Käpt’n Blaubär informiert…

Minotti interpretiert. Warum Bäume in den Wald gehören, Berge als Landschaft völlig überbewertet werden und mir das gerade alles egal ist. Meine Herbst/Winter-Depression bemüht sich redlich, mir den Tag zu versauen. Die Nacht ist aufgrund systembedingter Dunkelheit schon eher zu ertragen. Außerdem schlafe ich dann und muss nicht an den Nebel denken. Oder habt Ihr im Schlaf Depressionen? Wenn ja, bloß nicht weiterlesen. Stuttgart ohne CDU und ein Rüde ohne Manieren – wo soll das alles hinführen…

Fritze Kuhn gibt Vollgas…

Wahrscheinlich war die Idee der Einführung von Umweltzonen in den Städten und die damit einhergehende Pflicht kleiner bunter Umweltplaketten auf den Autos eine grandiose Marketingmaßnahme des grünen Ex-Umweltministers Jürgen Trittin. Der wusste genau, dass ab 2012 nur noch Grün in die Stadt Stuttgart Einfahrt erhält. Gelb und Rot (Schwarz, das sind die Oldtimer, die absehbar abgewrackt werden) ist es seither untersagt, die Stadt zu verpesten (geile Verschwörungstheorie, gell?). So geht nachhaltiges Marketing, Herr Turner!

Nachdem Stuttgart nun als erste Landeshauptstadt Deutschlands seinen kleinen grauen, Verzeihung, grünen OB gewählt hat und somit ab dem 7. Januar 2013 komplett CDU-freie Zone ist, steht dieser in puncto Erwartungshaltung natürlich mächtig unter Zugzwang (Wortspiel!). Und wer dachte, die Grünen an sich und der Kuhn sowieso seien nichts anderes als schlecht gekleidete Schwarze, Gelbe oder sonst wie Reaktionäre, sieht sich angesichts Kuhns spektakulären Acht-Jahresplans leider voll bestätigt. Hier seine schon ziemlich ausgefeilte Strategie:

2013 – Dreiwöchige Jubelfeier aus Anlass der Wahl Deutschlands erster Schwarz-Grüner Bundesregierung (Cannstatter Wasen)

2014 – Bahnchef Ramsauer zum Lunch einladen wegen Kommunikationsstrategie zur Kostenvervielfachung von Stuttgart 21 (Chez Jaques)

2015 – Bürger beruhigen wegen massiver Erosionen nach Grundwasserabsenkung in mittelständischen Halbhöhenlagen (Ingenieure verklagen, Luftballons, Freibier)

2016 – Bürger belügen wegen massiver Bauschäden in diversen weiteren, prekäreren Stadtteilen (Arsch auf Grundeis)

2017 – Bürgeraufstand niederschlagen und Stuttgart 21 endlich massivst durchprügeln (gepanzerte Limousine bestellen)

2018 – Notstandsgesetz ausrufen zum Wiederaufbau der im Tunnel versunkenen Innenstadt (Bunker beziehen)

2019 – Mindestlohn für Stuttgarts Trümmerfrauen einführen, Bestattungskostenzuschuss für alle anderen (Fluchtplan erstellen)

2020 – Tarnen, Täuschen, Verpissen (Bahamas/Bratislava/Bielefeld)

Fröhliches Kettensägenmassaker…

Um noch hübschere Stellplätze auf der Konstanzer Laube zu schaffen, um die Fördermittel hierfür nicht zu verlieren, um diese hinterher wieder rückzubauen, um die Laube wieder neu zu bepflanzen, um aufzuzeigen, wie logisch die Stadt tickt, haben wir mal wieder eine veritable Baustelle in unserer schönen City. Dass etliche hundertjährige Bäume aufgrund dieser kruden Logik fallen müssen – was soll’s? Hauptsache ist doch, nicht wahr, dass der geplante Rückbau hinterher gar nicht stattfindet, weil die Fördermittel hierfür leider nicht mehr zur Verfügung stehen werden.

Aber halt, hier kommt Käpt’n Blaubär, also Dr. Walter Rügert, und dementiert zurück, was das Seemannsgarn hält. In erster Linie würden ja gar keine Stellplätze geschaffen, im Gegenteil entfielen sogar ein paar. Na klar, wozu sonst der Aufwand? Und die Bäume, das hätten ca. 25 unabhängige Sachverständige so einstimmig wie unabhängig voneinander bestätigt, stellten eine Gefahr für die Allgemeinheit dar (abknickende Äste bei Sturm, eieiei). Der Mensch muss endlich vor den Bäumen geschützt werden. Jedenfalls wäre der Straßenbelag in einem derart desolaten Zustand, dass man ihn um einen Meter verbreitern (hä?) und die gemeingefährlichen Bäume dafür nun mal fällen müsste. Aah, jetzetle, Konstanz‘ Highway No. 1 ist zu schmal geworden für die täglich einfallende Armee von Hausfrauenpanzern mit ihrer geballten Ladung Kaufkraft an Bord. Sagt das doch gleich. Nee is klar, mit so einem Blechmonster wird’s natürlich auch heikel, mit 70 Sachen den Bus zu überholen, während man parallel dazu die Blagen im Fond beruhigen muss, weil ihr I-Phone in die Ritze gefallen ist.

