Pankreatische Polypeptide und andere Missverständnisse…
Was haben uncoole Internetjunkies, Arbeitstiere wie Silvana Koch-Dingsdabums, Filme von, mit und über Udo Jürgens und der Kanarienvogel meiner Oma gemein? Na? Richtig, ein überdurchschnittlich ausgeprägtes Selbstbewusstsein, das jede noch so krasse Erscheinungsform von Dilettantismus, allerdings nur für die Betroffenen selbst, gänzlich unentdeckt im Orbit der Selbstverliebtheit geruchsneutral und rückstandslos verpuffen lässt.
Der gar nicht diskrete Charme des Dilettantismus…
8,9 Prozent Wählerstimmen bei der Senatswahl in Berlin für die Piratenpartei. Wow, und das, obwohl die Knaben öffentlich zugeben, dass Dilettantismus allein auf Dauer wohl keine Chancen hat. Das ist richtig und gibt noch mal 100 Punkte. Und assoziiert bei mir unweigerlich Euer Konstanzer Presseorgan, das ja auch den „see“ zum Freibeuter wie das „online“ zum Nerd im Namen trägt. Deswegen zeigt sich die Herausgeberin auch immer nur im Halbprofil. Man soll die Augenklappe nicht entdecken. Von Hakenhand und Holzmauke ganz zu schweigen. Ziemlich clever, aber nicht clever genug für mich.
Als nächstes könntet Ihr es ja mal mit Infantilismus, Depressionismus oder Dadaismus versuchen. Falls Ihr versteht, was ich meine. Je höher die Latte, desto schöner das Scheitern. Und dass Ihr nach eigener Auskunft Eures Berliner Spitzenkandidaten keine politischen Lösungen parat habt, geschweige denn überhaupt die Probleme kennt, wollt Ihr durch Schwarmintelligenz im Internet aufholen. Sollte einer von Euch (oder mehrere oder alle) z. B. nicht wirklich wissen, was eine parlamentarische Demokratie ist, wie Volkswirtschaft funktioniert oder wie hoch der Schuldenstand Berlins ist: einfach mal googeln. Und wenn das Informationsdefizit die eigene Person betrifft: bei Facebook nachfragen; das Ergebnis umfasst im guten Durchschnitt 1200 eng beschriebene DIN A4-Seiten pro Einfaltspinsel. Bevor Ihr aber Eure Abkürzung PP mit den pankreatischen Polypeptiden verwechselt, schaut mal bei Wikipedia vorbei. Das eine verursacht nämlich Durchfall und das andere Verstopfung. Netz ahoi, Ihr sympathischen Weißbrote. Wird schon schiefgehen.
Wenn Omar Sharif Udo Jürgen’s Opa ist…
Ich musste es sehen. Ich wurde einfach von meinem Rüden überstimmt. Die ganze Wahrheit über Udo Jürgen Bockelmann. Seine dunkle Familiengeschichte, geprägt durch Schicksalsschläge wie: Opa war Banker in Russland und konnte nach der Revolution nur wenige 100 Millionen Bares in den Westen retten (da muss ich jetzt mal Christian Berkel als Opa loben, der übrigens mit Andrea Sawatzki, meiner naturroten Traumfrau verheiratet ist, die, wenn sie mich erst kennen würde, sich sofort scheiden lassen und mich heiraten würde, ich also quasi der Stiefopa von Udo Jürgens wäre… ich schweife definitiv ab); Vater und Onkel ging es mit ihrem ganzen Geld, Schicksal und Bronchialkatarrh auf dem Kärntner Gut und in der Hamburger Elbchaussee auch nicht viel besser; Udo selbst haben die Frauen so verschlissen, dass er nun mit 77 aussieht wie andere mit, na ja, 67 oder so.
Jedenfalls hat Udo ja das Buch selbst abgeschrieben, das im Wesentlichen allerdings ein Plagiat aus drei anderen Büchern ist. Der ganze Russland-Kitsch: gnadenlos schwachmatische Kopie von Leo Tolstois Doktor Schiwago. Mittelteil mit mühsam Musiker werden und Turbo-Hetero-Outing: alles mit Peter Kraus. Rest mit alles supertoll bis superrührselig: Da bin ich nun wirklich eingeschlafen. Mein Rüde behauptete aber hinterher, meine Pornosammlung böte mehr intellektuelle Inhalte bei besserer Musik.
