt aus diesem Grund, die Preissegmente [der Neubauten] wie folgt zu verteilen:
1/6 (879 WE) im unteren Preissegment
3/6 (2638 WE) im mittleren Preissegment
2/6 (1758 WE) im oberen Preissegment.“
Die Therapie
Damit die Verwaltung jetzt sofort mit dem Erwerb von Grundstücken, der Bauplanung, den Anträgen auf Förderung durch das Land usw. beginnen kann, wollte sie vom Gemeinderat gestern Abend einen Grundsatzbeschluss, genau mit diesen Quoten aus dem Gutachten, das seit einem Jahr vorliegt, zu planen. Sprich – salopp gesagt – 2/3 Luxuswohnungen, 1/3 Sozialwohnungen.
Doch an dieser Stelle gab es zwei Tage zuvor bei den Vorberatungen im zuständigen Ausschuss einen großen Aufschrei, denn Menschen, denen man als Außenstehender nicht mal einen Blutkreislauf zugetraut hätte, entdeckten plötzlich ihr Herz für die niederen Klassen. 1/6 der Neubauten als Wohnraum für die Armen, 2/6 für die Reichen – das kann doch nicht sein? Umgekehrt wird ein Schuh draus!
Oberbürgermeister Uli Burchardt ist taktisch gewieft: Er hat (so erzählte er dem Gemeinderat) am Vorabend mit dem Mieterbundvorsitzenden und SPD-Urgestein Herbert Weber telefoniert, der ihm volle Unterstützung für seinen Plan signalisierte, und er hielt noch ein paar andere Fachleute parat. Außerdem präsentierte er einen Kompromissvorschlag: Man solle jetzt doch erst mal diese Quotierung der Neubauten (1/6 arm, 2/6 reich, 3/6 mittel) beschließen mit dem Zusatz, dass man sich im Laufe des Jahres 2014 nochmals mit der Gutachterin treffen werde, um sie zu fragen, ob man nicht doch etwas mehr für jene armen Leute tun könne, bei denen bei 8,50 Kaltmiete oder gar einem Wohnberechtigungsschein das Ende der Möglichkeiten erreicht sei.
Kurzum: Beschließt mal diese Vorlage, sonst passiert monatelang nichts, weil wir ohne diese sozialen Vorgaben Grundstückspreise, Baupreise, Landeszuschüsse usw. nicht kalkulieren können und daher alle Planungen einstellen müssen. (Zwischenruf Holger Reile von der Linken Liste: „Genug der Daumenschrauben!“).
Die Debatte krankte an einem: Sollten die Gemeinderäte zustimmen und dem Zusatz glauben, dass man im Lauf des Jahres 2014 nochmals mit den Gutachtern reden und die soziale Verteilung ändern kann, oder wäre die heutige die endgültige Entscheidung für die nächsten 15 Jahre? Die Verwaltung nebelte rum: Nachdem die (wie immer) äußerst kompetente Marion Klose, Leiterin des Amtes für Stadtplanung und Umwelt, klargestellt hatte, diese Entscheidung über die Quote sei mehr oder weniger endgültig, während der OB den Gemeinderätinnen und -räten just das Gegenteil versprochen hatte, gab es eine lange Debatte, in der eines klar wurde: Es ist nichts klar. Insbesondere der Oberbürgermeister spielte geschickt Vernunft (Daten aus dem Gutachten) gegen das soziale Bauchgefühl aus.
Die Entscheidung
Man muss den Gemeinderätinnen ins Stammbuch schreiben, dass sie das empirica-Gutachten offensichtlich nicht aufmerksam genug gelesen haben, um diese soziale Schieflage zu erkennen, dort stehen diese Verteilungsquoten seit einem Jahr drin. Die Frage des sozialen Gewissens wurde letztlich zu einer des Bauchgefühls erklärt.
Am Ende entschied der Rat sich mehrheitlich dafür, das Programm so zu verabschieden und noch im Jahre 2014 zu debattieren, ob es nicht angesagt sei, im unteren Segment mehr Wohnungen zu errichten. Dass er dabei nach dieser Entscheidung nichts mehr zu sagen haben wird, ist ihm scheint’s entgangen.
