Zweiter Amazonastag der Menschenrechte

Der Konstanzer Verein „ProAmazonia“ setzt sich für den Erhalt des Amazonas-Regenwalds ein. Dessen Bedeutung für den globalen Klima­­schutz und als wichtiger Lebensraum für indigene Völker ist immens. Mit verschie­de­nen Projekten und der Initiierung von Partner­schaften zwischen indigenen Völkern und Kommunen leisten die AktivistInnen einen wichtigen Beitrag für den Schutz der Arten­vielfalt und der Indigenen.

Anlässlich des Tages der Menschenrechte am morgigen Donnerstag lädt „ProAmazonia Konstanz e. V.“ am 12. Dezember zu zwei digitalen Kurzveranstaltungen über Zoom ein, die einen lebendigen Einblick in die Weltanschauung und den Alltag von südamerikanischen Indigenen ermöglichen. Die menschenrechtliche Lage vieler der weltweit etwa 400 Millionen Indigenen ist heute immer noch verheerend. Auf dem amerikanischen Kontinent leben über 40 Millionen UreinwohnerInnen, darunter allein etwa 450 verschiedene Ethnien im Amazonasgebiet. Ihr Lebensraum ist meistens durch illegale oder legale Waldrodung, Goldschürfen, Minen oder Immobilienspekulation bedroht. An diesem Tag wollen wir ihre Stimme hören.

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Die erste Veranstaltung „Buen Vivir – von indigenen Völkern lernen“ geht der Frage nach, wie südamerikanische Indigene die Welt sehen. Was bedeutet für sie „ein gutes Leben“ („buen vivir“) und „Entwicklung“? Die Fragen und Antworten werden simultan auf Deutsch und Portugiesisch übersetzt, die Themen sind nicht fest vorgegeben. So soll ein offener Dialog entstehen, an dessen Gestaltung jede/r teilnehmen kann. Die Online-Veranstaltung ermöglicht ein intensives Eintauchen durch Erzählungen, Musik, Tanz und Selbstreflexion mit den Referentinnen Saron Cabero (Bolivien), Ximena Alarcón (Chile) und Ivonne Cadavid (Kolumbien).

Das südamerikanische Konzept des „guten Lebens“ strebt ein Gleichgewicht mit der Natur an, die Reduktion sozialer Ungleichheit und solidarisches Wirtschaften. Dieser Ansatz ist eine systemkritische Antwort auf das westliche Wachstumsdenken der letzten Jahrzehnte. Zentral ist dabei eine Rückbesinnung auf die Lebensphilosophie der indigenen Völker Südamerikas, die der Natur einen Wert an sich gibt und die übermäßige Ausbeutung und Instrumentalisierung der Natur verurteilt.

Teil zwei des Amazonastags besteht aus einem offenen Austausch mit den Borari, den indigenen PartnerInnen der Stadt Konstanz. Im Dezember 2019 beschloss der Gemeinderat einstimmig die Klimapartnerschaft zwischen der Stadt Konstanz und dem indigenen Volk im brasilianischen Alter do Chão. In der Gesprächsrunde geht es unter anderem darum, wie ihr Alltag zwischen Diskriminierung, Bedrohungen und Pandemie im Amazonas aussieht. Wie sehen die Borari die Lage in Europa und umgekehrt? Die Fragen und Antworten werden simultan auf Deutsch und Portugiesisch übersetzt, die Themen sind nicht fest vorgegeben – so soll ein offener Dialog entstehen, an dessen Gestaltung alle TeilnehmerInnen mitwirken können.

Weitere Informationen gibt es hier.

MM/ans


Was: 2. Tag des Amazonas von ProAmazonia Konstanz e. V. als Online-Veranstaltung. Teil 1: Buen Vivir – von indigenen Völkern lernen (17.30–19.30 Uhr). Teil 2: Live-Dialog mit den Borari (20.00–21.30 Uhr). Wann: Samstag, den 12. Dezember 2020. Wie: Teil 1 mit Anmeldung bis 10. Dezember (begrenzte Platzzahl): monika.sarkadi@isc-konstanz.de Teil 2 über den Zoom-Zugangslink https://us02web.zoom.us/j/8310408006.

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