Oranje jetzt auch in Braun – oder andersrum…
Was die Politik-Amateure der Piratenpartei so für Probleme in die Windeln pupsen, nicht nur farblich betrachtet, wieso mein Rüde für eine wissenschaftliche Sensation im ansonsten intelligenzfreien Konstanz sorgte, immer die Falschen OB werden und warum, ja, warum eigentlich? Nach 275 Zeichen wird es kryptisch (zu viel Eugen Egner gelesen). Dabei hätte ich so viel zu schimpfen. Über die Schlechtigkeit der Welt. Und das heute ohne Sch…, sorry, darf ich nicht mehr schreiben. Ohne Scheiß!
Piraten, ein mäßig witziger Marketinggag…
Oberflächlich betrachtet, also so oberflächlich, wie der Großteil der jungen bis mittelalten potentiellen Wähler zu sein scheinen, ist die Piratenpartei ja durchaus wählbar. So wegen des geilen Namens z.B. „Piraten“, das hat so etwas Störtebeker-mäßiges. Voller Anarcho-Charme, sozusagen. Und die Farbe, orange, weckt nicht nur leckere Südfrucht-Assoziationen, sondern passt sogar supigut ins derzeit orientierungslose Schema aller Einrichtungslegastheniker mit bruchstückhaftem Erinnerungsvermögen an die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Soweit, so gut – das ist Marketing.
Doch, was wissen denn die möglichen Wähler über diese vordergründig schelmisch-harmlosen, systemimmanent blassen Bildschirmnasen? Hat man sich mal schlaugemacht, welche politischen Strömungen sich an vorderster Front in dieser Partei tummeln? Z.B. Holocaustleugner oder -verharmloser wie Bodo Thiesen, Kevin Barth, Carsten Schulz? Nö, interessiert ja auch nicht wirklich. Hauptsache, demnächst gibt’s alles umsonst druffgeladen. An geiler Mucke, Pornos, Games, Kunst. Kunst? Was’n das ey? Geht mir voll am Arsch vorbei. Is wohl eher was für deine Mudder.
Jo, so Vollspacken sind sicher nicht repräsentativ, aber: Ich als, und jetzt oute ich mich mal ein wenig, hauptberuflicher Künstler, habe nicht nur Vorbehalte, sondern tiefste Abneigung gegen das bis jetzt bekannte, zwar äußerst rudimentäre, dennoch eindeutig kulturfeindliche Programm dieser auch sonst sehr fragwürdigen Banausen. Pünktlich zu Führers Geburtstag vergleicht der Berliner Fraktionsgeschäftsführer Martin Delius den Erfolg seiner Partei auch noch mit dem der NSDAP. Sollte dieser Haufen von dahergelaufenen Schulabbrechern und anderen gescheiterten oder auch nicht gescheiten Existenzen einen Hauch von Mitbestimmung, in welchem unbedeutenden Parlament auch immer bekommen, so unke ich schon jetzt vorausschauend: Gute Nacht, Kultur. Gute Nacht, Deutschland (auch egal).
Mathe 6…
Ich bin zwar auch nicht gerade als Mathe-Genie bekannt, aber was uns das Satire-Blog see-dingsda.info neulich vorrechnete, entlarvte selbst ich als Scherz-Aufgabe.
Wieder geht es um die Piraten, deren Konstanzer Kreisverband seine Mitglieder online über einen OB-Kandidaten abstimmen lassen möchte. „Die Piratenpartei würde dann den Kandidaten, der eine Zustimmung größer 50 Prozent erhält, unterstützen.“ Und jetzt kommt‘s:
„Sollten zwei oder mehr Kandidaten über 50% der Stimmen erlangen, so kommt es zur Stichwahl.“
Noch Fragen?
Spuren intelligenten Lebens in Konstanzer Rathaus entdeckt…
Wissenschaftliche Sensation! Archäologen der Uni Konstanz haben bei ihrer Suche nach dem dort schon seit Urzeiten verschollenen IQ einen erstaunlichen und in dieser Größenordnung nie vermuteten Fund machen können. Eine Probe auf den ansonsten unbenutzten Schreibtischen der Postabteilung wies eindeutige Spuren von IQ-Ü-80 auf. Also genau dieser sagenumwobenen IQ-Spezies, die dort seit hunderten von Jahren nicht mehr nachzuweisen war.
Leider stellte sich bei genaueren Nachforschungen heraus, dass die Spuren einem Bewerberbrief für den OB-Posten entstammten, explizit übrigens – und wie natürlich von Euch vermutet – meinem, die allerdings wiederum meinem Rüden zugeordnet wurden, der diesen Brief – wegen systembedingt-akuter Ebbe in der heimischen Portokasse – höchstpersönlich dortselbst abgab.