Kinderüberraschung…
Die Milchschnitten von der FDP haben zwar nicht das Arbeiten, dafür aber das Kohlescheffeln gelernt. Während Chefstümper Rösler frisch gepampert und gescheitelt seine neue Biografie (dessen Hörbuchfassung mangels wachbleibender Vorleser leider nicht zu Stande kam) vorstellt und dem geneigten Leser darin erklärt, warum er seine Patentante geheiratet hat und was hinter dem Geheimnis seines ausbleibenden Bartwuchses steckt, erklären uns die drei Teletubbies gleich noch, dass wir als Wähler einfach zu doof sind, die Genialität ihres zynischen Fatalismus‘ zu durchschauen.
Falsch geraten, liebe Kinder. Euer Europaengel Silvana Koch-Mehrin zeigt uns doch genau, wie’s geht. Hat sie mir bisher noch – auch ohne Doktor – alles auf Empfang stellen können, hat sie sich nun mit ihrer phlegmatisch-depressiven bis geplant-vorsätzlichen Arbeitsverweigerung im EU-Parlament heftigst enterotisiert. Da ist selbst das ganze Geld, das sie jeden Monat fürs Nichtstun kassiert, nicht mehr sexy genug, um mich noch rumzukriegen. Entzaubert und egal, jedenfalls wäre alles noch viel schlimmer, wenn die FDP tatsächlich arbeiten würde.
Achtung, freilaufender OB…
In den nächsten Wochen werden die Konstanzer Bürger trotz heftigsten Unwillens (beiderseits) vom Noch-OB Horst „Nosferatu“ Frank in den jeweiligen Stadtteilen heimgesucht und zum Bürgergespräch zwangs eingeladen. Diese Drohung verlautete gerade so überraschend wie furchterregend aus dem Rathaus und gibt Anlass zu schlimmsten Befürchtungen. Droht Konstanz eine erneute Kandidatur des seit nunmehr 15 Jahren chaotisch bis neurotisch wie despotisch herrschenden Schalträgers, der in seiner pathologisch eingebildeten Weisheit der Stadt Konstanz mit der Idee einer Art goldenen Monumental-Mausoleums beinahe eine griechische Tragödie beschert hätte?
Wilde Spekulationen und aberwitzige Horrorszenarien wabern durch den hausgemachten Nebel des Grauens. Sollte es doch noch zu einer Mehrheit reichen für den charismatisch-erfolglosen Pseudo-Grünen? Wechselt er gar zu den Piraten und twittert uns künftig mit seinen Parolen die Rechner blöd oder drängt uns womöglich auf Facebook penetrant seine Freundschaft auf? Oder zeigt er sein wahres Gesicht, wechselt zur FDP und macht einfach so weiter wie bisher? Fragen über Fragen, die uns beinahe zur Verzweiflung bringen und Glauben machen, die Welt ist und bleibt schlecht. Kann man ihn nicht schadlos nach Griechenland verklappen? Da könnte er dann offiziell für die EU seiner Leidenschaft frönen und ganz selbstlos die geschenkten Milliarden zum Festpreis vernichten.
Und täglich grüßt das Murmeltier…
Da ich meine drohende Schreibblockade, letzte Woche noch typisch männlich dramatisierend wie zugegeben hypochondrisch als Burnout betitelt, mit Schlafen, Fernsehen gucken und Bier trinken derart grandios therapiert habe, dass ich nun wieder aus sämtlichen Körperöffnungen unfreundlich grinse, kann ich Euch nun erneut zum verhassten Montag mit meinen exzessiv-autistischen Ergüssen beglücken und dabei hoffen, dass sich so mancher Einzeller unter Euch den einen oder anderen Ast ärgert.
Für heute erst mal ausgekotzt: Euer
Reiherexperte Minotti