Ich kann Eure Fressen nicht mehr sehen…
Wie auch, Ihr lest ja schließlich anonym. Damit das auch so bleibt, gibt’s jetzt ein paar lustig-orientierungslose Piraten in der deutschen Parteienlandschaft. Was die anderen Parteien denen entgegenzusetzen haben, warum Mappus und Stächele nun offiziell Ehrenmänner sind und wieso die unendliche Stuttgart 21-Geschichte gerade im Klo steckenbleibt, lest Ihr wie immer so exklusiv einmalig wie explizit einseitig bei Eurem exquisit einfältigen Minotti.
Mit allem PiPaPo…
Die Piratenpartei, auch PiPa genannt, trotz ähnlicher Zielgruppe nicht zu verwechseln mit dem ähnlich klingenden wie skandalumwobenen Kinderkanal der ARD, KiKa, mischt neuerdings die etablierten Parteien, angeblich mit „Politik“ (PiPaPo) kräftig auf und veranlasst jene, doch mal etwas mehr oder auch weniger am eigenen Image zu schrauben.
Vielleicht wirkt neuerdings auch deswegen der Umgangston in der CDU (Kammerzofe Ronald Pofalla, der seiner Herrin zu Gefallen Parteikollege Bosbach mit gar üblen Worten anging) jugendlich anbiedernd – „Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen“ – bis nervlich angespannt – „Ich kann Deine Scheiße nicht mehr hören“ -, während in der SPD (Chefvorkoster Sigmar Gabriel, der seine Maßklamotten neuerdings nicht mehr aus Eitel-, sondern Notwendigkeit kauft) gegen den allgemeinen Frust einfach so lange angefressen wird, bis man entweder platzt oder eine eigene Postleitzahl bekommt.
Die FDP (Daumenlutscher Philipp Rösler, das neue Gesicht der Kinder-Schokolade) hingegen wechselt ihre Scheißhausparolen schneller als die vor lauter Schiss schon gegen Windeln ausgetauschten Unterhosen, bereitet dabei vorsorglich schon mal eine geordnete Insolvenz vor, wenn nicht für Griechenland, dann eben für sich selbst, wohingegen die Grünen (Edeltürke Cem Özdemir, der seit gefühlt 20 Jahren immer die gleichen drei vergurkten Sätze aufsagt) in ihrer endlich selbstentdeckten Endlos-Lethargie relativ hilflos versuchen, ebendieses Phlegma durch die endgültige Überwindung der Schwerkraft abzuschütteln, ohne dass es dabei nach außen hin etwa so überhastet wirkt wie die Verschiebung der Kontinentalplatten. Und die Linke (Oskar Lafontaine, der als Oskar Lafontaine gerade mal wieder das Saarland begeistert) zaubert überraschend einen Joker aus dem Hut, mit dem nun wirklich niemand außer Sahra Wagenknecht gerechnet hat: Oskar Lafontaine.
Einig ist man sich bei fast allen Etablierten jedenfalls, dass für die neue Legislaturperiode auch neue Ministerien oder zumindest neue Namen dafür erfunden werden. Das „Facebookministerium“ macht nicht nur das Innenministerium überflüssig, sondern den Verfassungsschutz gleich mit. Da Kriege künftig ausschließlich virtuell geführt werden, ist das klassische Verteidigungsministerium obsolet. Über die Bezeichnung des neuen Ministeriums („world of warcraft“/„mario bros. im Krieg“ o.ä.) soll nach der nächsten „Gamesconvention“ entschieden werden. Das Wirtschaftsministerium erhält die griffige wie alle Seiten zufriedenstellende Bezeichnung: „Marx-Brothers im Kaufhaus“, während man sich für das Familienministerium auf den Namen „Two and a Half Men“ einigen konnte.
Klassische Bildung in Form von Schulen und Universitäten wird kostensparend durch „Schwarmintelligenz“ abgelöst. Der Zugang zu „google“ und „wikipedia“ ist hierfür allerdings Voraussetzung. Wer sich das nicht leisten oder merken kann, greift auf das neue „Grundeinkommen“ zurück, das zunächst in Form von „Lidl-Lebensmittelgutscheinen“ ausgezahlt wird.
