Wochenblatt startet Nazi-Werbung Teil zwei

Das ist kein Versehen – das ist Absicht. Wieder versucht das ‚Singener Wochenblatt‘, rechtsradikalen Landtagskandidaten eine öffentliche Bühne zu zimmern. Redaktionsleiter Oliver Fiedler lädt zu einem Wahltest ausdrücklich Benjamin Hennes (NPD) ein. Bleibt abzuwarten, wie sich die Kandidaten der Wahlkreise Singen und Konstanz zu dieser Komplizenschaft in der „meistgelesenen Zeitung im Kreis Konstanz“ verhalten.

Zumindest Bernhard Hanke, Landtagskandidat für DIE LINKE im Wahlkreis Konstanz, lehnt einen solchen Auftritt im ‚Singener Wochenblatt‘ ab. Er begründet seine Absage konsequent: „Nachdem Ihr Politischer Aschermittwoch nach massivem Protest ohne die Kandidaten von NPD und REP stattfinden musste, schreiben Sie jetzt wieder alle Landtagskandidaten, einschließlich der Naziparteien, an und bitten sie um die Beantwortung Ihrer Fragen. Ich finde es unerträglich, dass Sie wieder keinen Unterschied machen zwischen den demokratischen Parteien und denen, die unverhohlen den Holocaust leugnen und faschistische Parolen grölen“.

Zur Erinnerung: Zunächst hatte das Wochenblatt am 9. März zu einem Politischen Aschermittwoch neben den demokratischen Parteien auch die Kandidaten von NPD und Rep. in die Scheffelhalle geladen. Erst nach energischen Protesten von Kirchengemeinden, Gewerkschaften, Parteien und Jugendorganisationen knickte das Anzeigenblatt ein und lud neben den Neonazis auch gleich die Vertreter aller kleineren Parteien aus. Es gab dann eine unvergleichlich langweilige Gesprächsrunde mit Vertretern der im Landtag vertretenen Parteien voller sattsam bekannter Worthülsen (seemoz berichtete mehrmals).

Nun ein zweiter Anlauf der Wochenblatt-Macher – groß aufgemacht, sollen die Kandidaten drei, nebenbei stümper- und fehlerhaft formulierte, Fragen beantworten. In einer Reihe mit NPD-Mann Hennes. Bislang gibt es noch keine Reaktionen der nur privat Angeschriebenen, die bis zum 18.3. antworten sollen. Der neuerliche Versuch des Wochenblattes, öffentlich Werbung für Nazis zu machen, verdiente jedoch eine eindeutige Antwort/Absage aller demokratischen Kandidaten. Meint…

Autor: Hans-Peter Koch

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