Tierschützer-Aktion: Hundeschnitzel und Katzengulasch auf der Konstanzer Marktstätte

huhnDieses leckere Angebot wird kommenden Samstag mitten in Konstanz präsentiert. Dahinter steckt ausnahmsweise nicht das Konstanzer Stadtmarketing, sondern TierschützerInnen der Albert-Schweitzer-Stiftung aus Heidelberg. Mit provokanten Aktionen machen sie an ihren Ständen auf sich aufmerksam und wollen den Fleisch­fressern vor Augen führen, dass es durchaus Alternativen gibt, sich vernünftig und umweltschonend zu ernähren. Ihre mit­gebrachte „Metzgerei Hunde- und Katzenglück“ auf der Marktstätte ist ab 12 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Ob Rinderwahnsinn, Schweinepest oder Hühnerseuche: Tauchen diese Horrormeldungen auf, geht zwar der Fleischkonsum kurzfristig etwas zurück, pendelt sich dann aber schnell wieder ein. Im Spätmittelalter lag in Deutschland der durchschnittliche Fleischkonsum pro Kopf bei rund 100 Kilogramm, heute bei etwa 60 Kilogramm. Laut der Heinrich-Böll-Stiftung verzehrt ein Deutscher in seinem Leben durchschnittlich bis zu 700 Tiere, meist Schweine, Geflügel und Rinder. Alle Achtung. Die negativen Auswirkungen sind längst bekannt: Große Mengen an Futtermitteln müssen importiert werden und das wiederum trägt zur Bedrohung des Regenwaldes bei. Dazu kommt weltweit ein immenser Gebiets- und Wasserverbrauch, die Emission von Treibhausgasen und die Schädigung der Fruchtbarkeit der landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Wer hat das Schwein zur Sau gemacht?

Auch darauf wollen die AktivistInnen von der Albert-Schweitzer-Stiftung aus Heidelberg am Samstag hinweisen und zwar unter dem Motto: „Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen“. Passanten werden erst mal erstaunt sein, wenn am Stand Katzenleberwurst, Hunderagout oder Pudel-Schinken angeboten wird. Bei genauem Hinsehen wird dann aber schnell klar, dass derlei Spezialitäten reine Fiktion aus der Horrorkiste sind und lediglich zum Nachdenken anregen wollen.

Denn wem steht schon der Sinn danach, seinen Vierbeiner in Morchelsud zu dünsten? Andererseits, so fragen die TierschützerInnen bei ihren Aktionen immer wieder: Was ist denn der große Unterschied zwischen einem Schwein und einem Hund? Haben die sogenannten „Nutztiere“ – ob Hühner, Schweine, Rinder oder Schafe – nicht auch ein Recht auf Leben? Auch am Samstag werden Unterschriften gesammelt, um auf das Leid vieler Tiere, die wir verspeisen und die meist unter skandalösen Umständen gehalten werden, aufmerksam zu machen. Da könnte sich die ein- oder andere spannende Diskussion entwickeln.

„Missionarischer Eifer“ aber, erklären die TierschützerInnen in ihrer Pressemitteilung, sei ihnen weitgehend fremd. Vielmehr geht es ihnen darum, sachlich für das Thema zu sensibilisieren und mit Interessierten ins Gespräch zu kommen.

Ort: Marktstätte, ab 12 bis ca. 18 Uhr, Samstag, 22.10.

Weitere Infos über Arbeit und Ziele der Stiftung: www.albert-schweitzer-stiftung.de.

MM/hr