Der Abfluss ist kein Mülleimer
312 Tonnen Müll haben die Rechen der Konstanzer Kläranlage im Jahr 2021 zurückgehalten. 312 Tonnen Müll wurden also im Abfluss entsorgt, wie einer aktuellen Pressemitteilung der Technischen Betriebe Konstanz unschwer zu entnehmen ist.
Dieses sogenannte Rechengut besteht aus Wattestäbchen, Windeln, Tampons und anderen Hygieneartikeln, aber auch Plastikverpackungen, Tüten und Masken. Dieses Rechengut, der Abfall, muss energieaufwendig gewaschen, entwässert und entsorgt werden. Darum gilt: Kein Müll ins Abwasser. Und ebenso: Kein Müll achtlos auf die Straße werfen. Im schlechtesten Fall wird dieser nämlich mit dem nächsten Regen zur Kläranlage der Entsorgungsbetriebe (EBK) gespült, so wie es beispielsweise täglich mit unzähligen Zigarettenkippen passiert.
Ein weiteres Ärgernis im Abwasser sind Essensreste. Essensreste ziehen Ratten an. Die vierbeinigen, meist hungrigen Allesfresser nutzen die Konstanzer Kanalisation als Wegenetz. Sie suchen bevorzugt die Orte auf, wo es etwas zu essen gibt. Die flinken Tiere merken sich zudem, wo im Kanal regelmäßig Essensreste zu finden sind. Diese Stellen suchen sie regelmäßig auf. Besser also: Essensreste im Bioabfall, nicht im Abfluss entsorgen.
Auch Fett und Öl haben im Abwasser nichts zu suchen. Fett lagert sich in der Kanalisation ab – Verstopfungen sind die Folge. Wer regelmäßig Fett und Öl im Abfluss entsorgt, trägt langsam aber stetig zu einer Verstopfung im eigenen Hausabfluss oder im Sammelkanal der EBK bei. Darum ist es in der privaten Küche die beste Lösung, gefettete Pfannen erst mit einem Papiertuch auszuwischen, um das aufgefangene Fett oder Öl im Bioabfall zu entsorgen. Größere Mengen, wie beispielsweise Fett aus der Fritteuse, können von Privathaushalten kostenfrei auf dem Wertstoffhof entsorgt werden.
Damit das Abwasser von den EBK auch zukünftig zuverlässig gereinigt werden kann, Energie gespart und die Umwelt geschont wird, eine intakte Kanalisation das Abwasser zur Kläranlage leitet, in der Ratten möglichst nichts zu fressen finden, gilt ganz einfach: Der Abfluss ist kein Mülleimer!
Text: Medienmitteilung der TBK Konstanz
Bild: hr
Eine kleine, wichtige Anmerkung eines Naturliebhabers: nicht nur für die Kläranlagen und die Abwasseraufbereitung sind Hygieneartikel, die aus Unvernunft in der Toilette landen, ein riesiges Problem, auch für die Umwelt. Während sich Tampons und Wattestäbchen wenigstens noch abbauen, bleiben die Ohrstäbchen und die Plasteverpackung der Tampons als Müll übrig, die oft durch (Frühjahrs)Hochwasser in die Flüsse gelangen und schlussendlich als Mikroplastik im Meer landen.