Hysteriker haben mehr vom Leben…

Jetzt ist es raus. Jawohl. Wer Kanzlerkandidat der Grünen wird, haben zwar fast alle schon gewusst, nur ich musste es für die Doofen mal wieder künstlich spannend machen. Aber mit Pointe. Außerdem Brandneues über die Bekämpfung des Klimawandels in Konstanz, die Nichtbekämpfung von Armut in Deutschland und ein neues soziales Netzwerk, das für die Realitätsversager unter Euch sicherlich dringend überfällig war. Ansonsten wieder das übliche frustrierte Geschwafel.

Nachrichten, die die Welt nicht braucht…

„Tagesschau“, „heute“, „RTL-aktuell“, „SAT1-Nachrichten“… Für alle, die noch auf der Suche nach dem Wesentlichen, also dem Kern der Sache, der Ur-Information schlechthin zum tatsächlichen Zustand unserer Gesellschaft sind, empfiehlt sich auf meinem Lieblingssender VOX das Celebrity Infotainment-Format „Prominent“ mit den überflüssigsten News aus der internationalen Blenderszene. Man wird auf der Stelle in die Realität des Lebens zurückgeholt und geht anschließend einfach nur kotzen, duschen, desinfizieren, in die Kneipe oder ins Bett.

UNO stuft Deutschland als Armutsland ein…

Das hat Angela Merkel nicht gewusst. Kinderarmut, Diskriminierung und Pflegenotstand in Deutschland. Nanu? „13 Prozent der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze? Unverschämtheit. Immerhin bleiben 87 Prozent übrig, die die mit ihren Steuern durchfüttern können. Jedes vierte Kind geht ohne Frühstück aus dem Haus? Ich hab morgens auch noch keinen Hunger, sollen die doch abends ordentlich essen. Außerdem sind die meisten Kinder sowieso zu dick, hihi.“

Ursula von der Leyen gehen bei diesen wirren Behauptungen der UNO die wissenschaftlichen Grundlagen gänzlich ab. Die Statistik sieht bei Betrachtung ihrer eigenen sieben Kinder völlig anders aus. „Die sind zu 100 Prozent wohlgeraten, ohne Mangelerscheinungen und ganz normal integriert.“

Auch einen angeblichen Pflegenotstand will sich der zuständige Gesundheitsminister Daniel Bahr nicht einreden lassen. „Ich persönlich kenne keinen einzigen FDP-Politiker, der hiervon betroffen wäre. Sehen Sie z.B. mich an, wirke ich ungepflegt? Und das mit immerhin 34. Wer sich Pflege in Deutschland nicht leisten kann, soll doch die Billigprodukte von Nivea kaufen.“

Völlig ungefragte, jedoch relativ durchschaubare Rettungsversuche in eigener Sache kommen von Seiten unseres obersten Kulturvorstehers und Staatsministers Bernd Neumann. „Sehen wir den Prioritäten mal aus aufgeklärter Sicht ins Auge: Sollten wir das Berliner Stadtschloss nicht bauen, bliebe ein wichtiges Kapitel der Entstehung des Prekariats in Deutschland unbeleuchtet, ja, unverstanden. Hat denn nicht jeder Arme das Recht auf Wissen um die Entstehung seiner Situation?“

Einzig Bundespräsident und Selbstempathiker Christian Wulff zeigte sich tief betroffen.
„Altersarmut, ich? Das muss ich sofort unter vier Augen mit meinem Freund Carsten Maschmeyer auf Mallorca besprechen. Bettina, ruf schon mal die Flugbereitschaft!“

Germany’s next top-chancellor…

Das Finale:

Oskar „Ich will auch mal Kanzler werden“ Lafontaine, Noch-Linker, beweist, dass auch er Opportunismus kann („Yes, I can!“) und wechselt die Fronten zum letzten Gefecht. Es soll sein ganz persönliches Waterloo werden.

Unser Karrieretipp: Elba

Bliebe noch Josef „Hallo Taxi!“ Fischer, von seinen fünf Frauen auch liebevoll „Joschka“ genannt. Der sympathisch adipöse Honorarprofessor tut nämlich für Geld alles. Die Oberhaut wie das Gewissen so flexibel wie ein Bungeeseil, könnte er allen, aber auch wirklich allen Interessen wechselweise gerecht werden.

Unser Karrieretipp: Führer

Da damit der CDU als einzig verbliebener Oppositionspartei die  Lust vergeht und sie sich ganz plötzlich in heißer Luft auflöst, steht einer gesunden grünen Diktatur nichts mehr im Wege.

Ende

Warum ich nicht alles glaube…

Es begab sich zu einer Zeit, als alle Welt hysterisch vom drohenden Klimakollaps orakelte. Da erhoben sich die zwei weisen Führer der Stadtwerke Konstanz, Kuno W. und Konrad F., um zu beweisen, dass diese Katastrophe aufhaltbar sei. Mit einem Gebäude, so gläsern wie würfelig, dass dem gemeinen Pöbel der Atem stockte. Ein Plus-Energiehaus, angetreten, die Welt zu retten, Energie überflüssig zu machen und Vorbote der endgültigen Pleite aller Versorgungsunternehmen zu sein. Aber leider wären diese beiden genialen Vordenker demnächst arbeitslos, wenn man ihren Thesen Glauben schenkte. Denn Energie zum Nulltarif und dann noch fettes Gehalt kassieren, das geht nicht zusammen. So besann man sich, der Welt zu erklären, dass kostenlos auch ganz schön teuer ist. In diesem Fall schlappe drei Millionen Euro für 800 m², machen nachhaltige 3.750 Euro pro m². Aus der Traum von der Weltenrettung, zumindest für den einfachen Mann. Was bleibt, ist der gute Wille. Und meine Hysterie. Danke, Männer.

Die schlechte Nachricht…

Die Welt ist eine Google. Nicht nur für unsere Freunde in den befreiten Ostgebieten. Um nun noch besser feststellen zu können, wer von uns Usern welche Werbung braucht, ob für bizarres Sexspielzeug, plastische Chirurgie oder sonstige Hauptinteressensgebiete, steigt Google ganz groß ins Geschäft mit der sozialen Vernetzung ein. Google+ (wie plus, nicht tot) zieht selbst dem letzten Hacker Hemd und Hosen aus. Da sitzt er dann, der gläserne Mensch. Schöne neue Welt, moderne Informationsgesellschaft. Macht doch alle mit. Wie’s geht? Ihr informiert, Google profitiert. Wer insistiert, gar protestiert, bleibt isoliert. Kapiert?

Die gute Nachricht…

Alles was ich brauche ist Geld. Den Rest kann ich mir kaufen.

Schluss mit lustig…

Deutschland will 200 Leopard-Kampfpanzer nach Saudi-Arabien liefern. Diese sollen dem Vernehmen nach aber nicht gegen das eigene oder andere Völker eingesetzt werden, sondern sind ausschließlich für friedliche Zwecke gedacht. Als da wären:

– mal eben zum Bäcker um die Ecke fahren
– den Mädels vor der Disco imponieren
– sicher und komfortabel die nächste Oase erreichen
– als Zugfahrzeug für Yachten bis 180 Meter Länge
– für die Kameljagd.

Na, wenn das so ist, keine Einwände. Wünscht eine einwandfreie Woche: Euer

Kameltreiber Minotti