Kleine Machtmusik…
Na, Ihr Nasen, habt Ihr mich vermisst? Denkt jetzt ja nichts Falsches. Anlässlich einer außerordentlichen wie mich selbst überraschenden Schaffenspause während meines eigentlichen Broterwerbs – von ca. einer Stunde 30 – lasse ich Euch ausnahmsweise (wie eventuell aber auch wieder ganz gerne) meinen Gedanken zum armselig bis erbärmlichen Zustand Konstanz‘ – aber nur heute und ganz kurz – beiwohnen. Ist ja schließlich auch der Montag vor dem Sonntag, an dem Ihr Bürger Euren Meister finden sollt.
Keine Macht den Doofen…
Ach herrje, zwei CDU-Kandidaten und eine Grüne, schlimmer geht’s eigentlich nimmer. Von den traurigen Restposten mit dem Ein-Euro-Laden-Geruch gar nicht zu reden. Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, wer hier so von den Provinz-Granden alles in der CDU oder auch der nur anders heißenden, jedoch genauso leidigen FWG mitmischt? Und was die in letzter Zeit so alles gegen jede Vernunft wie jegliche Moral gegen die Stadt und ihre Bürger beschlossen, verkündet und vergeigt haben? Hat das ZPR denn wirklich keine Plätze mehr frei oder ist nur der psychiatrische Dauerdienst derart überlastet, dass diese freiwilligen Verstandsverweigerer immer noch frei herumlaufen? Und uns Mutanten ähnlich unappetitlicher Güteklasse (III) allen Ernstes als Bürgermeister für acht quälend lange Jahre anempfehlen?
Als da wären:
Sabine Reiser, die, die das aufgesetzte Grinsen nicht mehr lassen kann, ob sie will oder auch nicht CDU-Mitglied, bisher leidlich erfolglose A15-Bezieherin im Stuttgarter Schwabenkessel, wohnhaft in Überlingen und auch so angezogen. Reiser pflegt obskure Bekanntschaften in Konstanz, z.B. zu einer umtriebigen Bloggerin, die bisher lediglich durch ein umtriebiges Blog wie auch durch ihre wachsweichen Beteuerungen, Sabine Reiser zwar freundschaftlich verbunden zu sein, keineswegs jedoch ihre obskure Journaille mit ihrer standhaften Unterstützung ebendieser Dame verquicken zu wollen, aufgefallen ist. Das ist ihr in bester wie ungewollt satirischer Manier natürlich wunderbar gelungen. Oder auch nicht.
Dass die besagte Kandidatin diesen lustigen Braten allerdings überhaupt nicht riecht, lässt entweder auf mangelnde Sensibilität, oder aber, noch schlimmer, auf eine gewisse zweifelhaft verzweifelte Grundeinstellung schließen. Was nichts anderes heißt als: „Ich bin 50 Jahre alt. Stuttgart ist totale Kacke. Ich hab’s in Überlingen versemmelt, ich hab’s im Bodenseekreis nicht geschafft, andere Niederlagen dieser Art sind bisher – der stümperhaften Presse-Recherche sei Dank – nicht öffentlich gemacht worden. Dies ist meine letzte Chance. Ich muss unbedingt Bürgermeisterin (B15) werden, kein Mittel ist mir zu peinlich.“ Wir wünschen… jedenfalls weniger Pein.
Uli Burchardt, der, dem die gute alte Nachhaltigkeit nachhallt, ob er will oder nicht auch CDU-Mitglied (wie auch Mitstreiter von attac, da kennt ihn bloß keiner), bisher so was Ominöses wie erst mal Oberförster, dann Marktschreier für die teuren Dinge, die es angeblich nur noch einmal gibt, gerade scheinbar unglaublich erfolgreich selbstständig als Unternehmensberater für wen oder was auch immer, im Zweifel wohl einzig für sich selbst, Buchautor mit Auflage in Millimeter- Höhe (für die ganze Familie), wohnhaft in Radolfzell, dem Dorf des unbekannten Intellektuellen, nun aus der dummen Nummer kaum mehr rauskommend, jedenfalls ebenso peinlich wie blass agierend.
Peinlich deshalb, weil man nichts, aber auch gar nichts Substanzielles von ihm vernehmen konnte, was des Schreibens lohnend wäre. Außer natürlich, und das scheint in diesen Tagen des schönen Scheins und angesagter Oberflächlichkeit doch wohl opportun, sein anständiges bis smartes, wiewohl wohlgewähltes Erscheinungsbild. Blass deshalb, weil ohne mit Falten im wohl von Mutti gebügelten Hemd, die Haare fesch, der Kragen steht. Konstanz, was willst du mehr? Wir jedenfalls mehr… Inhalt.
Und: Dr. (!) Sabine Seeliger, so GRÜN, wie kein Konstanzer es wirklich will, Patenttante eines gerade verkauften Konstanzer Solarunternehmens, ehemals auch mal im Gemeinderat und anderswo, familiär verknüpft mit einem für den typisch konstanzerischen Grünenhasser als Reiz- wie Leitfigur einer so mächtigen wie ominösen Geheimorganisation, vulgo okkulter Saftpresse (während die anderen beiden nur Südkurier und Co. als solche haben, hohoho), um nicht zu sagen Dr. (!) Günter Schäfer, erfolgreicher Kämpfer gegen das debil-entrückte Establishment in Sachen KKH, hat auch noch mäßige Chancen auf den Hauptgewinn. Durch den Abzug des viertplatzierten Bewerbers aus der bei uns zu Recht unterrepräsentierten SPD, ehemals nicht unsympathischen Sozen-Ecke, könnten ihr noch die einen oder anderen tausend Stimmen auf den Zettel fallen. Wären da nicht einige Dinge, die für die hiesige Wählerschaft zunächst eher irritierend sind.
Z.B. Doktortitel: Immer verdächtig (zumal ich selbst keinen habe). Badener sind da auch eher skeptisch. Ihre komplett wie endgültig abgefahrene Idee einer City-Maut: Gäbe es noch die legendär anonymen Südkurier-Kommentare, könnte man wohl lesen, dass dies zuallererst die armen Hartz-IV-Bezieher treffen würde, die es sich dann nicht mehr leisten könnten, mit einer ihrer mindestens drei Nobelkarossen direkt bei Zwicker vorzufahren, um von hier wenigstens noch ein letztes Hemd heimfahren zu können. B33: Wer bei diesem heiklen Thema noch immer nicht begriffen hat, dass es nur darum geht, mit dem dreistelligen Millionenausbau den Stau von Allensbach nach Konstanz zu verlagern, der wohnt wohl woanders als Frau Seeliger. Nämlich nicht in Konstanz.
Wenn diese uninnovativen Gutbürger der SPD nicht inzwischen der Dame aus Überlingen den Teppich ausgerollt hätten, doof, wie die angepassten Nullchecker sind, wäre die Sache eventuell spannend geworden. So aber freue ich mich, als Nicht-Konstanzer die nächsten Jahre nicht ertragen zu müssen, jedoch, mit allergrößtem Vergnügen kommentieren zu dürfen.
Gute Macht, Freunde…
Es ist Zeit für mich zu gähnen. Dies war nur ein unbedeutender Zwischenruf eines wieder mal seines liebgewonnenen Fahrrads beraubten, gar nicht wahlberechtigten, also sozusagen außerirdisch selbsternannten Ratgebers mit Scherzen. Macht alles richtig am Sonntag (und spendiert mir ein neues Fahrrad).
Macht Macht ganz geil: Euer
im Rahmen seiner Möglichkeiten leidlich machtloser Minotti