Mit Mojo durch den Winter
Wenn Sie von Weihnachten, Matsch und Winter die Nase voll haben – fliehen Sie einfach über die Feiertage in die Sonne. Es muss ja nicht gleich die sündhaft teure Karibik sein, die billigen Kanaren tun es auch. Denn da ist es derzeit ausgesprochen preiswert; Appartement-Anbieter, Finca-Vermieter und Hoteliers unterbieten sich mit Billig-Angeboten. Und wenn Ihnen auch das zu teuer ist – holen Sie sich die wärmende, scharfe Küche der Kanarischen Inseln ohne Flugticket in die heimische Pfanne. Unsere Rezepte helfen über Minusgrade hinweg.
Wie manche(r) vielleicht weiß, habe ich zehn Jahre auf den Kanarischen Inseln gelebt. Und da (Häuser) gebaut, eine (Firma) aufgebaut, und (Gemüse) angebaut. Und meine Kochrezepte-Sammlung ausgebaut. Und dabei fiel mir auf: Besonders exotisch erscheint Kanaren-Urlaubern die scharfe Sauce „Mojo“ – rot zu Fleisch und grün zu Fisch. Aber hierzulande ist die nicht zu kaufen, was manche Urlaubsheimkehrer verbittert. Dabei ist das Rezept denkbar einfach, machen Sie es einfach selber:
Sie brauchen: Zwei getrocknete, scharfe, rote Paprikaschoten; acht gepresste Knoblauchzehen, eine kleine Tasse Olivenöl, drei Esslöffel Essig, einen Teelöffel Salz.
Sie kochen: Die Kanarios trocknen die Paprika monatelang auf ihren Flachdächern – hierzulande reicht es, sie eine Woche auf der Fensterbank, am besten über der Heizung, dörren zu lassen. Die geschrumpelten Schoten werden klein geschnitten – natürlich von Kernen, Rippen und Stiel befreit – und zehn Minuten lang weich gekocht. Dann mit Essig, Salz, Knoblauch und wenigen Tropfen Kochwasser pürieren – nur langsam das Öl dazu laufen lassen. Wer es besonders scharf mag, fügt noch eine Pepperoni, womöglich rosenscharfes Paprikapulver hinzu. Fertig ist die „Mojo rojo“ als Beigabe zu gegrillten Fleischgerichten.
Zum gegrillten, auch gebratenen Fisch passt die grüne Mojo – grüne Paprikaschoten verwenden, ansonsten genauso kochen; aber viel Koriander und etwas Petersilie hinzufügen. Cremiger wird „mojo verde“, wenn Sie etwas Avocado in den Mixer geben.
Dazu passen „papas arrugadas“, Schrumpelkartoffeln mit Salzkruste. Doch das Rezept gibt es erst demnächst auf seemoz.
Autor: H.-P. Koch.
So entstehen Gerüchte: Nach Auskunft des Lebensmittelmarktes im Karstadt-Kaufhaus wurde „Mojo“ schon vor Jahren aus dem Sortiment genommen. Auch in anderen Konstanzer Feinkostgeschäften habe ich die kanarische Sauce nicht gefunden, wenngleich das balkanesische „Ajwar“ in Zubereitung und Geschmack dem „Mojo“ sehr nahe kommt. Und übrigens: Ich kaufe nicht beim Discounter.
Tja lieber (Herr) Koch,
da wurde wohl nicht genau genug recherchiert. Nicht nur im Discouter einkaufen, sondern auch mal im Feinkostladen – die gibt´s auch in KN, z. B. im Karstadt. Auch der eine oder andere Edeka hat die Mojos schon im Sortiment, sie schmecken übrigens wie auf den Kanaren. Dort sind sie auch nicht immer hausgemacht…
Ja, vielen Dank fürs Rezept. Interessant wäre auch, was einen Kanaren-Auswanderer aus dem ewigen Frühling wieder ins kalte Deutschland zurückzieht. Das wäre, neben den „papas arrugadas“, vielleicht auch noch mal ne Geschichte wert.