Guten Morgen, liebe Leser…
…heute berichten wir davon, wie bezaubernd Konstanz sein kann, wenn man mal nicht wie sonst immer von Neid, Missgunst und Hass zerfressen ist. Liebe Anzeigenkunden, meine Damen und Herren von der Konstanzer Weltpresse, den Gralshütern des wahren und reinen Journalismus‘, als kleine Entschuldigung wie auch als Dankeschön für das Ertragen der vergangenen eher schlechten Nachrichten, singen wir heute ein versöhnliches, ja beinahe besinnliches Lied. Weil wir Sie alle so lieb haben, wirklich. Danke.
Endlich: Edeka jetzt auch mit Seesicht…
Lange mussten wir warten und fragten uns bereits, wie es sein konnte, dass in der Lebensmittelwüste Petershausen, Reichenaustraße, noch kein wirklich großer Edeka-Markt existiert. Nun hat uns Wurst-und Käse-König Jürgen „Superheld“ Norbert „Power“ Baur, der große Krämer, so überraschend wie überragend von diesem weißen Fleck im Stadtplan auf das Gelbste befreit. Ein einzigartiges Bauwerk, gleich eines auf das Gramm abgewogenen Architekturjuwels, von so strahlender Eleganz und doch überaus sensibel in die ebenfalls sehr behutsam gewachsene Umgebungsbebauung eingefügt, das uns vor lauter demütiger Freudentränen wie tief empfundener Dankbarkeit den Atem stocken lässt. Die architektonischen Anleihen an den leider, aber zu Recht dem Fortschritt geopferten historischen Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs, diesem Inbegriff in Stein gemeißelter Ästhetik, von Insidern auch schwärmerisch als Walhall tituliert, sind unverkennbar. Was konnte Konstanz an diesem das Stadtbild so sehr prägenden Ort Schöneres passieren. Diese selbstlose Investition von ganz viel Geld wird nun bestimmt auch den Papst zum Einkaufen nach Konstanz locken. Danke.
Jetzt herrscht Klarheit: Helmle doch kein Nazi
Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen des Südkurier, Pflichtblatt für das deutsche Volk, konnten auch die letzten Zweifel an einer angeblichen Mittäterschaft unseres leider viel zu früh verschiedenen Alt-OB Bruno Helmle an den Gräueltaten der Nazis zerstreut werden. Oder so. Nach langjähriger Recherche jedenfalls ist plötzlich und unerwartet die Tochter des Ehrenmannes aus dem Schatten des Schmachs zurück in das Blitzlicht des hiesigen Fachblatts für schonungslose Aufklärung gekehrt, um die ungeheuerlichen Vorwürfe gegen ihren Vater selig endgültig und ein für alle Mal zu entkräften. „Nein, mein Vater war kein Nazi, er war sozusagen ein Art V-Mann in eigener Sache, um so nicht nur seinen Arsch, sondern später auch die Geschichte Konstanz‘ zu retten.“ (Zitat ähnlich). Wir, die wir es doch immer schon gewusst haben, freuen uns – trotzdem erleichtert – mit. Danke.
Baron zu Guttenberg – Schrei vor Glück…
Kennen Sie es auch? Dieses wohlige, fast orgasmusgleiche Gefühl von Gänsehaut, erzeugt durch die vage Hoffnung auf Rückkehr des Ritters ohne Furcht und Tadel, des Hüters von Recht und Anstand, des Aufrechten vor den Strafrechten, des Weisen wie Leisen, Guten und Blaubluten (wegen völligen Schwachsinns abgebrochen, trotzdem: Danke).
Verkehr rollt wieder in Konstanz…
Dank der enormen, unglaublich kreativen Ideenvielfalt wie fast übermenschlichen Kraftanstrengung des fabelhaften Geschäftsführers unseres über alles geliebten und unverzichtbaren Eigenbetriebs Stadtmarketing, Hilmar „find‘ ich gut!“ Wörnle, wissen Autofahrer nun endlich, wie die Räder trotz vorweihnachtlicher Hirnvernebelung in Folge übermäßigen Kaufrauschs richtig rollen. Weder im Nordschwarzwald noch auf der Alb konnten die sonst üblichen Rückstaus von unseren ehrenamtlichen Staureportern beobachtet werden. Wir sagen: Danke.
Stuttgart 21: Endlich Klarheit
Die Vernunft hat gesiegt. Sagte bereits mein Großvater, nachdem in Deutschland gegen den Widerstand der Kommunisten die ersten Autobahnen gebaut wurden. Heute wissen wir: Die besten Ideen erweisen sich oft erst nach Jahren als brillant und alternativlos. Auch wir werden erst nach vielen Jahren wissen, warum wir in Stuttgart einen Tiefbahnhof brauchen. Dieses Wissen ist nämlich heute noch völlig unbekannt. Denkt an meine Worte, seid guter Hoffnung und sagt schon mal: Danke.
