EWS Schönau: Solid, rebellisch, wegweisend

Vor 20 Jahren, am 1. Juli 1997, übernahmen BürgerInnen der kleinen Schwarzwaldgemeinde Schönau ihr Stromnetz. Inzwischen beliefern sie bundesweit über 180 000 Haushalte und Firmen mit ihrem genossenschaftlichen Ökostrom – und geben immer noch keine Ruhe.

An klaren Worten hat es Sebastian Sladek nie gefehlt. Die Energiewende, die die Regierung einst groß propagierte, werde derzeit „an die Wand gefahren“, sagt er; sie sei jetzt „ein Projekt der Großunternehmen, die Kleinen dürfen nicht mehr mitspielen“. Mit den „Kleinen“ meint er auch das eigene Unternehmen, die EWS Schönau Genossenschaft, in deren Vorstand Sladek sitzt. Natürlich, ganz so hart werde es die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) nicht treffen, jedenfalls im Moment nicht. Schließlich habe man sich erst spät der Erzeugung von Ökostrom zugewandt und sei vor allem noch mit dem Vertrieb erneuerbarer Energien beschäftigt, „der einen Großteil unserer Marge ausmacht“. Außerdem hätten die EWS im Dezember, also gerade noch rechtzeitig, eine große Windkraftanlage im Südschwarzwald und eine Photovoltaikanlage fertigstellen können.

Aber langfristig? „Langfristig werden sich die kleinen und mittelgroßen Ökostromerzeuger eine Beteiligung an den Auktionsverfahren nicht mehr leisten können“. Diese entscheiden darüber, welche Windkraftanlagen noch gefördert werden. Er kenne jedenfalls viele BürgerInnenprojekte und Firmen, die nicht mitbieten werden, weil sie es nicht können. „Die Kosten und die Risiken sind viel zu hoch“, sagt Sladek. „Du musst für die Ausschreibung viel Zeit und Geld aufwenden – und kannst das abschreiben, wenn du den Zuschlag nicht bekommst.“ Für diese Verordnung und die letzten Novellierungen des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG) haben die alten Monopolgesellschaften offenbar „ihre Beziehungen spielen lassen“.

Ist das das Ende der Demokratisierungsbemühungen, stoppt jetzt der Umbau der Elektrizitätswirtschaft, der bisher vor allem von Bürgergesellschaften, Landwirten, dem Mittelstand und Kommunen vorangetrieben wurde? Ihnen ist zu verdanken, dass die erneuerbaren Energien inzwischen fast ein Drittel des Stromverbrauchs ausmachen. „Mit der Stromerzeugung wird immer noch viel Geld verdient“, sagt Sladek. „Und die verbliebenen zwei Drittel wollen die Großen [Eon, RWE, Vattenfall und EnBW] nicht auch noch verlieren.“

Bodenständige Hartnäckigkeit

Sorgen um die EWS macht sich Sladek jedoch nicht. Schon oft hat es in der Geschichte des drittgrößten unabhängigen Ökostromanbieters ein Auf und Ab gegeben mit geplatzten Träumen und Rückschlägen, die sich jedoch bald darauf in Erfolge verwandelten. Weil sich die engagierten AtomkraftgegnerInnen in der kleinen, politisch eher konservativen Schwarzwaldstadt Schönau mit ihren rund 2600 EinwohnerInnen nie entmutigen ließen. Weil sie nah an den Menschen agieren, in der Gemeinschaft verankert sind, pragmatisch vorgehen. Und weil sie hartnäckig sind.

In einer Großstadt mit ihrer Anonymität wäre ihre Initiative jedenfalls eher versandet. Hier, an den Abhängen des Südschwarzwalds, aber trifft man sich. Beim Trachtenverein, bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Gottesdienst. Und der eine oder die andere kommt dabei manchmal auf die jüngere oder ältere Vergangenheit zu sprechen. Die ältere Geschichte liegt schon lange zurück, spielt aber im kollektiven Gedächtnis vieler SüdbadenerInnen noch immer eine Rolle.

