Gazetto dello Spott…

Leider ist es mir aus technischen Gründen nicht vergönnt, meine zerknitterte Edelfresse als Starposter in Übergröße über meiner Gazette – was ja bekanntlich Zeitung heißt, was aber nicht jeder Schreiberling wissen kann, also bleiben wir als Klugscheißer doch lieber bei Kolumne, Glosse oder Auswurf (richtige Antwort ankreuzen und Mitropa-Kaffeemaschine gewinnen) – erscheinen zu lassen. Ohne Großbild, dafür mit Inhalt und wie gewohnt großer Klappe. Noch SPD-Wähler dabei? Oooch, tumisolei…

Hohoho, Steinbrück (SPD)…

Abgesehen davon, dass Du alles, was den Untergang der alten Tante SPD begründet hat, an vorderster Front mitverantwortetest, lässt Dein Katastrophen-Marketing seit Kandidaten-Outing doch eher auf Themaverfehlung bis Arbeitsverweigerung oder, aus psychologischer Sicht, eine Borderline-Erkrankung schließen.

Fand Dich überhaupt jemals jemand wählbar? Mit Deiner mir gänzlich unsympathischen Mischung aus Finanzbeamtem im C&A-Sonderangebots-Dress und pseudointellektuellem Kampfhund in trauriger Dackelgestalt hast Du es jedenfalls innerhalb weniger Tage fertig gebracht, auch noch Deine letzten Anhänger vom schlecht sitzenden Hosenbein zu schütteln. Mit grandioser Unterstützung der Hobby-Lemminge aus Deiner Parteizentrale, die entweder alles toll finden oder gar nichts sagen.

Angefangen hat bekanntlich alles mit Deiner blickdichten Transparenz über diese horrenden Wucherhonorare für Dein maßgeschneidertes Wahlkampfgeschwätz vor halbbankrotten Stadtwerken und anderen notorischen Selbstüberschätzern. Und während man sich bei der Debatte um den Deiner Meinung nach zu bescheidenen Kanzlersold noch fragte, was das denn überhaupt mit Dir zu tun hat, wurde es bei Deiner noch kühneren Behauptung, Merkels Erfolg wäre durch einen Frauenbonus begründet, dann doch noch richtig peinlich.

Steinbrück, anständig blamieren kannst Du Dich wenigstens. Übrigens: Wir schreiben das Jahr 2013 (nach Christi Geburt!), haben seit geraumer Zeit Frauenwahlrecht und Deine Partei heißt SPD. Erinnerst Du Dich?

Hihihi, Thierse (SPD)…

Extra für Dich im Folgenden ein paar Pressestimmen aus dem Schmelztiegel der dankbar empörten Journaille zu Deinem sympathischen Wutausbruch samt Generalverdacht gegen einheimische Zuwanderer mit schwer verständlichem Kleinbürgerdialekt.

Exklusiv aus Berlin von unserem Korrespondenten Gustav Schwäbli
– „Heidenei, der Thierse. I konnt dem sei Fress noch nie sehe. Sin mir scho uff Sendung?“

Online von der Heimatfront (Südkurier)
– „Schwaben wehren sich. Kommt es zum Bündnis mit den Badenern?“
– „Kommentar von Uli Fricker: Ohne die Schwaben wäre Berlin ein Nichts“
– „Das meinen unsere Leser – mit Abstimmung

a) Uffhange, des linke Vögele

b) Wenn i den verwische due

c) Wer isch’n des Männle do überhaupt?“

Spiegel-Chefpolemiker Jan Fleischhauer
– „Die Toleranzgrenze in den linksbürgerlichen Revieren ist dünn. Lieber kriecht man den verharmlosend so genannten Migranten hinten rein.“

seemoz-Schlußwortsprecher Carlo Minotti
– „Danke, Herr Thierse, für die eindrucksvolle Entlarvung Ihrer eigenen Kleinbürgerlichkeit wie für die uneingeschränkte Bestätigung Ihres Vorurteils durch den getroffenen Schwaben.“

Und, was habt Ihr an Silvester so gemacht…

Ich hab im Fernsehen doch wieder das ganze Jahr studiert, was andere schöne reiche Männer so für ’n Lebensstil führen. Man muss sich ja orientieren. Brad Pitt z.B., obwohl, habt Ihr den Namen schon mal ohne Vokale ausgesprochen? Klingt so unsexy wie ’n Furz mit Schlucklauf. Außerdem hat seine Freundin ein Essproblem, ist auch noch doof und sechs bis sieben Blagen sind nun mal sechs bis sieben Blagen zu viel. Was die Leute mit dem nur haben.

Also ich war jedenfalls in meinem Chalet in Gstaad. Spontan gegen mein Penthouse in New York entschieden. Geht auch schneller. Einfach rein in den Heli und ab die Post. Eine Stunde später stand bereits mein Stretch-Panzer mit Privat-Chauffeur und sieben Schönheitsköniginnen aus acht Ländern an Bord am Flugplatz bereit. Am Chalet angekommen, kotz‘ ich erst mal vor lauter Lebensfreude und dank einer erklecklichen Überdosis leckeren Champagners sowie viel Übung gut lesbar meinen Namen in den Schnee, was die Mädels natürlich schwer beeindruckte, um anschließend…

Minotti – Aufwachen, der Hund muss raus!“

Na ja, an den Rest kann ich mich sowieso nicht erinnern. Wringt jetzt seinen Rüden aus: Euer

hoffnungsloser Romantiker Minotti