Seltsamerweise scheint nach Ansicht des Gutachtens die Wohnungsnot daraus zu resultieren, dass Menschen, die aus Mangel an preiswerten Wohnungen in Mittelklasse-Wohnungen wohnen müssen, nichts Teureres finden, in das sie bald umziehen können. Vielleicht wäre die Lösung des Problems ja auch, dass wir alle einfach am nächsten Samstag im Lotto gewinnen?[modal id=“19250″ style=button color=default size=default][/modal]
Autor: O. Pugliese
zu Simon Pschorr: Unterstellen Sie mir den von Ihnen oben erwähnten „Vorwurf“? Keine Ahnung, wo Sie den gelesen haben. Ich hatte geschrieben, dass Studenten die Stadt in der sie studieren wollen frei wählen können, nach Abwägen aller Vor- und Nachteile. Die Vorteile von Konstanz sind bekannt, die Nachteile auch. Die Menschen, die hier seit Generationen leben, „Eingeborene“, werden von den „Fortschritten“ jedoch überrollt, ob sie wollen oder nicht. Natürlich könnten sie auch ihre Heimatstadt verlassen, juhu, endlich freie Wohnungen, das ist doch aber nicht Sinn der Sache. Es geht darum, das Gleichgewicht zu bewahren, dies ist leider dabei, in Konstanz zu kippen.
Zu Nadine: Als Konschdanzerin sag´i jetzt nix me..bitte auf Seemoz: Das tägliche Chaos…
Frau Nadine, schade dass Sie Argumente ignorieren und eratzweise die Gebetsmühle rotieren lassen.
Meinen sie mit Familien die reihenweise Konstanz verlassen jene aus Litzelstetten die kürzlich effektvoll mit ihren Kindern vor der Kamera posierten um durchzusetzen , jenseits von Raum- und Bauplanung, ihre Häuser auf der grüne Wiese (mit Seesicht) zu bauen ?
Ein Schulbeispiel für hemmungsloses Anspruchsddenken.
Die Verwendung der Begriffe Not und Leid und Obdachlosigkeit bei der Mietsituation hier halte ich für missbräuchlich. Obdachlose Familien in anderen Ländern haben kein Sozialamt das ihnen eine Wohnung zuweist.
Aber es gibt gibt einen Unterschied zwischen Versorgung und der Erfüllung von Ansprüchen
Ohne Wirtschaftswissenschaften studiert zu haben, würde ich das Klein-Venedig mit Luxuswohnungen überbauen lassen und aus dem Erlös das 5-fache an günstigen Wohnungen für Geringverdiener u. Studenten bauen. Nur so als Vorschlag.
Auch der Flugplatz sollte als Standort kein Tabu sein.
Die Ausrede, dass Konstanz keinen Platz hat ist wirklich zum Gähnen. Es gibt noch 100 andere Möglichkeiten.
Auch auf dem Gießberg sollten Studentenwohnungen entstehen.
Für meine Begriffe sind die Verantwortlichen noch gar nicht richtig im Thema. Bis da mal was anläuft. … Gähn. Da hat OB Kandidat Burchardt vor 2 Jahren den Mund etwas zu voll genommen. Dafür müssten jetzt eigentlich die Bagger rollen und Baukräne das Stadtbild prägen. Alles andere sei unsozial hatte er zum Besten gegeben.
Die Stärke der Demokratie sich misst am Wohl der Schwachen.
Jedenfalls kann es nicht sein, dass Familien reihenweise weg ziehen müssen, weil zuerst an Luxuswohnungen für Rentner gedacht wird, weil die die meiste Kohle haben.
Die Stadt vernachlässigt nach wie vor ihren Versorgungsauftrag. Sonst hätte sie schon längst ein Schnellbauprogramm gestartet, um das grösste Leid zu lindern.
Wie wär’s, wenn wir wieder das Wirtschaftssystem der DDR übernehmen, mit Plattenbauten und so (bezahlbarer Wohnraum). Natürlich, Luxusetagen und Penthauswohnungen verboten. Alles sozialer Wohnbau. Möchte nur wissen, ob mancher Schreiberling hier sogar Wirtschaftswissenschaft studiert.
@Nadine,
ihre Vorschäge sind richtig ! Man hätte z. B die Bauten um den Petrshauser Bahnhof bzw entlang der Bahnlinie ruhig ein Stock höher bauen können. Sehr übel ist auch dass erst kürzlich ein Bauherr in der Brauneggerstr damit Käufer geworben hat dass er aus 2 Wohnungen Luxusetagen errichtet. Das gehört verboten.
Und ein eher dem sozialen Wohnungsbau zugerechnter Verein hat zwar in der Wallgutstr. einen Wohnblock immerhin aufgestockt, aber leider nur mit einer sehr grosszügigen Penthauswohnung.