Sie handelt vom badischen Freiheitskampfs 1848: Hatte nicht seinerzeit, im April 1848, Friedrich Hecker in Schönau Station gemacht, als er – von Konstanz kommend – mit seinen Freischärlern gegen die Preußen in die Schlacht zog, um die bürgerliche Revolution zu verteidigen? Und war daran nicht immer wieder erinnert worden, als in den 1970er Jahren die Anti-AKW-Bewegung im Dreieckland Baden-Elsass-Nordostschweiz ihre großen Erfolge erkämpften? Die Platzbesetzung im elsässischen Marckolsheim 1974 (gegen ein geplantes Bleichemiewerk), die AKW-Bauplatzbesetzungen bei Wyhl am Kaiserstuhl, beim schweizerischen Kaiseraugst 1975 und im elsässischen Gerstheim 1977 – sie alle hatten ihr Ziel erreicht. Widerstand lohnt sich also.

Vom atomaren GAU zu vielen „Störfallen“

An solch machtvolle Manifestationen dachten die honorigen BürgerInnen freilich nicht, als sie sich im Mai 1986 zusammentaten. Kurz zuvor, am 26. April, war in Tschernobyl ein Atommeiler explodiert. Überall reagierte die Bevölkerung entsetzt, Eltern sperrten ihre Kinder ein, Salat und frisches Gemüse verschwanden vom Speiseplan. Auch im Luftkurort Schönau war der Schock groß. Nur begnügten sich hier einige nicht mit Notfallmaßnahmen: Lehrerinnen, Techniker, Verwaltungsangestellte, ein Notar, ein Polizist, ein Arzt und andere gründeten eine Initiative, informierten über Ursachen und Folgen des atomaren GAUs, gaben Tipps zum Stromsparen, organisierten Stromsparkurse und richteten (vergebliche) Appelle an die Politik und Energieunternehmen: Nach Tschernobyl könne man doch nicht einfach so weitermachen.

Wegsparen aber ließ sich der Atomstrom nicht. Der kam von den Kraftwerken Rheinfelden KWR, die damals dem Schweizer Atomenergieproduzenten Elektrowatt gehörten und der wie alle Energiemonopolisten hohen Verbrauch durch niedrige Preise belohnte. Was also tun? Wäre die Übernahme der lokalen Stromnetzes eine Lösung? Seinerzeit bestimmten die Netzbetreiber, welchen Strom die Kunden bezogen – und die KWR kontrollierten die Schönauer Leitungen.

Dieser wiederum waren die Umtriebe der kleinen Bürgerinitiative nicht entgangen. Sie boten der kleinen Gemeinde Zusatzeinnahmen, wenn diese die Konzession sofort um weitere 20 Jahre verlängere, ließ sich nicht auf die Forderungen der Initiative ein (kein Atomstrom; mehr Investitionen in erneuerbaren Energien; linearer Stromtarif, der hohen Verbrauch nicht mehr begünstigt) – und hatte die Ortsverwaltung auf ihrer Seite. Trotzdem gründete der widerspenstige Teil der Schönauer Bevölkerung 1990 die Firma Netzkauf Schönau.

Der von der CDU dominierte Gemeinderat lehnte den Vorschlag einer bürgernahen Netzübernahme ab, es folgten zwei Bürgerentscheide (die die Atomstromgegner jeweils knapp gewannen), lokale Geldsammlungen, groß angelegte Werbekampagnen („Ich bin ein Störfall“), viele Gespräche – unter anderem mit der Bochumer GLS Gemeinschaftsbank, die einen Spendenfonds einrichtete, und Sponsoren wie den Schokoladefabrikanten Ritter. Die „Stromrebellen“ fanden bundesweit Unterstützung, überwanden hohe Hürden und schafften es tatsächlich: Am 1. Juli 1997, vor 20 Jahren also, übernahmen sie das Stromnetz der Gemeinde. (Nachzulesen ist diese höchst spannende Geschichte im Buch von Bernward Janzing: „Störfall mit Charme“, Doldverlag, 2008.)

