Spatenstich für größtes Kollektorfeld in Südbaden

Bei einem offiziellen Spatenstich stellte die Singener solarcomplex AG im Beisein des Gottmadinger Bürgermeisters Michael Klinger das Vorbild-Projekt im Gottmadinger Orsteil Randegg vor. Mit dabei auch Clemens, Christoph und Dieter Fleischmann von der örtlichen Ottilienquelle. Die Familie stellt die Fläche für das Solarthermie-Feld, das künftig das Wärmenetz mit Sonnenenergie beheizen soll, zur Verfügung.

Bereits seit 2009 betreibt solarcomplex in Randegg ein großes Wärmenetz. Rund 150 Gebäude, darunter das Schulzentrum und die Randegger Ottilienquelle, werden dort mit regenerativer Energie versorgt. Bisher wurde ganzjährig Holzenergie eingespeist, das wird nun anders. „Im Unterschied zu Öl wächst Holz zwar nach, aber die nachhaltig verfügbaren Mengen sind dennoch begrenzt“, sagt Bene Müller, Vorstand von solarcomplex. Nahe der bestehenden Heizzentrale wird nun am Ortsrand Richtung Dörflingen ein Kollektorfeld mit 2300 Quadratmeter Kollektorfläche gebaut, das größte Solarthermiefeld in Südbaden.

Die Solarenergie wird im Sommer die Holzenergie ersetzen und Randegg komplett versorgen. solarcomplex investiert hier rund 1,2 Millionen Euro. „In einem Land mit begrenzten Flächen macht es großen Sinn, wo immer möglich die Sonne direkt zu nutzen“, erklärt Bene Müller. Aufsichtsrat und Vorstand von solarcomplex haben beschlossen, alle Wärmenetze des Unternehmens, bei denen im Sommer keine Abwärme zur Verfügung steht, Zug um Zug mit Solarkollektoren auszustatten, so Müller.

Beim Bau des Kollektorfeldes werde keine Fläche versiegelt. Mit Einsatz von heimischem, kräuterreichem Saatgut kann so eine ökologisch wertvolle, vielfältige Magerwiese entstehen. Um zu dokumentieren, welche Tier- und Pflanzenarten sich hier ansiedeln, wird Eberhard Koch, Vorsitzender des BUND-Kreisverbandes Konstanz, ein begleitendes Monitoring durchführen. Beim Solarpark Mooshof, zwischen Bodman-Ludwigshafen, Wahlwies und Espasingen gelegen, konnten nach Information des BUND bereits nach wenigen Jahren etliche Tier- und Pflanzenarten beobachtet werden, die auf der Rote Liste der bedrohten Arten geführt werden.

Über solarcomplex

Das regionale Bürgerunternehmen solarcomplex hat sich den Umbau der regionalen Energieversorgung weitgehend auf erneuerbare Energien bis 2030 zum Ziel gesetzt. Realisiert wurden bisher 16 Wärmenetze, rund 30 MW Solarkraftwerke als Dach- und Freilandanlagen, Wasser- und Windkraftwerke, zwei bürgerfinanzierte Biogasanlagen und etliche moderne Holzenergieanlagen im Leistungsbereich bis 2 MW. Das Investitionsvolumen aller Projekte liegt bei über 150 Mio €.

MM