Die Uni selbst platzt aus allen Nähten, denn sie war mal für 35oo Studenten geplant, gekommen sind 8000 mehr, weshalb die Mietsituation vielleicht das kleinere Übel ist, denn die Ausbildungssituation ist dadurch sehr schlecht geworden. Ich kann das durchhaus beurteilen, denn ich war 1972 mit bei ersten Semestern am Giessberg und war zum Ende dort noch die letzten 12 Jahre beschäftigt, und meine Kinder haben hier z. T. studiert.
Ein Rat ohne Ironie : go east- bestausgestattete Unis, billige Mieten und einhervorragendes Betreuer/Studenten Verhältnis.
Zur Notsituation :
Ich kann kein „Spiel mit Lebenschiksalen erkennen“ wie z.B zur Zeit der Mauer , sondern eher ein Klagen auf hohem Niveau. Wer hier studieren will muss einfach auch die Probleme sehen. Und wenn man nichtmal als Studi flexibel ist , wann dann ?
Entlang der Seehas- Linie ist die Lage bedeutend entspannter. Ich halte es für zumutbar für ein oder 2 Semester in Singen oder Böhringen zu wohnen. In jeder Grossstadt sind 50 min ÖPNV an der Tagesordnung.
wichtig ist doch, dass wir Wohngerechtigkeit für alle Bevölkerungssschichten wollen.
Aufstockung von Gebäuden wäre doch ein gutes Thema
und warum man noch keine Bestandsanalyse von ausbaufähigen Dachstühlen gemacht hat ….
– Task Force für mehr Wohnungsbau im Hochbauamt
– Luxussanierungen nicht fördern, sondern erschweren
– die Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft
@Helmut Dietrich: Was Sie beschreiben, nennt man Notsituation. Andere nennen das vielleicht Markt, ignorieren dabei jedoch, dass hier mit Lebensschicksalen gespielt wird.
@Angelika Bernecker: So Recht Sie haben, was die Enge der baulichen Situation in der Stadt und die daraus resultierenden Probleme für den Verkehr betrifft, so sehr verkennen Sie die tatsächlichen Nöte all jener, die sich zu hoher Mieten und zu kleiner Wohnungen, beziehungsweise der Ermangelung solchiger ausgesetzt sehen.
Ja, Nachverdichtung mag den Wohn- und Lebenskomfort nicht erhöhen. Jedoch: Um sich mit Fragen des Komforts rumschlagen zu dürfen, muss man erst einmal das Privileg genießen, dass die eigenen Grundbedürfnisse abgedeckt sind. Dies trifft für alljene nicht zu, die KEINE Wohnung haben. Solange wir uns einer Situation ausgesetzt sehen, in der Leute auf der Straße sitzen und keine Wohnung haben, solange müssen wir auch geringe Abstriche an Konfort in Kauf nehmen – meine ich. Das gebietet für mich Solidarität und die Menschenwürde derer, die unter den aktuellen Umständen leiden.
Im Übrigen verbitte ich mir den Vorwurf, Studenten würden sich nichts um die Stadt scheren, in der sie wohnen. Auch wir wählen unseren Studienort mit Bedacht (soweit uns tatsächlich in Anbetracht von N.C. und zentraler Studienplatzvergabe überhaupt eine Wahl bleibt) und wollen uns dann auch dort zuhause fühlen, wo wir studieren. Jeden Studenten gehen die Angelegenheiten seines Studienortes etwas an!