Eherne Grundsätze

Was die EWS-Aktivisten damals nicht wissen konnten: Bereits ein Jahr später ermöglichte die Strommarktliberalisierung, dass sich die Kundschaft den Stromlieferanten aussuchen konnte – unabhängig vom Leitungsnetz. Mit einem Schlag war es problemlos möglich geworden, von den Atom- und Kohlestromkonzernen zu Ökostromanbietern zu wechseln, eine der wenigen positiven Auswirkungen von Marktliberalisierung. Und so begannen auch die EWS, den von ihnen bezogenen Strom bundesweit zu bewerben und zu verkaufen.

Selber hingegen erzeugten sie anfangs keinen Strom. Das hätte den Betrieb überfordert. Stattdessen verlegten sie die eigenen Leitungen in Schönau unter den Boden, holten Schüler aus dem ukrainischen Katastrophengebiet Tschernobyl zur Erholung in den Schwarzwald und entwarfen ihre Grundsätze, die noch immer gelten:

► Der Strom, der durch die lokalen EWS-Netze fließt und seit 1999 bundesweit vermarktet wird, darf nur von Energieerzeugungsunternehmen kommen, die nicht mit der Atom- und Kohleindustrie verbandelt sind. Damit kommt Strom aus den vielen Wasserkraftwerken der vier großen Energiekonzerne in Deutschland nicht in Frage.

► Der von den EWS gekaufte Strom muss einen ökologischen Zusatznutzen haben. Es gibt zwar mittlerweile viele Ökostromtarife (auch Atomkonzerne bieten sie an), die aber nur rechnerische Bedeutung haben und nichts bewirken. Die EWS beziehen ihren Strom hingegen zu über 70 Prozent aus Anlagen, die jünger sind als sechs Jahre. Das fördert den Bau von Neuanlagen. Diese Regel, sagt Sebastian Sladek, wird inzwischen fast nur noch von den EWS eingehalten.

► Zudem unterstützen EWS-Kunden mit dem obligatorischen sogenannten Sonnencent (mindestens 0,5 Eurocent pro Kilowattstunde) die Finanzierung von neuen Photovoltaik-, Wind- und Wasseranlagen sowie von Blockheizkraftwerken. Und es gilt ein linearer Tarif, der hohen Stromverbrauch nicht begünstigt.

Vom Verkauf zur Produktion

Ihren Strom – derzeit jährlich rund 630 Millionen Kilowattstunden – bezogen die EWS über viele Jahre hinweg von kommunalen Wasserkraftwerken in Norwegen und von dezentralen Blockheizkraftwerken. „Das Netz unterhalten, Kunden beliefern und dann auch noch Stromerzeugungsanlagen betreiben – das wäre uns früher kaum möglich gewesen“, sagt Sladek. Heute aber schon. Und umweltpolitisch notwendig dazu: „Nur wenn weitere EE-Anlagen ans Netz kommen, ist der Atomausstieg bis 2022 zu schaffen“.
Und so entschieden sich die EWS vor etwa zehn Jahren für Diversifizierung. Sie installierten auf dem Dach der Alnatura-Zentrale in Hessen (die Bioladen-Kette ist wie die GLS-Bank oder die Schokoladenfirma Ritter EWS-Kundin) und in mehreren baden-württembergischen Dörfern große Photovoltaik-Anlagen. Sie bauten in den benachbarten Gemeinden Wärmenetze auf, legten Windparks an (zuletzt die Anlage Rohrenkopf im Landkreis Lörrach mit einer Gesamtleistung von 15 Megawatt), gründeten eine Holzenergie Betreibergesellschaft, stiegen ins Gasgeschäft ein. Und sie beteiligten sich an städtischen Energieversorgungsbetrieben (in Titisee-Neustadt, Schwäbisch Hall, Stuttgart) sowie an der Bürgerenergiegesellschaft solarcomplex in Singen.