Und weil der Unterhalt der restlichen Bäume dann irgendwann auch zu teuer wird, lautet die schon jetzt auf einem kleinen Spickzettel unseres neuen OBs vermerkte Parole: „Wer, wenn nicht ich als Euer Oberförster, weiß besser, dass Bäume nun mal in den Wald gehören. Diese armen Kreaturen werden doch durch die Emissionen unseres städtischen Individualverkehrs systematisch geschädigt. Der Baum muss endlich vor den Menschen geschützt werden (ernstes Kommunikationsproblem mit Käpt’n Blaubär, s.o.). Seid einsichtig und freuet Euch nachhaltig. Amen.“

Hier riecht’s nach Hund – na und…

Während mein Rüde in seinem nunmehr gesetzteren Alter doch etwas zu müffeln beginnt, bemüht er sich andererseits um positiven Ausgleich, seine Schäfchen (er ist schließlich, allerdings ohne es selbst genau zu wissen, ein Hütehund) milde zu stimmen. Dieser mein Rüde also ist ein arg schlaues Tier. Dazu sein Herrchen, also ich, ein von Mutter Natur mit der besonderen Gabe der Hundeflüsterei (Anschiss leise, aber prägnant) ausgestatteter.

Seit geraumer Zeit nun bin ich dabei, ihm Unterschied wie Bedeutung von „rechts“ und „links“ beizubringen, nachdem „Komm“ und „Bei Fuß“ meinen Rüden bisweilen zusehends unterforderten (und er mir dies mit Nichtbeachtung ebendieser Befehle deutlich zu verstehen gab). Auf die famose Idee dieser nicht unkomplizierten Spezialausbildung kam ich jedoch nicht ganz uneigennützig. Nachdem mir die Kommandos meiner geliebten Beifahrerin während einer ansonsten eher beschaulichen Fahrt im Automobil bezüglich ihrer Wunschrichtung zuweilen Kopfzerbrechen bereiteten („Ich meine das andere links!“ – Anschiss nach alter Schule, selbst bei lauter Musik gut vernehmlich), profitiere nun auch ich in Form immer höherer Trefferquoten. Bei relativ nüchterner Besinnung als auch höchster Konzentration fällt es mir zunehmend leichter, meine Richtungsanweisungen selbst korrekt einzuordnen. Ich möchte ja nicht allzu sehr prahlen, doch was soll ich sagen: Mein Rüde kam in Rekordzeit auf eine Trefferquote von ca. 50 Prozent. Das beeindruckt nicht nur mich, sondern vor allem die dieses Wunderrüden gewahr werdenden Passanten. Jedenfalls jeden zweiten.

Ich überlege nun, ob ich damit im Fernsehen auftreten sollte, um endlich auch finanziellen Nutzen aus den sagenhaften Fähigkeiten sowohl meines Rüden als auch meiner – in aller Bescheidenheit – didaktisch außergewöhnlich ausgefeilten Lehrmethode zu ziehen. Die paar Fehlversuche könnte man im Zweifel herausschneiden. Falls es überhaupt jemand merkt, denn die Rechts-Links-Schwäche soll ja ziemlich weit verbreitet sein…

Hasen im Bodenseekreis an Hasenpest erkrankt

Hasenpest also, und das ausgerechnet bei Hasen. Gerade noch rechtzeitig vor dem Spaziergang mit meinem Rüden lese ich diese unglaubliche Meldung auf der Seite eines befreundeten Blogs für Waidmänner und andere Randgruppen. Aber der guten alten Logik folgend, scheinen führende Pathologen herausgefunden zu haben, dass es sich wenigstens nicht um Damwilddurchfall oder gar Fuchsflatulenz handelt, von Geiergrippe oder Wildschweinwahnsinn gar nicht erst zu reden. Arme Häschen. Nun denn, sollte uns eines über den Weg hoppeln, werden wir den Klopfer über seine schlimme Erkrankung informieren und einen Besuch in der Apotheke oder beim Tierarzt empfehlen.

Obwohl selbst meine tiefsten Erwartungen an den Qualitätsjournalismus am See bereits mehrfach locker unterboten wurden, heißt es hoffentlich nicht demnächst schon: Fische im Bodensee an Fischpest erkrankt. Denn dann muss ich das kuriose Blog wegen Auslösung von Zwerchfellkollaps am Zwerchfell verklagen.

Wer hat an der Uhr gedreht…

Ist es wirklich schon so spät? Nee, so früh, Ihr Nasen, Normalzeit, und das ist auch gut so. Diese ganze überflüssige Scheiß-Uhrenverstellerei, zumal in Zeiten digital verseuchter Küchenmaschinen, Telefone, Wetterstationen, Audio- und Videogeräten etc. (von meiner geliebten Zeitbombensammlung ganz zu schweigen) ist schon eine verdammte Verschwendung an Lebenszeit (was für ein Widerspruch). Und, wer hat’s erfunden? Richtig: der König der Blöden, der Einäugige unter den Blinden, der Wal unter Aalen, der Pfälzer unter Normalen, der bodenlose unter den Fässern, die leere unter den Flaschen, der Saumagen unter den Pansen, der legendäre worst aller cases, die Stradivari unter den Arschgeigen – Ihr wisst schon wer.

Freut sich schon auf Kohl und Pinkel (bis dahin gibt’s Labskaus):

Euer Mann für den besonderen Geschmack – Minotti