Rigorose Aufräumarbeiten bei der VHS…
Landrat Frank Hämmerle, einst selbst aus einfachen Verhältnissen stammend (Vater Jurist, Mutter unbekannt) erst durch die Volksschule alphabetisiert, bringt sein geballtes dort erlerntes Wissen jetzt auch zur Ehrenrettung der Volkshochschule im Landkreis, hier insbesondere des von dem außer Rand und Band geratenen Ex- und Noch-Personals auf übelste Art und Weise verunglimpften Vorstandes, ein. Richtig so, soll er nicht eher ruhen, als bis die wahren Schuldigen gefunden werden. Und werden sie dann doch nicht gleich gefunden, so ist zumindest der Mob vorerst beruhigt. Und wir suchen weiter und weiter und weiter… Bis die Gemeindeprüfungsanstalt dann feststellt, dass das Verfahren gegen eine Spende in Höhe von, je nachdem, erfolgreich eingestellt werden kann. Ort und Zeit dieser Beschlussverkündung bleiben dem Landratsamt überlassen. Alles wird gut. Danke.
Vorläufiger Nachruf…
Auf den, wenn schon nicht großartigen, so doch wenigstens zukünftigen Ex-OB Horst Frank. Viel hat er uns versprochen. Uns, die wir doch eigentlich gar nichts von ihm wollten. Zumindest kein Lago, keine Katamarane, kein KKH, keinen vierjährigen Konziljubiläumsrummel… Mit seiner großen Auffassungsgabe hat er dies schnell erkannt und fortan in diesem Sinne zu seiner Zufriedenheit weiterregiert. Sein Verhältnis zu Kollegen und Mitarbeitern basierte auf Gegenseitigkeit. Im Gemeinderat war er als Chef bekannt. Während seiner Amtszeit kam es zu keinen größeren Unruhen in der Bevölkerung. Herr Frank kandidiert auf vielfachen Wunsch seiner Gattin nicht schon wieder. Einige Bürger wünschen ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute. Auch wir sagen artig: Danke.
Übt immer Treu‘ und Redlichkeit: Euer
Sklave des reinen Gewissens Minotti
Na also, geht doch! Endlich Schluss mit diesem ewigen Gemotze, diesen negativen, krankmachenden Wellen (seemoz). Da will auch ich Danke sagen.
Ja, lieber Minotti, jetzt tut es dir leid um das KKH, gell! Aber man sollte nach vorne schauen.
Ist dir tatsächlich nicht aufgefallen, dass der Konstanzer Bahnhof immer noch oberirdisch – OBERIRDISCH! – das Stadtbild verschandelt? Das ist doch nach den neuesten Erkenntnissen der Verkehrsexperten und des Stadtmarketings ein völlig unhaltbarer Zustand. Ich sage da nur: TIEFERLEGEN! Die Vorteile springen ins Auge: Auf der frei werdenden Fläche (sinnlose Gleise, braucht kein Mensch) ließe sich eine Stadtautobahn bauen; wenn man da und dort noch vermoderndes mittelalterliches Gerümpel wegräumt sogar eine Ringautobahn. Das erschließt praktisch unbeschränkte Möglichkeiten… Konstanz als Austragungsort der Formel 1…
Tja, lieber Minotti, da tränen dir die Augen. Aber wie heißt es schon in der neoliberalen Bibel: „Wenn dich ein oberirdischer Bahnhof ärgert, reiß in ab. Denn es ist besser, ohne Bahnhof ins Konsumparadies einzugehen, als in der sozialistischen Hölle ohne Bananen zu schmoren.“
Was die VHS angeht, wer braucht sowas eigentlich noch? Gut, eine gewisse Versorgungsfunktion scheint sie noch zu haben. Um also nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten, könnte sie doch leicht in eine privaten Stiftung umgewandelt werden, nach dem bekannten „Modell Zumwinkel“; Stiftungszweck: Förderung verdienter ehemaliger MitarbeiterInnen. Bei etwas gutem Willen gibt es immer eine Lösung!
Allerdings, bei aller Liebe, bei Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf. Bei der VHS kommt mir da ein schlimmer Verdacht: Haben da etwa asoziale Elemente eine oder gar zwei Maultaschen geklaut? Übrigens hätte ich da einen guten Freund ( Amigo), der würde für schlappe 150.000 die Sache rückgradlos aufklären. Aber, ich glaube, wenn es um die heimtückischen Umtriebe der berüchtigten Maultaschen-Connection geht, sollte ein Spezialist ran: SB CB übernehmen Sie!
Edeka jetzt auch mit Seesicht… als Architekturjuwel.
Wie recht Du hast Minotti. Leider haben die Städteplanern noch nicht begriffen, dass es viele Wohnungssuchende gibt, die gerne aus ihrer Wohnung auf den See blicken. Alibi hier: Oben wohnen ja welche. Auch ein Architekturjuwel braucht es nicht sein, denn der Bau ist ein kommerzieller Zweckbau in preiswerter Betonfertigbau-Erstellung und hoher Renditefunktion. Aber Minotti, schau Dir doch vorher einmal die Pläne und Modelle an und meckere dann rechtzeitig vor dem Übel.