Sozialdemokraten schrecken vor nichts zurück

Für den Kompromiss in Sachen Koalitionsvereinbarung schlucken die SPD-ler auch Kröten, so der Südkurier am vergangenen Freitag. Klingt diese Nachricht eh schon widerlich genug, tun sich nun – nach seemoz-Recherchen – wahre Abgründe auf. Die Sozialdemokraten im Landkreis Konstanz vergreifen sich schon seit Jahren an den putzigen Amphibien. Jungsozialisten wiegeln ab, Tierschützer gehen auf die Barrikaden

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Es gab zwar schon länger Anzeichen dafür, dass einige SPD-Mitglieder einen seltsamen Geschmack haben, aber dass sie sich – und das nicht nur seit dem Beginn der Koalitionsverhandlungen – auch an wehrlosen Tieren vergreifen, hätte dann doch niemand gedacht. Eine Umfrage der hiesigen Tageszeitung brachte es ans Licht: Fast überall zwischen Konstanz und Singen stehen Kröten ganz oben auf dem Speiseplan vieler Sozialdemokraten.

Vor allem die Erdkröte gehört zu den bevorzugten Fleischgerichten bei SPD-Mitgliedern. Sie ist grau bis rotbraun, mit warzigen Hautdrüsen überzogen und hat einen vergleichsweise mächtigen Schädel. Erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit kommt sie aus ihrem Versteck. Am beliebtesten aber ist in sozialdemokratischen Kreisen die Wechselkröte. Aufgrund ihrer dunkelgrünen Flecken und einzelnen roten Warzen kann man sie gut erkennen, außerdem sind sie sehr zutraulich.

Vor allem bei Jungsozialisten gilt die Wechselkröte als besondere Delikatesse. Bislang wurde sie nur im Raum Magdeburg, in der südlichen Uckermark und am Stadtrand von Leipzig gesichtet, ist aber nun auch am Bodensee heimisch geworden. Winfried Kropp, Pressesprecher der SPD, klärt auf: „Vor rund drei Jahren sind einige ostdeutsche Jusos in unseren Ortsverband eingetreten und setzten junge Wechselkröten im Konstanzer Saubach aus. Dort haben die sich dann munter vermehrt und man kann sie locker einsammeln“. Er selbst habe sich anfangs vor dem Verzehr von Kröten geekelt, aber mittlerweile ginge es problemlos: „Zartes Fleisch, würzig im Geschmack und mit Senf kriegt man eh alles runter“.

Jungsozialist Jan Welsch, der bei den kommenden Kommunalwahlen für die SPD in den Konstanzer Gemeinderat einziehen will, wundert sich über die allgemeine Aufregung. Seiner Meinung nach werde die Sache von der konservativen Tagespresse unnötig aufgebauscht und skandalisiert. Seit seinem Eintritt in die SPD gehöre Krötenschlucken quasi zum politischen Alltag. Außerdem müsse man die Kröten ja nicht am Stück schlucken, es gehe auch anders. Gerne verrät er interessierten Gourmets sein Lieblingsrezept: „Die Wechselkröte vorsichtig häuten und einen Tag lang in Rotwein einlegen. Dann fein in Scheiben schneiden und 20 Minuten durchgaren lassen. Kurz vor dem Verzehr noch ein wenig Rosmarin drauf und fertig“. Als Beilage empfiehlt Welsch Kroketten und Krautsalat.

Völlig unverantwortlich findet Jan Schawulski das Tun der Sozen rund um den Bodensee. Der Vorsitzende des südbadischen Tierschutzverbandes ist geradezu entsetzt: „Ich hätte nicht gedacht, dass die SPD alleine aus Gier nach Ministerposten sich derart an unschuldigen Kreaturen vergreift. Das bringt unser gesamtes Ökosystem durcheinander und ist der Weg in die falsche Richtung“. Aus Protest hat Schawulski bereits sein SPD-Parteibuch zurückgegeben. Am Wochenende forderte er seine Parteifreunde über facebook auf, es ihm gleich zu tun und „den Kannibalen in unseren Reihen die rote Karte zu zeigen“.

Autor: H.Reile