Minotti kandiert…
Heute mal wieder etwas Zuckerguss für Euch kleinen Schleckermäuler draußen vor den Bildschirmen. Nachdem Ihr Euch ja so zahlreich wie ehrenhaft darum gerissen habt, mir den OB-Wahlkampf mit etwas Zaster zu versüßen, bis jetzt jedoch noch keine Müde auf dem Konto ist, lass‘ ich‘s wohl lieber sein. Freunde. Fahr‘ ich halt weiter Mofa und prolete gegen die üblichen Verdächtigen: Neues von POM Fritz, der verlorenen Ehre des Christian Wulff, Doktortenesser Guttenberg und – keinem OB (in Sicht).
Gutes für Gutti…
Theo, alte Torte. Hast Du wirklich geglaubt, man könnte sich mit den Piraten wie mit zivilisierten Menschen unterhalten? Mal wieder voll danebengelegen, was? Und voll in die Fresse gekriegt. War’s wenigstens lecker? Mann Alter, die kennen so was wie Messer und Gabel, geschweige denn Kuchengabeln doch gar nicht. Die fressen immer noch mit den Fingern (Pizza, Döner, Burger etc.), wenn nicht gar aus dem Napf, weil die ihre Griffel rund um die Uhr an der Tastatur kleben haben. Das sind alle übelst flegelhafte Netz-Junkies. Aber das mit der Torte am Kopp, das war eigentlich total lieb gemeint und sollte Dir nur mal zeigen, was die so für ‘ne Esskultur pflegen. Und man auch mal die Fresse halten sollte. Beim Essen. Nicht immer nur von Zeug quatschen, von dem man keine Ahnung hat. Aber Du hast ja auch artig gegrinst, als Dir der Lerneffekt wie süße Sahne von den Augen fiel: Karl Theodor, du musst dich zukünftig auf das Wesentliche konzentrieren: Piraten abhaken, öfter mal Torte essen, aber dabei niemals den Mund zu voll nehmen.
POM Fritz bald auf fesbuck…
Die Welt verändert sich, auch am Arsch der Waldfee (Allensbach). Das musste sich POM Fritz neulich von seinem mutmaßlichen Schwippschwager in spe, – ja, Roswitha traut sich noch mal – Heinz Ketschapp (59, Waste-Manager bei Maggi in Singen) erklären lassen, der im Übrigen überall seinen Senf dazugeben muss. Der hatte nämlich gelesen, dass man Missetäter unter 35 neuerdings nicht mehr so wie früher gleich bei denen zu Hause besucht, sondern erst mal im Computer drin, also bei diesen soschel medias. Da schreiben die nämlich auch gleich auf, was die den lieben langen Tag so verbrochen haben. Blöd, wie die sind. Kann man also gleich rauskopieren und schon hat man das feinste Geständnis. Theoretisch. Also, für POM Fritz sehr theoretisch. Denn bis jetzt gibt es weder eine Internetadresse fesbuck, noch ist unter dem Begriff „soschel media“ irgendetwas gugelbar. Tja, das ist dann wohl die reinste Zukunftsmusik. Typisch Heinz Ketschapp, der glaubt auch alles, was in der Zeitung steht.
Kredite, Klinker, Kungeleien…
Der kleine Christian, also der, wo immer von den Medien verarscht wird, hat gerade ganz viele Sorgen. Weil der kleine Christian früher ständig am Scheiße bauen war. Nachdem er neulich sogar mit seiner scharfen Braut beim Emir weilte und anschließend den Rubikon überschritt, sind wir alle ganz hellhörig geworden und harrten der tollen Taten, die er sonst noch so auf Lager hat. Nur irgendwie haben wir gar nicht verstanden, was an billigen Freunden, günstigen Krediten, umsonstenen Urlauben, upgegradeten Flügen, geschenkten Autos, Gratis-Handys und gesponserten Partys so schlimm ist. Bis wir dann gelesen haben, dass der kleine Christian ja unser Bundespräsident ist. Jetzetle. Bundespräsidenten sind nämlich so ganz anders als alle anderen. Die trinken Saft, gehen sonntags in die Kirche, haben hässliche alte Gattinnen und wandern im Urlaub im Harz umher. Und am Neujahrstag, wo jeder andere von uns trotz Totalverdunkelung nicht mal das Licht anmacht, muss der ins Fernsehen und seinen Spruch aufsagen. Jeder normale Mensch würde das als verschärfte Folterhaft bezeichnen. Lieber Christian, bleib wie Du bist, wenigstens wir Kleinganoven von seemoz verstehen Dich.