Ökogenossenschaften

Bei 31,7 Prozent lag 2016 laut Umweltbundesamt der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Stromverbrauch. Das ist rekordverdächtig viel und deutlich mehr als in anderen Staaten – aber bei weitem nicht genug, wenn das Land das selbstgesteckte Klimaziel 2020 erreichen will. Denn dieses sieht vor, den Treibhausgasausstoß im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu senken – eine Reduktion auf 750 Millionen Tonnen CO2. 2015 aber wurden deutschlandweit 908 Millionen Tonnen in die Atmosphäre geblasen. Die Differenz von 158 Millionen Tonnen entspricht ziemlich genau den Emissionen der Braunkohlekraftwerke.

Und nicht nur das: Der Ökostromanteil, der in den vergangenen Jahren rasant zugenommen hatte, lag 2016 nur noch marginal über dem des Vorjahres (31,5 Prozent). Ein wichtiger Grund dafür sind politische Entscheidungen. Diverse Novellierungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) führten zu einer Absenkung der Vergütungssätze, zu einer Deckelung der Ausbaumenge und folglich zu weniger EE-Anlagen. Dazu kamen bürokratische Hürden wie ein kompliziertes Ausschreibungsverfahren für Photovoltaik- und onshore-Windanlagen über 750 kW. So müssen Kleinanleger wie Bürgergesellschaften bis zu 300 000 Euro vor investieren und können doch nicht sicher sein, dass sie die Kosten wieder rein holen.

Eine Folge davon: Die Zahl der neu gegründeten Energiegenossenschaften ging stark zurück. Waren beispielsweise 2011 noch 167 Genossenschaften zur Erzeugung von Ökostrom entstanden, beläuft sich die Zahl der Neugründungen 2015 auf 40. Dabei waren es die derzeit 880 im Genossenschafts- und Raiffeisenverband zusammen-geschlossenen Energiegenossenschaften mit rund 180 000 Mitgliedern und einem Investitionsvolumen von etwa 1,8 Milliarden Euro, die die Energiewende vorangetrieben haben. Sie garantierten, dass der Umstieg von Atomkraft (Anteil am Gesamtverbrauch: 13 Prozent), von Erdgas (12 Prozent) und Kohle (40 Prozent) auf erneuerbare Energiequellen (Wasser, Sonne, Wind) auch funktioniert. Zwar bieten mittlerweile viele Energieunternehmen auch Ökostrom an, doch diese Offerte zielt nur auf wohlmeinende BürgerInnen ab, die im Glauben, Gutes zu tun, tiefer in die Tasche greifen. Am Gesamtangebot und an der Bezugspraxis der Unternehmen ändert sich dadurch jedoch nichts.

Um so wichtiger sind daher die vier unabhängigen Unternehmen, die seit der Öffnung des Strommarkts 1998 Ökostrom anbieten: Das Hamburger Privatunternehmen Lichtblick mit 640 000 Kunden, die Naturstrom AG (Düsseldorf) mit 255 000 Lieferverträgen, die EWS-Schönau-Genossenschaft mit ihren 180 000 Strom- und 14 000 GaskundInnen sowie die 1999 gegründete Firma Greenpeace Energy, die ebenfalls als Genossenschaft organisiert ist und 130 000 KundInnen beliefert.

Besonders EWS und Greenpeace verfolgen hochgesteckte Ziele: Zwar müssen auch sie schwarze Zahlen schreiben, im Vordergrund aber steht die Veränderung der Strukturen. Sie engagieren sich politisch, wollen die Energiewirtschaft demokratisieren und entwickeln neue Projekte wie beispielsweise Mieterstromkonzepte (die es auch Nichthauseigentümern ermöglichen soll, Solaranlagen auf Mehrfamilienhäuser zu schrauben). Und sie greifen den kleinen Energiegenossenschaften unter die Arme. So hat jetzt EWS Schönau in Kooperation mit dem baden-württembergischen Genossenschaftsverband einen Ideenwettbewerb ausgelobt, der neue Geschäftsmodelle von Energiegenossenschaften mit 50.000 Euro fördert.