Gruß
Simon Pschorr
Ist das dann so schwer zu verstehen dass durch die attraktive Wohngegend die Nachfrage immer das Angebot übersteigen wird und deshalb die Mieten hoch bleiben, weshalb auch extreme Nachverdichtung und Blitz- Plattenbauten keine Lösungen bieten. Und dass viele eine prekäre Mietsituation in Kauf nehmen nur um „in der Stadt“ zu wohnen? Mit Notsituationen hat das nur wenig zu tun
Zu GJM: Danke, das sehe ich als kleine Unterstützung, zumindest wurde ich nicht falsch verstanden. Zu Nadine: Ganz schön aggressiv. Wer andere falsch verstehen will, dem ist nicht zu helfen. Ich weiß nicht, inwieweit Sie politische Veranstaltungen zum Thema „Wohnen“ in Gemeinderat, Technischen(Umwelt-) u. a. Ausschüssen oder Abende für Bürgerbeteiligungen besuchen und mit anderen Menschen über dieses Thema reden, das Zuhören, aufmerksam Lesen u./oder Verstehen scheint nicht so ganz Ihres. Ich würde auf meine Frage aufgrund der o.g. Aussagen der Herren Burchhardt und Lehmann wirklich gerne eine Antwort haben, auch, warum in Gebieten, die in denen angeblich die Nachverdichtung Grenzen überschritten hat, weiter gebaut wird. Sie selbst schreiben: Konstanz platzt aus allen Nähten! Und das empfinden viele Menschen in verschiedenen Stadtteilen ebenso, die häufig nur noch auf Mauern und betonierte „Spielplätze“ starren, im Verkehr ersticken oder die mit ihren Kindern Kilometer zurücklegen müssen, um einen einigermaßen grünen Spielplatz zu finden. Wahrscheinlich vertreten Sie ebenfalls die Logik, dass massive Nachverdichtung z. Bsp. am Döbele das chaotische Verkehrsproblem lösen und die Situation im extrem belasteten Paradies entspannen wird? Vielleicht sollten Sie sich bei nächster Gelegenheit als Gemeinderätin aufstellen lassen, dort wären Sie in guter Gesellschaft. Sie müssen schon entschuldigen, aber als gebürtiger Konstanzerin liegen mir die Menschen, die nicht nur wenige Semester hier sind, sondern ihr Leben hier verbringen, doch noch etwas mehr am Herzen. Jeder Student kann frei wählen, wo er studieren möchte und ich glaube, das Konstanzer Mietproblem ist inzwischen bekannt. Die nächste schockierende Aussage: Ein Konstanz mit über 100.000 Menschen will ich mir gar nicht vorstellen. Übrigens, auch wenn Sie das wundern wird, da Sie mich offenbar für asozial halten: Sobald meine Tochter irgendwann einmal ausziehen wird, werde ich ein Zimmer untervermieten, evtl. auch an eine Studentin.
Liebe Nadine, meist verteidigen die Konstanzer „die im Trocken sitzen“ ihre Lebensqualität. Natürlich können wir vorerst für ein Teil der Zuzugswilligen einen „bezahlbaren Wohnraum“ schaffen, dazu muss aber besonders bei denen, die im trockenen Sitzen, ein Umdenken stattfinden.
Um nicht den Konstanzern einen Vorwurf zum Asozialem zu machen, die die Verdichtung und die weitere Versiegelung der Landschaft ablehnen, müssen wir uns zukünftig daran gewöhnen, dass immer mehr eine Hochbauweise stattfindet, denn die geographische Lange von Konstanz ist begrenzt.
Vielleicht wirst du es nicht wissen. Als Neubürger, der vor 40 Jahren in KN ansässig wurde, gab es auch schon das Probleme hier ein Zimmer zu finden. Doch damals sprach keiner von Wohnungsnot.
Wenn du alte Konstanzer Ansichten der 50ziger Jahren anschaust, wirst die sehen, dass Petershausen und der Stadtteil Paradies ländlich und fast komplett frei von einer dichten Bebauung war. Unserer Stadt ist also nicht vorzuwerfen, dass sie im Wohnungsprogramm stehen geblieben ist. Es gibt kaum eine Stadt, wo die Bau-Handwerker schon seit Jahrzehnten so ausgelastet sind wie in Konstanz. Um dies alles zu begreifen, musst du auch erst einmal hier im Trockenen sitzen.
Nur weil für Frau Bernecker die gefühlte Wohnungsnot nicht arg so schlimm ist, soll Programm geschrumpft werden?
in Konstanz leben Menschen in teilweise unwürdigsten Verhältnissen und da ist es einfach daneben, wenn jetzt jeder seinen gefühlten Senf dazu gibt, nur weil man selbst im Trockenen sitzt.
Konstanz platzt aus allen Nähten. Der Druck entlädt sich tlw. in die Schweiz. Aber nicht jeder kann rüber und muss notgedrungen weg ziehen. Würden diese Leute in Turnhallen untergebracht, wäre das Leid sichtbar. Also bitte erst mal richtig die Runde machen, bevor man einen Roman schreibt der an der Wirklichkeit vorbei geht.
Konstanz hätte die 100.000 Einwohner-Marke schon längst überschritten, aber das ist politisch über Jahrzehnte gesteuert verhindert worden.
Würden Sie mal 100 Studenten-Behausungen besuchen, worunter etliche Löcher sind, würden Sie hier nicht mehr so rumposaunen.
