„Ende Gelände“: Klimastadt Konstanz war dabei

AktivistInnen der Initiative Klimastadt Konstanz haben vergangenes Wochenende im Rahmen der Aktion Ende Gelände, gemeinsam mit mehr als 3000 Klimaschützern aus ganz Europa die Förderung im Tagebau Welzow Süd, einem der größten Braunkohletagebaue Europas, gestoppt. Nach 48 Stunden voller kreativer Aktionen sowohl im Tagebau selbst, wie auch an den Gleisen der Kohlezüge ins Kraftwerk „Schwarze Pumpe“, musste der Betreiber Vattenfall das Kraftwerk erheblich drosseln, weil der Kohlenachschub ausging.

Die Aktion Ende Gelände ist Teil einer globalen Welle friedlicher , direkter Aktionen auf sechs Kontinenten gegen die gefährlichsten Kohle-, Öl- und Gasprojekte der Welt, die insgesamt 12 Tage andauert. Die Gruppe Klimastadt Konstanz setzt sich für ein klimafreundliches Konstanz und den Wandel hin zu einer Gesellschaft ohne fossile Energien ein. Gleichzeitig unterstützt sie mit ihrer Teilnahme an Ende Gelände auch die internationalen Forderungen nach einem Ausstieg aus klimaschädlichen Energieträgern.

Dorit Binder von Klimastadt Konstanz erklärt: „Spätestens seit den Klimaverhandlungen in Paris ist klar, dass mindestens 80% der Kohle-, Öl- und Gasreserven im Boden bleiben müssen, um einen katastrophalen Klimawandel zu vermeiden. Wir setzen uns in Konstanz dafür ein, dass unsere Stadt mit unseren öffentlichen Geldern nicht länger die Konzerne unterstützt, die den Planeten aufheizen und sind nun in die Lausitz gefahren, um genau da, wo Klimawandel entsteht, aktiv zu werden.“

Die Aktion Ende Gelände kritisiert den geplanten Verkauf der Lausitzer Tagebaue durch den schwedischen Betreiber Vattenfall an die tschechische EPH und fordert den sofortigen und entschlossenen Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung.

Informationen zur internationalen Divestment Kampagne „Fossil Free“: Klimastadt Konstanz ist Teil der Fossil Free Bewegung, eines globalen Netzwerkes von Freiwilligen und Organisationen, die den Abzug von Geldanlagen aus dem fossilen Sektor durch Institutionen wie Städte, Universitäten, Kirchen, Pensionskassen u. a. fordern. Insgesamt verpflichteten sich bereits über 500 Institutionen mit einem Gesamtvermögen von 3,4 Billionen Dollar, klimaschädliche Investitionen zu beenden. Der öffentliche Druck der Kampagne entzieht der fossilen Industrie die soziale Akzeptanz für ihr Geschäftsmodell, das mit einem sicheren Weltklima unvereinbar ist.

„2015 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und auf der ganzen Welt sind Menschen bereits von den Folgen der Klimakrise betroffen. Die deutsche ebenso wie die schwedische Regierung müssen Klimaschutz ernst nehmen und dafür sorgen, dass Vattenfall die Braunkohleförderung in der Lausitz abwickelt, statt sich aus der Verantwortung zu stehlen“, so Felix Müller von Klimastadt Konstanz. Und: „Auf lokaler Ebene werden wir weiter daran arbeiten, dass die Stadt Konstanz sich der international wachsenden Divestment-Bewegung anschließt und endlich sicherstellt, dass unsere öffentlichen Gelder nur noch in zukunftsfähige Projekte statt in die Kohle-, Öl- und Gasindustrie investiert werden.“

Zusatzinfos: www.klimastadt-konstanz.de

MM

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