Pit Wuhrer

Ihr Ziel einer Dezentralisierung und Demokratisierung der Stromwirtschaft haben die SchwarzwälderInnen nie aufgegeben. Und den Kampf gegen die Atomkraft auch nicht. So initiierten sie mit der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt eine Protestaktion gegen die von Brüssel genehmigte Subventionierung des geplanten britischen Atommeilers Hinkley Point C und übergaben 180 000 Unterschriften. So unterstützen sie die Kampagne gegen das internationale Dienstleistungsabkommen Trade in Services Agreement (TiSA), das auf eine Privatisierung öffentlicher Dienste abzielt. Und derzeit rufen sie zum Widerstand gegen Castor-Transporte in Baden-Württemberg auf.

5100 GenossInnen

Anfangs war die Schönauer Bürgerinitiative aus mehreren Gründen privatwirtschaftlich organisiert – auch weil eine Gründung von Energiekooperativen vor der Novellierung des deutschen Genossenschaftsgesetzes 2006 nur schwer möglich war. Seit September 2009 gehören jedoch alle EWS-Bereiche einer Genossenschaft, die ursprünglich Netzkauf hieß und sich 2016 in EWS eG umbenannte. Die derzeit rund 5100 GenossenschafterInnen (darunter auch alle Beschäftigte) wählen nach dem Pro-Kopf-Prinzip an ihrer jährlichen Generalversammlung Vorstand und Aufsichtsrat, die die Geschäftsführung kontrollieren und strategische Entscheidungen treffen. Die Anteile sind – da die Genossenschaft über genügend Eigenkapital verfügt – auf zehn Stück à 100 Euro begrenzt; eine Rendite ist nicht garantiert. „Wir wollen möglichst vielen die Möglichkeit einer Beteiligung geben“, sagt Sladek, „und die Energiewende vorantreiben“.

Das funktioniert ganz gut, wie ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt: Innerhalb der vergangenen fünf Jahre hat sich die Zahl der Genossenschaftsmitglieder fast verdreifacht, das Genossenschaftskapital wuchs von 11,4 auf über 37 Millionen Euro, der Jahresüberschuss aller EWS-Betriebe lag 2015 bei 6,15 Millionen – und die Belegschaft nahm von 70 auf 115 zu. Ganz einfach sei es zwar nicht, hochqualifizierte TechnikerInnen zu finden, sagt Sladek, „aber bisher haben wir das immer geschafft“. Wohl auch deswegen, weil die Beschäftigten übertariflich entlohnt werden, die Genossenschaft die von ver.di ausgehandelten prozentualen Anpassungen stets übernimmt, den Belegschaftsmitgliedern jährlich Genossenschaftsanteile gutgeschrieben werden – und weil es mittlerweile auch einen Betriebsrat gibt. „Wir schätzen das“, sagt Sladek. Am Ende guter Wirtschaftsjahre wie 2015 und 2016 zahlt das Unternehmen zudem eine Gewinnbeteiligung.

Die Geschäfte laufen also gut. Aus der lokalen Anti-Atom-Initiative ist mittlerweile ein solides Unternehmen geworden, das seine ökologisch-sozialen Ziele weiterhin verfolgt. Auch wenn die Unsicherheiten zunehmen, der Verteilungskampf auf dem Erzeugermarkt intensiver wird und die Politik die großen Energiegesellschaften bevorzugt, sind die EWS inzwischen „so groß und finanzstark, dass wir auch künftig Neues wagen können“ (Sladek). Mit Risiken waren ja alle großen Entscheidungen in der über dreißigjährigen Geschichte der Schönauer Initiative verbunden gewesen, da müsse man sich vor der Zukunft nicht fürchten. Jedenfalls um die EWS nicht, sagt Sladek. Aber darum, dass die Energiewende ausgebremst wird und „wir 2022 nicht aus der Atomenergie aussteigen können.“

Terminhinweis: Vom 30. Juni bis 2. Juli 2017 findet in Schönau zum 18. Mal das mittlerweile legendäre Stromseminar statt. Thema in diesem Jahr: Was tun gegen den Klimawandel? Nähere Informationen gibt es auf der EWS-Webseite.

Pit Wuhrer (www.pit-wuhrer.de); das Foto zeigt den EWS-Windpark Rohrenkopf (EWS/Erich Meyer); der Artikel ist zuerst erschienen auf: www.oxi.de