Der Affe fällt nicht gleich vom Stamm…
Guten Morgen, Restalkohol. Während wir mit einer Tasse echten Bohnenkaffees, fair gehandelt, aber viel zu teuer erkauft, die letzten Promille von gestern zu neutralisieren versuchen, schreiben sich andere noch die zittrigen Fingerchen mit Nachrichten von vorgestern wund, welche dann auch noch meistens so intellektuellen Inhalts wie meine heutige Überschrift sind. Was Triple-A wirklich bedeutet, welches Wort mich wahrlich traurig macht und wer von uns wirklich wahnsinnig ist: hier und jetzetle.
Uschi und das Triple-A…
Unsere allseits geschätzte und beliebte Abgrins- und Jovialministerin Uschi Wonderlie macht es sich nun echt nicht leicht, ihren Job schwer zu vermitteln. Jedenfalls durfte ich in der vergangenen Woche ein Interview mit ihr führen, das sowohl Tragik wie auch Schicksal ihrer beruflichen wie privaten Herkulesaufgabe verdeutlicht (da wir uns auch privat nicht mögen, duzen wir uns).
- – „Uschi-Puschi, wie geht’s den Kindern?“
- – „Ich für meinen Teil kann den Menschen draußen vor den Bildschirmen mitteilen, dass sieben Kinder und ein Vollzeitjob in Deutschland heute immer noch ausreichen, um ein Vermögen anzuhäufen. Allein das Kindergeld für meine sieben Blagen ermöglicht es mir, todsichere wie gewinnbringende Wetten auf Nahrungsmittel und Staatspleiten zu platzieren, die dann letztendlich ja auch meine Rente aufbessern. Ich kann den Menschen draußen im Lande, insbesondere denen, die durch die Politik meiner Vorgänger in prekäre Lebenssituationen geraten sind, nur raten, es mir gleich zu tun.“
- – „Ääh, Uschi-Luschi, vielleicht haben die aber gar kein Geld mehr zum Wetten…“
- – „Dumm gelaufen, sag ich doch. Deswegen wollen wir demnächst auch wieder Niedriglöhne einführen, die dann flächendeckend dafür sorgen, Arbeitslosigkeit und so unappetitliche Folgen wie Hartz IV wieder ungeschehen zu machen in Deutschland.“
- – „Moment, Uschi-Kuschi, Niedriglöhne? Sollte es nicht Mindestlöhne heißen?“
- – „Eben genau das wird ja oft und gerne verwechselt, insbesondere von den Linken, dass Mindestlöhne das Aus für die deutsche Wirtschaft bedeuten, Niedriglöhne hingegen das knappe Überleben unserer Unternehmer ebenso sichern wie die permanent gute Bewertung Deutschlands durch die Ratingagenturen mit AAA. Alles Außer Arm, sag ich immer.“
- – „Aber Uschi-Huschi, könnte es nicht sein, dass die Anpassung der Politik an die Märkte hier gerade der falsche Weg ist, also es eigentlich umgekehrt laufen sollte, und AAA eventuell auch als Arschkarte Alters-Armut gedeutet wird? Immerhin leben heute bereits rund 16% der Bevölkerung in Deutschland unter der Armutsgrenze.“
- – „Damit das nicht so bleibt, wenn es denn stimmt, ich persönlich z.B. kenne gar keine Armen, müssen wir dafür sorgen, dass diese angebliche Armut relativiert wird, indem alle gleich viel verdienen.“
- – „Aha, Uschi-Muschi. Ist Viel dann vielleicht das neue Wenig?“
- – „Das ist doch der springende Punkt. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Aber wenn alle so doof sind wie Du, werden wir nochmal wiedergewählt und können die Strategie der gezielten Volksverdummung ohne Wenn und Aber fortsetzen, bis auch der letzte Idiot kapiert, dass man Geld nicht fressen kann.“
- – „Uschi-Sushi: Das ist genial. Bussi Bussi.“
- – „NENN MICH NICHT IMMER USCHI!“
- – „DANN GRINS NICHT SO BLÖD!“
Nieder mit dem Matriarchat…
Und wieder erwies sich mein von zuweilen größter Ambivalenz geprägtes Frauenbild als im Kern zwar diffus, aber letztlich irgendwie richtig. Die Herrschaft der Frauen, oft verklärt als eine Ära bar jeglicher sozialer Dissonanzen oder gar Kriege, eine mütterlich warmherzige Welt voller Wohlverhalten, kuscheligen Wohlbefindens und selbstgestrickter Wollschals. Pah, alles erstunken, erlogen und endgültig widerlegt. Zu viele Frauen verderben eindeutig den Brei. Und wo Frau draufsteht, ist nicht unbedingt Frau drin.
