29. Queergestreift Filmfestival

seemoz-Queergestreift-bildQueergestreift ist ein ehrenamtlich organisiertes No-Budget-Filmfestival am Bodensee, das jedes Jahr im Frühjahr für ca. 12 Tage im Zebra Kino Konstanz beheimatet ist. Das Festival widmet sich allen Filmen, die sich frei außerhalb der Heterosexualität bewegen und wollen ein Forum bieten für alles, was nicht in das normative Bild der Gesellschaft passt.

Deswegen wird ein buntes Programm aus Lang- und Kurzfilmen gezeigt, die queere Geschichten aus aller Welt auf die Leinwand bringen, Raum für Reflektion und Diskussion bieten; sowie die aktuellen Trends der queeren Filmszene nach Konstanz holen. Gezeigt werden in diesem Jahr 13 Spielfilme und ein Kurzfilmblock. Eröffnet wird das Festival stets mit einer großen Party im Contrast.

Queergestreift begann mit Überlegungen zu Rosa von Praunheims dokumentarischen Filmen der 70er Jahre. Über den Umweg des Kinos gelang es von Praunheims Filmen in besonderer Weise, Homosexualität in den Fokus zu rücken. Ging es damals noch darum, auf sogenannte „Randgruppen“ aufmerksam zu machen, steht heute vielmehr die Auflösung einschränkender Labels im Mittelpunkt. Denn auch in der aktuellen landespolitischen Debatte über sexuelle Vielfalt als Unterrichtsthema zeigt sich noch immer, wie vorurteilsbehaftet Lebens- und Liebesentwürfen abseits der Norm entgegengetreten wird.

Die Filmauswahl stellt daher die Vielseitigkeit des Liebens in den Vordergrund und reflektiert die Lust am Selbst-sein. Dabei werden die Schönheit, die Komplexität sowie der Schmerz des Begehrens an sich thematisiert. Unser Queerbeet-Film „Desire will set you free“ entführt in die aktuelle Berliner Queer-Szene mit Performances von Peaches, Sookee, Nina Hagen und auch Rosa von Praunheim. Besondere freut man sich in der Chérisy über die Kino-Weltpremiere der lokalen Dokumentation „Der Schwule, der Neger und der heilige Berg“, zu der Regisseur Dave D. Leins und Hauptdarsteller Markus Kast zu einem Filmgespräch begrüßt werden.

Viele der Filme richten ihre Blicke weltwärts und thematisieren die Situation von Queers in Syrien („A Gay Girl in Damaskus“), in Thailand („How to win at checkers“) sowie der Dominikanischen Republik („Sand Dollars“). In „Freeheld“ kämpft Oscar-Preisträgerin Julianne Moore in ihrer Rolle nicht nur gegen Krebs, sondern auch für Gleichberechtigung, während Robin Williams in seinem letzten Film „Boulevard“ beim Finden seiner sexuellen Identität brilliert.

So charismatisch und elegant wie „Eisenstein in Guanajuato“ einen künstlerischen Rebellen auf der Schwelle seiner sexuellen Identität porträtiert und so aufregend humorvoll wie der mehrfach preisgekrönte Award-Gewinner „Tangerine“ die verschwimmenden Grenzen von Geschlecht darstellt, wollen die Festival-Macher auf der Eröffnungsparty das Festival einläuten.

Programm

Fr., 1.4. – OPENING NIGHT
21:00 Uhr: Dyke Hard + anschließende Party im Contrast

Sa., 2.4.
20:00 Uhr: How to win at Checkers
22:00 Uhr: Tangerine

So., 3.4.
18:00 Uhr: Sand Dollars
20:00 Uhr: A Gay Girl in Damascus

Mo., 4.4.
19:30 Uhr: The Summer of Sangailé
21:30 Uhr: Eisenstein in Guanajuato

Di., 5.4.
19:00 Uhr: Der Schwule, der Neger und der heilige Berg mit Regisseur Dave D. Leins und Hauptdarsteller Markus Kast
21:30 Uhr: The Duke of Burgundy

Do., 7.4.
19:00 Uhr: Herr von Bohlen mit Produzent Jonas Niewianda
22:00 Uhr: Sand Dollars

Fr., 8.4.
19:00 Uhr: Boulevard mit Rahmenprogramm
21:30 Uhr: Eisenstein in Guanajuato

Sa., 9.4.
19:30 Uhr: The Summer of Sangailé
21:30 Uhr: The Duke of Burgundy

So., 10.4.
18:00 Uhr: Herr von Bohlen
20:00 Uhr: Tangerine

Mo., 11.4.
20:00 Uhr: A Gay Girl in Damascus
22:00 Uhr: Desire will set you free

Di., 12.4.
19:30 Uhr: Queer Shorts
22:00 Uhr: How to win at Checkers

Mi., 13.4. – CLOSING NIGHT
20:00 Uhr: Freeheld

Alle Infos zu einzelnen Filmen und dem kompletten Programm unter http://queergestreift.com/

MM