Oans, zwoa, gschissa…

20110925-221331.jpgVon famosen Festen, papaesken Popen, Kleinstparteien vom untersten Klodeckelniveau, vorhersehbaren Staumeldungen in Konstanz und anderen Katastrophen, wie z.B. dem drohenden Burnout des hoffentlich allseits geschätzten Autors, berichtet wie immer, äußerst engagiert, wenn nicht sogar gänzlich übermotiviert, Euer nimmermüdes, von drohender Schlafkrankheit , übelster Depression wie überbordender Nächstenliebe gleichermaßen geplagtes Großmaul Minotti.

Alles DETLEV, oder was…

Es hat wieder zugeschlagen. DETLEV, Das Endgültig Total Lustig Einfältige Verkehrskonzept. Diesmal trifft es mit voller Härte und allen haarsträubenden Konsequenzen den Stadtteil Wollmatingen. Wünschten sich die dort lebenden Bürger seit gefühlt 50 Jahren eine Beruhigung des Durchgangsverkehrs, passiert nun das genaue Gegenteil. Je nach Tageszeit soll die Radolfzeller Straße zur wechselweisen Einbahnstraße werden. Das bedeutet für die allermeisten Anwohner, dass ein Besuch in der Altstadt mal eben einen Umweg (über die B 33) von zehn km bedeuten kann. Von den Folgen für Gewerbetreibende, insbesondere denen, die auf das Auto als Transportmittel angewiesen sind, also fast alle, in vielen Fällen nicht hinzunehmende Umsatzeinbußen bis hin zur Geschäftsaufgabe. So viel zum Thema Wirtschaftsförderung in Konstanz. Andererseits bewirkt die einseitige Kanalisierung einen höheren Strömungseffekt. Jedenfalls, sofern irgendjemand durchsteigt, wann welche Richtung befahren werden darf. Irgendwie fällt mir gerade niemand ein, der von dieser Maßnahme profitieren könnte. Oder wohnt einer der Räte, die dieses „Konzept“ besonders vehement verteidigen, direkt an der Radolfzeller Straße? Na, Haarkranz Heider?

Konstanz hofft – und wird bitter enttäuscht…

Da konnte ich doch meinen Ohren kaum trauen. Horst Frank wird nach Stuttgart entsorgt. Als Regierungspräsident Nord-Württembergs. Und das schon im nächsten Frühjahr. Das wär ja zu schön, um wahr zu sein. Da kriegt man ja vor Freude Durchfall. Wurde aber nix. Mal wieder hatte die FDP Schuld. Johannes Schmalzl, Noch-RP ebendort, zeigte nach mehreren Äußerungen von Zweifeln an seiner Eignung für das Amt des Generalbundesanwalts die typisch gelben Ausfallsymptome in Form pöbelnd beleidigender E-mails an seine Kritiker und bestätigte damit seine überragende Qualifikation für dieses Amt, was sonst allerdings eigentlich schon jeder wusste. Nun bleibt er also als RP in Stuttgart. Und Frank als OB in Konstanz. Ich hätt’s den beiden so gegönnt.

Kamelle, de Papst kütt…

Nee, war das schön. Zu und zu schön. Gegen so viel mittellustig angezogene Gesellen auf einem Haufen kann selbst die Konstanzer Fasnacht komplett abstinken. Aber mal im Ernst: der Medienhype um diesen greisen Geschichtsfälscher und geistig verwirrten Gegenwartsverweigerer war so aufgeblasen, dass man fast glauben musste, Elvis, Michael Jackson und Jesus persönlich gäben ein Live-Aid-Konzert auf der Akropolis zur Rettung des Euros im Allgemeinen wie Griechenlands im Besonderen. Aber leider waren die Verhältnisse umgekehrt. Allein der Papstbesuch in Freiburg soll den Steuerzahler um die 50 Millionen Euronen kosten. Dafür werden uns vom Paten persönlich dann Parolen verkündet, die, kämen sie von den Gebrüdern Grimm, nie veröffentlicht worden wären. Aber sei’s drum. Nun isser wieder weg und wir kümmern uns um andere Märchen.

Oktoberfeschstle in Konschdanz…

Ist ja schließlich September. Drauf geschissen. Rein in die urinfeste Lederhose, Möpse hochgeschnürt und ab ins unzweifelhaft mittelmäßige Vergnügen. Diesmal bietet die Innovationsveranstaltung am See auch musikalisch echte Superlative wie Papis Pumpels, Geschwister Hofmann und noch andere Restpromis, die für Bauer sucht Frau und ähnliche Entsorgungssendungen im Privatfernsehen leider zu hässlich waren. Auch wer auf fettige Nahrung, schlechten Service und hohe Preise steht, ist hier goldrichtig. Schlecht essen kann man anderswo zwar besser, aber die schunkelige Laienversion der Münchner Wiesn bietet obendrein noch das gute Gefühl, dass die anderen Gäste genau so doof sind wie man selbst.

Ich kann nicht mehr…

Mädels, geben wir es zu: irgendwann ist der Punkt erreicht, wo witzig sein allein auch nicht mehr hilft. Da fehlt es dann an Sensibilität, Zärtlich- wie Aufmerksamkeit, nicht zuletzt Kohle, Eloquenz, Intelligenz, Potenz… Wenn plötzlich nicht mehr alles auf einmal abrufbar sein sollte: Reißleine Burnout.

Für heute völlig ausgebrannt: Euer

Brandmeister Minotti