Lasst uns endlich die lästigen Fesseln der Logik abstreifen…

20130317-230335.jpg…und ein eigenes Blog gründen. Haben sich wohl so manche lokale Blogbetreiber ob der letalen Belanglosigkeit ihrer Schnarch-Nachrichten gedacht und als pfiffige Hirntote so sprachlich unbewaffnete Titel wie „Taucher sehen Landesgartenschau 2020 in Überlingen positiv“ oder „…am Sonntag Einkaufssonntag…“ etc. ausgedacht. Wenigstens ist das für nicht legasthenische Leser noch ganz lustig. Sofern man nicht weiter liest und dabei unweigerlich droht, am deutschen Bildungssystem zu verzweifeln.

Unser Frontblatt für Heimattreue …

Unsere aalglatten Allesschreiber vom Südkurier grenzen auch diejenigen nicht aus, deren unschuldige Herzen sich für leidlich gesungenes Volksgut aus dunkleren Reichen erwärmen mögen. Die Berichterstattung über die im April in Kreuzlingen auftretenden Rechtsfolkloristen aus Südtirol, deren „Musik“ verblüffend extrem ungesunder Darmtätigkeit ähnelt als den anerkannten Regeln einer Melodie zu folgen, war von so unglaublich unkritisch schlichter Machart, dass man glaubte, die Beiträge wurden vom Führerhauptquartier höchstselbst zensiert. Schmissig auch so manch Leserkommentar – nicht nur im Südkurier -, der sich beinahe wörtlich der Rhetorik junger Nationaler annahm, um die Herren Musiker zu verteidigen. Etwa mit dem Hinweis, man wäre gegen jede Art von Radikalismus (die NPD ist ja neuerdings auch gegen Nazis), auch von links. Solche Leute kämen auch nicht auf die Konzerte, da wäre die Security vor. Fragt sich bloß, ob die da überhaupt hin wollten und wenn, wie die denn zu identifizieren wären. So einfältig-lächerliche Kostüme wie die Braunen tragen die jedenfalls nicht. Aber vielleicht reicht ja der Anschein von Intelligenz, um den Eintritt verwehrt oder gleich auf die Fresse zu kriegen.

In einem weiteren überflüssigen Artikel zu diesem unappetitlichen Thema, zeitlich nach dem Rausschmiss aus der Echo-Nominierung, wurde nicht einmal erwähnt, dass die NPD für die aufrechten Jungen eine Mahnwache während der Veranstaltung plant. Womit so vieles klarer wäre. Aber eben nicht für die Leser des Südkurier.

Passend dazu: Schon mal die neuesten Südkurier-Quizfragen gelesen? Da scheint die Zielgruppe von Lesern eine ähnlich unbedarfte zu sein: „Wie hieß der Namensgeber der Max-Stromeyer-Straße?“ Ich muss mich wiederholen: Womit so vieles klarer wäre.

Da knirscht der Zahnersatz…

Und der Ungläubige wundert sich. Dass ab 2014 die große Sause zum Konziljubiläum steigt, hat sich bis in gewisse Kirchenkreise – zumindest in Konstanz – scheinbar noch gar nicht herumgesprochen. Jedenfalls möchte der Dekan des Konstanzer Münsters seine geheimen Gärten für diese Festivitäten nicht öffnen. Vielleicht ist es ihm auch nur unangenehm, dass der ungepflegte Kartoffelacker hinterm Haus mit einem anständigen Kirchgarten in etwa so viel zu tun hat wie die gammeligen Geranien meiner Oma mit den hängenden Gärten von Semiramis. Der gute Mann hat entweder die gleichen Probleme mit dem Personal wie der liebe Gott selbst auch oder einfach keinen Sinn für eine gepflegte Botanik. Vielleicht hat er dort aber auch nur ein paar Leichen verbuddelt, deren Entdeckung gerade zur Unzeit käme.

Aber zum Teufel mit den weltlichen Problemen, jetzt hat er erst mal einen neuen Chef, diesen Argentinier mit dem auffällig oft betonten Hang zur Ar- bis Demut (die Sache mit der argentinischen Militärdiktatur und die Verstrickung des neuen Papstes darin interessiert doch keine Sau mehr. Jetzt lasst doch die alten Geschichten mal ruhen. Es gab nun mal Zeiten, da war Denunziation erste Bürgerpflicht, und, seien wir mal ehrlich, der Volksgesundheit durchaus zuträglich. War ja nicht alles schlecht, damals, usw. usf.). Das kann man feiern, muss man aber nicht. Hauptsache, die eigenen Privilegien bleiben da, wo sie hingehören. Sprich: Betreten verboten, basta.

Überhaupt und sowieso…

Was interessiert mich schon die verlogene Pfaffenbande. Dagegen ist doch jeder beliebige Hütchenspieler auf der Marktstätte ein ehrlicherer und sympathischerer Zeitgenosse. Alles nur Zeitverschwendung. Wie auch die ganze Aufregung um den unsäglichen Konzilkrampf. Bevor die Kirche für mich irgendeine Relevanz erlangt, werde ich wohl eher auf´m Klo vom Blitz erschlagen.

Hofft jedenfalls: Euer

bekehrter Sitzpinkler Minotti