ALLES! BLEIBT! GUT!

Es gibt keine Krise. Alles reine Propaganda, die von diesen ruchlosen Journalisten gesät wird. Der Euro ist gerettet, und damit zuvörderst die Banken. Die Griechen kommen, wenn nicht zur Vernunft, so doch wenigstens zur Räson. Den EM-Pokal müssen sie uns allerdings auch noch abliefern. Siegfried Galter, unser Satiriker vom Dienst, erklärt mal wieder die Welt, nimmt uns alle Furcht und weist den Weg ins sorgenfreie Leben. Alles wird gut.

Das Betreuungsgeld für unzurechnungsfähige Politiker ist übrigens längst da (es heißt offiziell: Diäten). Warum eigentlich wurde die so sinnfällige Abstimmungsart des Hammelsprungs (s. Foto) dem mündigen Bürger so lange vorenthalten? Hat da etwa jemand einen Bock geschossen? Jetzt wird doch so vieles klarer: Unser Bundestag ist eigentlich das Domizil einer Hammelherde, wer hätte das gedacht? Man könnte Bocksprünge machen vor Vergnügen. Und: Wo die Hammel so fröhlich springen, da sind die Schäfchen doch wohl im Trockenen, oder? Genauso wie die Asse, welche mit tonnenweise frisch nachgedrucktem Geld trocken gelegt wird.

A propos Asse: Unsere erleuchtete Regierung hat davon noch jede Menge im Ärmel – Stichwort Energiewende:

Wie in einer der letzten Ausgaben der Boulevard-Postille für den gebildeten Bundesbürger zu lesen war, lehnt Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) trotz des absehbaren Anstiegs der Strompreise neue Stromrabatte für ärmere Haushalte ab. Stattdessen machte er ein umwerfend überzeugendes Rechenmodell auf: “Wenn der Preis um drei Prozent steigt, bleibt die Rechnung die alte, wenn man gleich viel Strom einspart”, führte Altmaier aus. “Deshalb will ich, dass jeder Bürger innerhalb von sechs Monaten eine fachkundige Energieberatung erhalten kann.” Der Energie-Monopolist Ihres Vertrauens wird das sicher schnell, effizient und kostensparend für Sie erledigen. VoRWEgehen in den sicheren Blackout.

Aber dennoch entbehrt der unerschrockene Vorstoß des pfiffigen Ministers nicht einer gewissen unumstößlichen Logik, die sich auch auf alle anderen präkeren Haushalts- und Ausgabenbereiche dieser Republik anwenden und ausdehnen lässt.

Wenn die Nahrungsmittelpreise weiter steigen, einfach weniger essen, dann gleicht sich das aus. Steigenden Spritpreisen begegnen wir einfach mit weniger Verbrauch, klare Sache. Höhere Zinsen? Geschenkt. Kompensieren wir leicht durch weniger Kredite. Steuererhöhungen? Einfach weniger verdienen. So leicht geht das.

Der Altmaier hat’s echt drauf, damit kann ganz einfach alles beim Alten bleiben. Gut, gell? Nur das mit den Diätenerhöhungen funktioniert so nicht wirklich, oder doch? Wahrscheinlich ließe sich ohne Not auf einen erheblichen Prozentsatz unserer Diätenempfänger verzichten – ganz ohne Einbußen an politischer Qualität.

Autor: Siegfried Galter – http://meine-krise.de/cgi-bin/weblog_basic/index.php