OB verzweifelt gesucht…
Kann das denn wahr sein? Kein Mensch will freiwillig OB in Konstanz werden. Die Grünen versuchen es schon wieder verzweifelt mit einer Zeitungsannonce, die SPD verharrt mangels geeigneter Kandidaten in der üblichen Schockstarre, die CDU hat den Renner-Schuss nicht gehört und die FWG guckt wie immer zu und will erst mal abwarten. Die restlichen Splitterparteien erwähnen wir mangels Chancen auf mehr als Mitleid erst gar nicht. Woran liegt’s? Sind es die kaum zu bewältigenden Altlasten, die unser aktueller Amtsinhaber seinem potentiellen Nachfolger hinterlässt? Als da wären: Keine Kohle mehr da, Image auf minus Null runtergefahren mit: schleckeresker Maultaschenaffäre, goldenem KKH-Desaster, stümperhafter wie teurer Müller-Esch-Entlassung, noch politisch gedeckeltem VHS-Chaos, durchschaubarem Stadtplanungs-Chauvinismus (Chérisy), offensichtlicher Verkehrskonzeptionslosigkeit (Lago-Parkhaus, das endgültig total lustig einfältige Verkehrskonzept DETLEV), grandioser Wirtschaftsförderungs- Sinnlosigkeit (Seegrundstücke für lau), ADHS-bedingtem Stadtmarketing-Aktionismus (Bratwurst statt Stau) etc. pp. Es gäbe noch mehr aufzuzählen, das Anlass genug wäre, hier bloß nicht anzutreten, auch aufgrund einiger – freundlich formuliert – sozialdarwinistischer Tendenzen in den Verwaltungsspitzen. Wer will sich das antun? Wird Konstanz nach der ersten Stadt mit einem grünem OB die erste Stadt mit ohne OB? Oder rettet uns in letzter Sekunde doch noch die Pest vor der Cholera? Zu befürchten ist das.
Wolle Rose kaufe…
Am 14. Februar ist Valentinstag. Traditionell kriegt Mutti da ein paar tote Blumen überreicht. Und wem von den Vatis es völlig egal ist, dass das allermeiste Grünzeug, gerade das bei den großen Discountern, nur als afrikanische Ausbeuter-Rose zu bezeichnen ist, die in ihrer Heimat nicht nur Grund und Boden, sondern auch die schlecht bezahlten Arbeiter verpestet, dem gehört ein fetter Strauß davon mit viel Dornen sonst wo hingeschoben. Natürlich mit viel Liebe.
Sodom, Gomorrha und Chérisy…
Das war’s dann wohl für die Bewohner des selbstverwalteten Chérisy-Areals. In Bälde wird der Kiez zerstört, die verbliebenen Freiflächen mit ungewöhnlich massiver Bebauung „nachverdichtet“, vorläufig für studentisches Wohnen, auf Initiative zweier privater Investoren und unterstützt vom Großteil des Gemeinderates, des örtlichen Käseblatts und eines antiintellektuellen Heimatblogs sowie vehement gefordert von der Stadtplanung. Widerstand zwecklos. Nun hat sogar Alexander Fecker, CDU-Gemeinderat, Hobbysheriff und Parkordnungsfetischist, das Objekt persönlich in Augenschein zu nehmen gewagt und sich zutiefst entsetzt über die skandalöse Parkierung auf dem Gelände gezeigt. Dass dort die reinste Anarchie herrscht, war ihm zwar schon vorher klar, aber dass Autos auf dem Gehweg und auch sonst wild parken, das schreit nach geeigneten Repressalien. Nicht auszudenken, was passieren kann, wenn z.B. Kehrwoche ist und der Gehsteig nicht gereinigt werden kann. Und wer falsch parkt, schreckt auch vor linkem Terror nicht zurück. Wenigstens ist es Fecker gelungen, das Gelände ohne äußere Verletzungen zu verlassen, um seiner ehrlichen Empörung umgehend bei den hiesigen Anzeigeblättchen Luft zu verschaffen und damit auch die letzten Zweifler davon zu überzeugen, dass Selbstverwaltung, wildes Parken und Onanieren zu Unrecht nicht zu den sieben Todsünden zählen.
Total fies, ey…
Angeregt durch meinen wohlmeinend unfreundlichen, wiewohl auch ein kleines bisschen besserwisserischen Wochenrückblick, verglich man mich neulich mit einem dieser unsportlichen und biertrinkenden Fußballlegastheniker, der rülpsend vor dem Fernseher nach der x-ten Wiederholung in Zeitlupe dem Schiedsrichter zeigt, wo Barthel den Most holt. Wahlweise auch mit dem Klugscheißer, der bei „Wer wird Millionär“ grundsätzlich alles gewusst hätte, aber selbst für eine Anmeldung zur Teilnahme an dieser Sendung zu doof und/oder träge ist. Das ist verflucht nochmal total fies, ehrabschneidend und, und äh, äh… na ja, zumindest nicht ganz falsch.
Selbst nie was Gescheites zustande gebracht, aber in der Nachlese unfehlbar: Euer
Gelegenheitsgrantler Minotti