KKH-Befürworter kann man mieten
Respekt, die Befürworter der vergoldeten Blechhütte wollen es nicht nur bei Informationsständen belassen, sie suchen Bürgernähe total. Wolfgang Müller-Fehrenbach (CDU) steht auf Hausbesuche (siehe nebenstehendes Foto), andere KKH-Ja-Sager haben Ähnliches vor. Anbei deren Angebote. Greifen Sie zu, Frühbucher sind im Vorteil.
Wer am Samstag durch unser Städtchen wandelte, kam um das Thema KKH nicht herum. Auf der Marktstätte hatte sich eine Initiative sinnigerweise in einem Blechcontainer eingenistet und verteilte Infobroschüren „Konzerthaus JA“.
Im Lago hatte sich Brückenmeister Kurt Werner verschanzt und versuchte mit seinen Adjutanten Roland Wallisch (FGL) und Kurt Demmler (CDU) die Bürger davon zu überzeugen, dass ohne das KKH die Stadt dem Niedergang geweiht sei. Vor dem Lago ging es phantasievoller zu. Mitglieder der Initiative „Nein zu Klein Venedig“ machten mit Strassenumbenennungen auf sich aufmerksam: „Feinstaub-Allee“, „Stau-Avenue“ oder „Hier geht’s zum Konkurs- und Kongresshaus“ und ernteten viel Zuspruch bei der Bevölkerung.
Das wiederum gefällt den JA-Sagern gar nicht und die KKH-Hardliner von „Konstanz-gibt-den-Ton-an“ haben am Wochenende bei einer eiligst einberufenen Klausurtagung in der Spitalkellerei beschlossen, nochmal richtig Gas zu geben und Bürgernähe zu praktizieren. Ihre brandaktuellen Offerten können sich sehen lassen und erinnern an frühere Sponti-Aktivitäten. Hier ein vorläufiger Auszug, um frühzeitige Kontaktaufnahme wird gebeten:
Wolfgang Müller-Fehrenbach (CDU) bietet bis zum 20.3. jeweils von 14 bis 20 Uhr Hausbesuche an. Er wird Sie in kompakter Form darüber unterrichten, warum die Philharmonie das KKH braucht und was eine Geige von einer Tuba unterscheidet. Bei Bedarf übernimmt der ehemalige Pädagoge auch die Hausaufgabenbetreuung Ihrer Kinder oder führt Ihren Hund aus. Kontakt: wolfgang.mueller-fehrenbach@t-online.de
Roland Wallisch (FGL) will da nicht nachstehen und ist als KKH-Allzweckwaffe gerne in der Altstadt unterwegs. Der Südkurier-Redakteur und Betriebsratsvorsitzende will bis zum Bürgerentscheid die Konstanzer davon überzeugen, dass postmoderne Grüne mittlerweile dazu gelernt haben und über ihre einst ehernen Grundsätze längst Gras gewachsen ist. Kontakt: roland.wallisch@online.de Der Mann ist rund um die Uhr buchbar und bietet sich zur Not auch für Kellerentrümpelungen an.
Dorothee Jacobs-Krahnen (FGL) Frau Jacobs-Krahnen gilt als joviale grüne Wirtschaftsexpertin und will bevorzugt Altersheime besuchen. Die Dame ist vielseitig und wer sich partout nicht für das KKH interessiert, dem wird Frau Krahnen gerne einen Platz in ihrer KKH-Bauchtanzgruppe in Aussicht stellen. Auch für den vhs-Kurs „Backen ohne Mehl“ ist Frau Krahnen ansprechbar. Kontakt: d.jacobs-krahnen@t-online.de
Anselm Venedey (FWG) und Jürgen Wiedemann (NLK) Sie suchen ein delikates Catering für Ihre Betriebs- oder Familienfeier? Da sind Sie bei den beiden KKH-Aktivisten aus der Gastro-Branche richtig.
Venedey lädt alle KKH-Befürworter am kommenden Samstag zum KKH-Apero gratis in sein Wessenberg-Cafe. Feierlicher Ansuff ist um 18 Uhr. Ausnahmsweise darf an diesem Abend geraucht werden, denn Martin Walser kommt mit Siegmund Kopitzki auch kurz vorbei. Anmeldung: avendey@t-online.de
Danach, etwa gegen 20 Uhr, geht es zu Jürgen Wiedemann ins „Barbarossa“ Dort kredenzt der fidele Hotelier ein zwölfgängiges KKH-Menue für lau. Anschließend unterhält er die Besucher als Karaoke-Debütant. Wer das überlebt hat, gibt sich ab 24 Uhr in Wiedemanns „Gerstensack“-Stüberl die Restkanne. Kontakt: wiedemann@barbarossa-hotel.com
Heinrich Everke (FDP) Der Fraktionsvorsitzende der Konstanzer Mövenpick-Partei und Akkupunktur-Spezialist ist täglich ab 18 Uhr zu haben. Mit Vorliebe erzählt der KKH-Sympathisant der ersten Stunde von seinen China-Reisen und ist auch einsetzbar für Kindergeburtstage. Der jederzeit fröhliche Ratsherr ist zudem eifriger Spendensammler für die Finanzierung der KKH-Bestuhlung – denn diese Investition hat man bei den Projektkosten irgendwie übersehen. Kontakt: dr.h.everke@t-online.de
Hartmut Rohloff (KKH-Projektleiter) und Matthias Heider (CDU) Rohloff darf zum KKH nichts mehr sagen und Heider hat im Gemeinderat noch nie was gesagt. Da liegt es doch nahe, die beiden für KKH-Pantomime-Vorführungen einzusetzen. Bevorzugt am Wochenende, Zeitpunkt egal. Anmeldungen unter: heider.matthias@web.de
Soweit die ersten Angebote der KKH-Befürworter. Weitere werden folgen und seemoz wird vorab informieren. Pro Hausbesuch sind 20 Euro cash auf die Kralle zu entrichten. Spendenquittungen werden von der Stadt ausgestellt. Sollten Sie daran interessiert sein, dass über „Ihren“ Hausbesuch breit im „Südkurier“ berichtet wird, informieren Sie sich bei Lokalchef Jörg-Peter Rau. Er wird Ihnen weiter helfen. Kontakt: joerg-peter.rau@suedkurier.de
Sie können sicher sein: Die einzelnen Mitglieder der KKH-Kampfgruppe sind zuvorkommend, absolut drogenfrei und sie schmutzen auch nicht. Wer Fragen rund um das KKH hat oder Anregungen jedweder Art weiter geben möchte, wende sich getrost an den KKH-Obertrommler Hilmar Wörnle vom Konstanzer Stadtmarketing. Bei ihm laufen bis zum 21.3. alle Fäden zusammen. Er freut sich über jede Kontaktaufnahme: WoernleH@stadtmarketing.konstanz.de
P.S.: Ein Gerücht ist, dass sich Akzent-Herausgeber Markus Hotz als KKH-Nacktputzer zur Verfügung stellen will. Das geht dann doch zu weit.
AutorIn: Holger Reile