Beispiel Volkshochschule Konstanz-Singen. Lediglich ein kleiner wie klar überschätzter, nur scheinbar autarker Mikrokosmos, beherrscht von größenwahnsinnigen Provinz-Dominas, sozusagen ein außer Kontrolle geratenes und von allen guten Geistern verlassenes Frauenhaus, mutiert zum Folterkeller für manisch-masochistische Arbeitssklaven, deren einzige Aufgabe darin besteht, den Herrinnen devot das Mutterkreuz zu küssen, um sich von diesen anschließend hinterrücks zurück in den See werfen zu lassen, konterkariert das mühsam durch den klassischen Feminismus progressiv geprägte Rollenverhalten wie -verständnis in unserer beinahe modernen Gesellschaft auf das nachhaltigste. Und weder der Grußonkel vom Landratsamt, noch die in Personalangelegenheiten doch sonst nicht so zimperlichen Mobbingamateure der Stadt sind bereit, geschweige denn in der Lage, diesem außer Rand und Band geratenen Hühnerhaufen Einhalt zu gebieten. Das zu verstehen, ist selbst mir nicht vergönnt.
Hey, hier kommt Hiob…
Vorhang auf für ein kleines bisschen Horror-News: „In Thailand wird das Bier knapp“. Und, wer hat’s getitelt? Klar doch, die Empathiker vom Südkurier. Nun will man mal als guter deutscher Billig-Tourist die Wirtschaft in Fernost ankurbeln, und dann das. Was soll man denn jetzt trinken, während man sich, von ehrlichem Mitgefühl erfüllt, die verzweifelt in den Fluten strampelnden Menschen, Tiere, Sensationen mit angemessener Betroffenheit schon mal live und in Farbe anschauen will? Unprofessionelle Sauerei, das. Nicht mal simpelste Grundnahrungsmittel kriegen die hergestellt, die Schlitzaugen. Kein Wunder, dass die lieber in der Sintflut ersaufen als elendig in der Kneipe zu verdursten.
Meine Damen und Herren, liebe Südbadener…
Wenn Sie doch nur ein klitzekleines bisschen besser Hochdeutsch sprächen, einige infantile Verniedlichungen wegließen und einen typisch unerotischen Begriff nie verwendeten, dann, ja dann hätte ich Ihnen und mir folgendes Gedicht genauso gut ersparen können.
Ich weile oft am Bodensee / Dort hab‘ ich immer Hodenweh
Dank meiner kleinen Lodenfee / Wenn ich sie ohne Hosen seh‘
Mein feuerrotes Posenreh / Bis ich ihr dann die Rosen mäh‘
Und sie schließlich sagt: „Sodele“ / Enteile ich und denk‘: „Oje“
Das wird die letzte Abreise / Vom sprachdebilen Bodensee
Kaum bin ich weg, denk‘ ich: „Ok“ / So schlecht war’s nicht mit Sodele
Am doch recht schönen Bodensee / Und sehne mich nach Hodenweh
Mein traurigstes Wort der Woche (toppt selbst den trüben Novembernebel)…
Kontoauszüge.
Der eindeutige und gemeinerweise regelmäßig zur Unzeit wiederkehrende Beweis, es nach den Regeln unserer Gesellschaft zu nichts gebracht zu haben. Na ja, diesen Regeln folgend, könnte ich mich damit trösten, dass manche nicht mal ein Konto haben.
Minotti klärt auf…
Warum haben Stuttgart 21-Befürworter 200 Knochen mehr als andere Menschen? Ihr Gehirn funktioniert noch mechanisch.
Klar zum Enden…
Stuttgart 21, das überaus sympathische wie in jeder Hinsicht transparente Jahrhundertprojektle, bereitet wohl nicht nur mir heftigste Nackenschmerzen. Nämlich vom ständigen Kopfschütteln über die Doofheit der Glaubenskrieger, insbesondere der analogen Denkweise der Befürworter kurz vor der Entscheidung, ob der als Feigenblatt des milliardenschweren Immobiliendeals eines gewissen Herrn Otto samt seiner speichelleckenden Schmierlappengefolgschaft aus Politik und Verwaltung dienende Luxusbunker nun vom Steuerzahler im Ländle mitfinanziert werden soll oder nicht. Der Argumente sind genug verwechselt. Es gibt keinen Weihnachtsmann. JA für den Ausstieg!
Aber sonst ist heute wieder alles klar (bis auf das, was unklar ist): Euer
Klartexter Minotti