Die Forschungen sollen nach Angabe der Universitäts-Pressestelle – den üblichen konschdanzerischen Erfahrungswerten folgend – ca. 125 Jahre nach Amtsantritt des neuen OB fortgesetzt werden. seemoz bleibt dran.
Warum, ja, warum eigentlich…
…werden Menschen, die ungeeigneter nicht sein könnten, eventuell und voller falsch verstandener Eigenliebe BürgermeisterIn in Konstanz? Warum sind es beinahe gesetzmäßig immer Leute, deren nicht nur sparkassiges Lächeln mit ebensolchen Zähnen, sondern auch zu billige Kleider und schlechte Frisuren für meinereins komplett abstoßend sind? Wieso immer diese Sorte GanztagsidiotIn mit Butterbroten im Aktenkoffer, mittelmäßigem Mittelklassewagen in geleastem Silber und blassgelbem Vorort-Reihenhäuschen mit Kunststofffenstern und Baumarkt-Carport (selbst der mal für die Kinder angeschaffte Terrier bellt sich vor lauter Unglück täglich halbtot), deren bewusst bösartige Langweilig- wie unterbewusst langweilige Bösartigkeit für fühlende Menschen wie mich nicht ertragbar ist? Lauter Fragen, die zwar nicht präziser, aber letztendlich auch egaler nicht sein könnten. Und solange diese Damen und Herren sich von unserer Dachterrasse fernhalten, ist ja alles gut.
Doppelten Prosecco bitte: Eure
Waltraud Minotti
Lieber Dirk,
ich bedaure, wie viele andere auch, die Entwicklung der Piratenpartei sehr. In ihrem jetzigen Zustand ist mein Umgang damit, nach eigenem Bauchgefühl, noch sehr milde. Sicherlich könnte ich alle anderen Parteien und deren Wähler – Deiner Meinung nach sinnfrei – ebenso durch den Wolf drehen. Aber die Auswahl meiner Themen behalte ich mir vor.
Deine restliche Kritik verbuche ich unter emotional verursachtem Pauschalverdacht, der, wie unschwer zu erkennen ist, Deiner Sympathie für die Piraten entspringt. („Ich bin auch nicht fürs KKH, aber wie die Gegner sich aufführen…“). Diese Methode von Argumentationsumkehr ist so alt wie durchschaubar.
Glaube mir erstens: Blödsinn ist nicht alles, was Meinungsmehrheit ist. Zweitens: Als Künstler mit berechtigten Urheberrechtsansprüchen brauche ich weder Verleger noch Anwälte, aber schon gar nicht die Piraten.
Schade um die eigentlich gute Idee.
Also man muss ja die Piraten nicht mögen (ich wähle sie auch nicht), aber auch in einer Satire sind pauschale Äußerungen über die Wähler der Piratenpartei, in diesem Fall sogar im generellen über alle jungen Menschen, einfach sinnfrei – Ich kann ihnen viele nette, junge Menschen in Konstanz vorstellen, die sicherlich nicht oberflächlich sind. Und dieses dumme Gerede von „Die Piraten wollen alles kostenlos“ wird zwar auch von den großen Medien immer wieder runtergeleiert, ist aber halt trotzdem Blödsinn.
Viel mehr sollte man sich – gerade als Künstler – sehr stark für eine Reform des Urheberrechts einsetzen, damit nicht nur einseitig Verlegern und ähnliche davon profitieren.
Das mag wohl so sein. Aus magentechnischen Gründen lese ich auf der Seite nie alles. Nichtsdestotrotz erschließt sich mir der tiefere Sinn dieser Vorwahl ganz und gar nicht.
Trotz 200%: ein ratloser minotti
Wieder geht es um die Piraten, deren Konstanzer Kreisverband seine Mitglieder online über einen OB-Kandidaten abstimmen lassen möchte. „Die Piratenpartei würde dann den Kandidaten, der eine Zustimmung größer 50 Prozent erhält, unterstützen.“ Und jetzt kommt‘s:
„Sollten zwei oder mehr Kandidaten über 50% der Stimmen erlangen, so kommt es zur Stichwahl.“
Im Antrag heißt es :“Das Wählen mehrerer Optionen (Zustimmungswahl) soll möglich sein.“
Man kann mehrere Optionen/Kandidaten Unterstützen. Daher können auch mehrer kandidaten auf mehr als 50% Zustimmung kommen.
Dafür braucht man keine Mathematik. Sondern muss nur lesen können.