Gesucht: Eine Menschenkette von 45 Kilometern

In vier Tagen, am 12. März, wird eine 45 Kilometer lange Menschenkette zwischen Stuttgart und dem AKW Neckarwestheim entstehen – über Kornwestheim, Ludwigsburg, Bietigheim und Kirchheim. Zwei Wochen später wird im „Ländle“ gewählt. Der Landtagswahl kommt eine Schlüsselrolle für die Atompolitik zu: Eine neue Landesregierung kann endlich den Pro-Atom-Kurs von Ministerpräsident Mappus beenden – und mit harten Sicherheitsauflagen gleich mehrere Atommeiler vom Netz gehen lassen.

Damit dieses kraftvolle Signal für den Atomausstieg gelingt, müssen sich am Samstag dieser Woche zehntausende Menschen auf den Weg machen. Aus allen Ecken Baden-Württembergs fahren Busse zur Kette. Wie es sich bei wunderschönem Sonnenschein in einer Menschenkette steht? Das haben am vorvergangenen Samstag über 10.000 Menschen mit Auftakt-Menschenketten in 40 Orten bereits ausprobiert und gleichzeitig die Werbetrommel für die große Anti-Atom-Kette am 12. März gerührt. 1.200 Menschen waren in Berlin dabei, 1.100 in Passau, jeweils 500 in Heidelberg und Freiburg, 300 in Bielefeld und Osnabrück.

Entscheidend für den Erfolg der Kette wird sein, wie viele Menschen aus Baden-Württemberg sich an ihr beteiligen. Trotz Atom-Deal AKWs abschalten: Eine neue Landesregierung in Baden-Württemberg kann dabei den Anfang machen. Doch wie sich diese parteipolitisch auch zusammensetzt: Ob sie sich wirklich mit dem Atomkonzern EnBW anlegt und mit Sicherheitsauflagen den Betrieb der AKWs unwirtschaftlich macht, hängt vom öffentlichen Druck ab. Und damit von einer quicklebendigen Anti-Atom-Bewegung.

Welche Landtagskandidaten stehen für Atomausstieg, Klimaschutz und erneuerbare Energien? Das hat die Kampagne „Erneuerbare statt Atom“ gefragt – und die Ergebnisse im Internet veröffentlicht. Die Kampagne wird von einem breiten Bündnis aus Verbänden, kirchlichen Gruppen, Unternehmen und Einzelpersonen getragen. Wir haben für den Wahlkreis Konstanz schon mal nach geguckt: Für erneuerbare Energien und gegen Atomkraft treten ein: Zahide Sarikas (SPD), Siegfried Lehmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Bernhard Hanke (Die Linke). Für Atomkraft im Lande votieren laut Kampagne die Kandidaten der CDU, Andreas Hoffmann, und der FDP, Tatjana Wolf.

Autor: PM/hpk