Wenn dann noch der Kanzler „Master“ und sein Vize „Freitag“ heißen, dürften den „Piraten“ endgültig die Innovationen wie somit auch die Wähler ausgehen. Vielleicht nennen sie sich beim nächsten Versuch einfach mal „Terroristen“. Das ist im Prinzip ein ganz ähnlicher Begriff. Nur positiver besetzt.
Stächele und Mappus: Ehrenmänner unter sich…
So Jungs, jetzt habt Ihr es offiziell. Mal eben, im Dezember 2010, 4,7 Milliarden Euro des Steuerzahlers kurz vorm eigenen Abstinken wie dem des Aktienpaketes selbst gegen die Landesverfassung für die EnBW großzügig wie selbstlos ausgegeben, Gegenwert im Augenblick: knapp 3,7 Milliarden Euro, also bis heute pro Monat 100 Millionen oder pro Tag 3,3 Millionen Euro verbrannt – und anschließend mit vollen Hosen weiter den strammen Max markiert. Das war zwar nach aktuell höchstrichterlichem Urteil verfassungswidrig, also illegal, trotzdem kratzt Euch das nicht die Kimme. Muss ja auch nicht, als Politiker bleibt Ihr straffrei für Vergehen, die Nichtpolitiker für den Rest des Lebens in den Knast wandern lassen würden. Wie auch mich für die berechtigte Beleidigung von Euch kranken Zockern, wenn Ihr denn überhaupt intelligent genug wärt, diese subversiven, aber leider zu wahren Zeilen zu lesen, geschweige denn daraufhin auch nur ein Fünkchen Demut ob Eurer unerreicht arroganten Blödheit zu empfinden. Das ist nicht nur Volksverdummung, das ist Volksverächtung. Und Ihr wollt Schwaben sein?
Stuttgart 21, 22, 23…
Wie wir alle wissen, hat uns der Regierungswechsel in Baden-Württemberg bezüglich der Verhinderung des Landesgroschengrabes Stuttgart 21 bisher wenig bis gar nichts gebracht. Im Gegenteil, dürfen doch sogar die Befürworter in ihrem Nils-Mobil mit Landeswappen durch die Gegend wackeln, um die Bürger mit System und falschen Zahlen zu verschaukeln.
Erst eine aktuelle Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes Baden-Württemberg hat gerade zu einer Stilllegung der Arbeiten aufgrund von Seiten der Bahn versäumter Anhörungen aller Verfahrensbeteiligten bzgl. erheblicher Änderungen am Grundwassermanagement geführt. Die Dauer des Baustopps orientiert sich an der Dauer des Verfahrens, was die Bahn aber nicht einsieht und deshalb schon mal wieder gegen diese Entscheidung klagt, womit sie wahrscheinlich nicht mal die schlechtesten Karten hat.
Wieder mal werden sich die Gegner in der gespaltenen und in dieser entscheidenden Sache heillos zerstrittenen Landesregierung also von der Bahn und ihren Strippenziehern hinter den Kulissen gnadenlos vorführen lassen und dafür auch noch das zwanghaft psychotische Dauergrinsen der Befürworter wie auch mein zum Teil sogar aufrichtiges Mitleid einhandeln. Aus meiner Sicht ist das ganze Projekt allerdings mit einem kleinen Trick doch noch – sogar inklusive etwas Schadenfreude – finanzierbar: Annette Schavan fährt ab sofort Bahn.
Monday bloody Monday…
Nun sind wir zwar – hoffentlich – von jeglichen echten Glaubenskriegen, wie weiland in Irland (Sunday bloody Sunday, U2), weit entfernt, zumindest, was meine Probleme betrifft, aber Grund zum Heulen hab‘ ich den Luschen unter Euch bestimmt trotzdem gegeben. Mir doch egal.
Für heute auf der Matratze: Euer
Topschläfer Minotti