Der Ölprinz ist fort, es lebe der Ölprinz

Da haben wir den Salat! Kaum verlässt der Big Blender des deutschen Politzirkus`das sinkende Schiff, kehrt gähnende Langeweile ein, vertreten durch Gesichter, die selbst beim geneigten Betrachter massive Narkolepsie verursachen. Zugegeben, nun bedauern auch wir etwas den traurigen Abgang unserer politischen Lichtgestalt Freiherr von, zu und weg isser Guttenberg. Zusammengefasst in einem letzten Abgesang von unserem Geschichtsfälscher Karl O. Maynotti

Nun ist es wohl so, dass Politiker, denen vordergründig nichts ans Zeug zu flicken ist, grundsätzlich so aussehen, wie der inzwischen verwöhnte deutsche Michel sie sich für die Außendarstellung seines Landes so gar nicht wünscht.

Keine Maßanzüge, keine Schmiere im Haar, keine blondierte Bismarck-Beauty an ihrer Seite, kaum geschummelt oder abgeschrieben, nicht mal einen anständig ergaunerten Adelstitel haben die. Nichts, womit man das selbst für Hartgesottene schwer zu ertragende Antlitz der ersten Frau im Staate annähernd neutralisieren könnte. Sämtliche Ästheten im deutschen Wahlvolk wenden sich mit Grauen ab, hin zu einer neuen Beschäftigung mit der Parole:

Ab sofort wird zurückgetreten!

Schuld an der Fahnenflucht haben nämlich allen voran die Medien, die mit der zerstörerischen Kraft einer deutschen Panzerfaust ihrem entkräfteten Feind letztendlich den Blattschuss verpassten.

In Schusslinie des Gegenfeuers befinden sich laut mittlerweile soundso vielen alten und neuen Barbie- und Ken-Fans auch sämtliche Ghostwriter (Sippenhaft), die Pressefreiheit (Ungarn-Syndrom), die selbsternannte Bildungselite (Präsident: Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach), Frank Plasberg (Gähn), die leidigen Preußen (vertreten durch die Uni Bremen), „ein sehr freundschaftliches Gespräch mit der Frau Bundeskanzlerin“ (Zitat), nur der Bossa Nova (Hä?), die Uni Bayreuth (Lesen lernen, ihr Analphabeten!) sowie der internationale Islamismus (sowieso).

Wir sagen: Selber Schuld! Hätten die Neider und Nörgler etwas mehr Ver- und Anstand gehabt, wäre dem Zu- des Umstands gefallener deutscher Soldaten mit Abstand alle Aufmerksamkeit zu- und damit der Realität abgewandt worden. Unter dem aktuellen Motto aller Piepel-Reporter “only bad news are Gutt-news” wären Theos kleine Verfehlungen in pietätvoller Trauer vertuscht, vergeben und vergessen gewesen.

Wenigstens der Deutsche Presserat ist so aufmerksam, Karl Guttenberg noch eine letzte Ehre zu erweisen und ihn mit der Konrad Kujau-Medaille in Silber auszuzeichnen. Für seine großen Verdienste im Volk-, Freunde-, Kollegen- und Familiebescheißen. Der Sonderpreis fürs Leserbescheißen geht – wie jedes Jahr – an den Springer-Verlag.

Herzlichen Glückwunsch!