SK-Fragestunde zum Thema Wohnen: Kurz, die Anwesenden, die sich danach im Gespräch fanden, kamen sich, davon abgesehen, dass sie sich nicht ernst genommenfühlten, schlichtweg abgebügelt vor. Zur jovialen Lässigkeit von OB u. Baubürgermeister kam eine Prise Sarkasmus, beklatscht wurde die Vorstellung durch anwesende Gemeinderäte. Was mir nach wie vor nicht klar ist, obwohl ich das Handlungsprogramm Wohnen überflogen habe: wieso braucht Konstanz 5300 Wohnungen? Nicht nur lt. OBs etwas verwirrender Erklärung, sondern auch lt. Herr Lehmann(Wobak) gibt es nur einen geringen Anteil Bürger ohne Wohnungen(freiwillig Obdachlose ausgeschlossen, für Notfälle Unterkünfte vorhanden), der Rest wohnt „falsch“: zu klein, zu groß, zu teuer, zu billig(O-Ton Burchardt), will auf´s Land oder in die Stadt. Schon klar, dass Wohnraum geschaffen werden muss, aber in diesen Massen und noch dazu am Bedarf vorbei? Der wurde nämlich durch die Bevölkerungsstudie des Tübinger Experten Häusser(SK 29. o1.14) schon jetzt, ansteigend in den kommenden Jahren, bei den Singles, vorwiegend bei den über 65-jährigen und Alleinerziehenden gesehen. Und sicherlich nicht im Luxus-Segment. Ebenso wie das abstruse Empirica-Gutachten, welches sicherlich unserer SV und einem Teil des GR entgegenkommt, ist die lang vernachlässigte und jetzt schnell hingeschusterte Massen-Bebauungs-Arie überall in und außerhalb der Stadt mit Vorsicht zu genießen. Denn, liebe Leut, die Nachverdichtung hat definitiv ihre Grenzen erreicht und in den innerstädtischen Stadtteilen überschritten, wer dort lebt weiß, wovon ich rede. Wir wollen doch nicht nur grau, eng, laut, ohne (grünen)Freiraum, dafür mit noch mehr Verkehr? Und wer glaubt, dass im Paradies/Döbele , Vinzentius, IHK(?) vorwiegend billiger Wohnraum entstehen wird, sollte möglichst schnell aufwachen: inzwischen zahlen wir Paradiesler im Schnitt mal locker 10,00 € pro qm².
hier das Empirica Gutachten
http://www.konstanz.de/ris/www/getfile.php?at_id=1008567
Phrasen- und Täuschungsprogramm wäre treffender.
Will Herr Burchardt sein Versprechen erst zum Ende seiner Amtszeit einlösen, damit seine Wahlhelfer noch genug Hochpreismieten einfahren können?
Schon vor 70 Jahren kannte man Schnellbauprogramme.
Aber bis die Konstanzer Phlegmatiker in die Hufe kommen, haben die meisten schon graue Haare.
Wer den Mund so voll nimmt wie unser Onkel Burchardt u. BAUOFFENSIVE ruft, sollte auch den Anstand besitzen zumindest ansatzweise diesem Namen Rechnung zu tragen.
Auch mit modularem Bauen könnte man in einem Jahr locker 1.000 Wohnungen bauen. Es fehlt nur an dem Willen der Klüngel-Seilschaften (Konstanzer Politik)
http://www.nextroom.at/article.php?id=586
Wiener „Schnellbauprogramm“, eine von Franz Schuster entwickelte, leicht kombinierbare Typologie von später zusammenlegbaren Wohnungen, abgehandelt in einem ebenso adaptierbaren wie variablen städtebaulichen System, schuf, neben dem tatsächlichen Wiederaufbau der Baulückenfüllung, die Möglichkeit rascher Wohnungsbeschaffung.
des war ebbe scho immer so – da kann sich ein Wohnungssuchender, nahe der Verzweiflung, doch nur verhöhnt vorkommen.
bei Wohnungs-Politik liegt die Betonung auf Politik, ausgetragen auf dem Rücken der Schwächeren. Für Konstanz kein gutes Aushängeschild. Aber die abgehobenen Räte und Amtsschimmel sind sich gar nicht bewusst, welches Bild sich hier von Konstanz nach aussen trägt. Mit dem Wort „sozial“ hat diese Stadt nicht viel am Hut.
http://www.konstanzer-konzil.de/www/de/augenblick/aktuelles-archiv/60-aktuelles/2012/422-wohnungsnot
denn sie wissen nicht was sie tun.
was soll man dazu noch sagen?
Avanti Dilettanti.
oder Schilda 2.0
Bauoffensive? da lachen ja die Seehühner.
besser wären Luftschlösser
Zweckentfremdungsverbot erfolgreich versandet
= Gesetz des Landtags + Versorgungsauftrag der Bevölkerung missachtet – Gemeinderat setzen 6 !