Geniale Geschäftsidee fürs Bodenseeforum

Es steht nicht gut um das Bodenseeforum oder die Konstanzer „Mehrzweckhalle“, wie es jüngst ein Gaststar ausdrückte. seemoz mag mit der Schmach nicht mehr leben, für die Dauerpleite dieses weltbekannten Veranstaltungshauses verantwortlich zu sein: Immer diese Schwarzmalerei, immer diese miesmachende Berichterstattung. Daher haben wir viel Geld und Zeit investiert, um dem BoFo aus der Patsche zu helfen und selbstverständlich weiter darüber schreiben zu können – und dann nur noch Positives.

Entstanden ist dabei eine geniale Finanzierungsidee, die für einen Ort, der Besucher aus der ganzen Welt anzieht, eigentlich unabdingbar ist: Ein Souvenirshop. Das klingt zunächst banal, jedoch kann man mit entsprechendem Merchandising die Geldbeutel derjenigen, die bereit sind, fünf Euro für ein Bier auszugeben, noch etwas mehr erleichtern.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Souvenirshop direkt hinter dem Eingang platziert wird, so dass alle Besucher des BoFos sowohl beim Betreten als auch beim Verlassen des Gebäudes einmal durch diese wunderschönen Mitbringsel-Welt geschleust werden, der sie dann auch nicht widerstehen können – so genial, wie sie ist.

Wir haben äußerst kreative Vorschläge für BoFo-Souvenirs in unserem Umfeld gesammelt, die uns später in Wohnzimmerschränken und Vitrinen in aller Herren Länder begegnen werden: Der Klassiker ist natürlich der BoFo-Hoodie mit fettem Logo-Aufdruck. Die Kapuze ist richtig schön groß, damit man sie ordentlich ins Gesicht ziehen kann, wenn einem die Geldsorgen gerade über den Kopf wachsen oder man nicht als Fan eines sinkenden Schiffs erkannt werden möchte. Eine Bauchtasche hat der BoFo-Hoodie selbstverständlich nicht – erst recht keine, in der etwas drinnen steckt. Besonders beliebt werden sicherlich die original BoFo-Ohrstöpsel sein, die man bei jedem zweiten BoFo-Besuch gut gebrauchen kann, wenn wieder einmal zehn Minuten lang der Feuermelder nicht abzustellen ist.

Eine hübsche Erinnerung wäre auch das BoFo-Töpfchen (ja, ein Töpfchen!), das die Besucher melancholisch an unzählige Momente in der Klo-Warteschlange zurückblicken lässt. Nachdem das BoFo ja eine Jahrhundertidee darstellt, sollte auch etwas für Zeitgeschichte-Fans in den Regalen des Shops stehen. Wir hätten hier an gerahmte und handsignierte (!) Günther-Oettinger-Porträt-Fotodrucke mit verschiedenen witzigen Sprüchen über Ausländer gedacht.

Unlustig, meinen Sie? Dann haben wir genau das Richtige für Sie: Spiel und Spaß für die ganze Familie garantiert der Bausatz „Wie baue ich ein Veranstaltungshaus?“ für nur 39,99 Euro. Und so funktioniert’s: In der Mitte des Spielfelds wird ein unförmiger weißer Kasten mit ein paar schwarzen Flächen (Fenstern?) positioniert, daneben befinden sich vier Löcher für übergroße unifarbene Fahnen mit dem BoFo-Logo, die die Mitspieler reihum einstecken dürfen. Dann beginnt der spannende Teil: Jeder Mitspieler erhält eine Handvoll Münzen. Diese werden dann im Uhrzeigersinn in den Schlitz oben im weißen Kasten eingeworfen – von jedem Mitspieler eine Münze. Der Spieler, der die letzte Münze versenkt hat, darf dann den Kasten anheben und den Blick aufs Innere freigeben. Befindet sich dort keine der eingeworfenen Münzen, so haben die Spieler alles richtig gemacht. Alle haben gewonnen und die Fahnen werden zur Feier des Tages auf Halbmast gehängt.

Für alle, die davon nicht genug bekommen können, gibt es zusätzlich die Erweiterungen dieses genialen Spiels zum Gelder-Versenken: „Konziljubiläum“, „Katamaran“ und „Konzerthaus“.

Carla Farré