Zu Besuch bei den Kriegsgewinnlern
Friedhelm Schaal, Chef der Konstanzer Wirtschaftsförderung, taucht selten in den Schlagzeilen auf. Wenn aber doch sein Name einmal die Headlines schmückt, hat das selten Gutes zu bedeuten – siehe nur Kompetenzzentrum oder KKH. Jetzt macht die städtische Wirtschaftsförderung wieder von sich reden, denn Schaal lädt Konstanzer Unternehmer zum Ausflug in die Bodensee-Rüstungsindustrie ein. Ein Akt seltener Instinktlosigkeit, so die Linke Liste Konstanz in einer aktuellen Pressemitteilung
„Einen Ausflug zur Rüstungsindustrie am Bodensee sollen Konstanzer Unternehmer am 29. April machen. Diese Idee der städtischen Wirtschaftsförderung stößt auf heftigen Protest bei der Linken Liste Konstanz (LLK). „Gerade die EADS-Tochtergesellschaften Cassidian und Astrium in Immenstaad gehören zu den größten Kriegsgewinnlern weltweit – neueste Statistiken weisen EADS als siebtgrößten Rüstungskonzern der Welt aus. Es gehört schon eine gehörige Portion Instinktlosigkeit dazu, in Zeiten zahlreicher Kriege überall auf der Welt just der Rüstungsindustrie seine Aufwartung zu machen“, so LLK-Stadtrat Holger Reile.
Als hätte Friedhelm Schaal, Chef der Konstanzer Wirtschaftsförderung, nicht wichtigere Aufgaben, als den „ Business-to-Business-Austausch“ (Originalton der städtischen Presseerklärung) mit den Waffenschmieden zu pflegen, so die LLK weiter in ihrer aktuellen Pressemitteilung. Nach zahlreichen Fehlschlägen in der Ansiedlungspolitik, man denke nur an das Kompetenzzentrum, sollte sich Schaal eher darum kümmern, der Entindustrialiserung seiner Heimatstadt entgegen zu wirken, als Imagepflege für die Rüstungsindustrie zu betreiben, so die Linke Liste Konstanz.
Vera Hemm, Holger Reile“
passt auch dazu…
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/deutscher-ruestungskonzern-kmw-verkauft-kampfpanzer-an-katar/8084194.html
Passend hierzu lief diese Woche die Doku „Tod für die Welt – Waffen aus Deutschland“ im Öffentlich-Rechtlichen –>
http://www.youtube.com/watch?v=0RmMK8FU8jc