Afrikanische Live-Musik in Konstanz

Wenn dieser Tage klebriger Glühweinduft durch’s illuminierte Städtchen zieht, wird im Bürgersaal ab 6.12. zum „Forum der Kulturen“ gebeten. An vier Abenden werden überwiegend afrikanische Musiker den Saal mit ihren Rhythmen gewaltig aufheizen. Ein schönes Kontrastprogramm zu weihnachtlicher Zeit, zusammengestellt von Mohamed Badawi (Bild). Der Eintritt zu den Konzerten ist übrigens frei, Spenden sind aber erwünscht. Hier geht es zum Programm.


6.12.19 | 20 Uhr | Amadou Kouaté

Amadou Kouaté ist ein Meister der Sabar-Trommel und ein Griot. Als Griots werden in Teilen Westafrikas berufsmäßige Sänger, Dichter und Instrumentalisten bezeichnet. Griots tragen dazu bei, dass durch mündliche Überlieferung traditionelles Wissen weitergegeben wird.

1954 im senegalesischen M´Bour an der Atlantikküste geboren, erhielt er als Siebenjähriger seine erste Sabar-Trommel. Eng mit der Geschichte Westafrikas verbunden, unterrichtet Amadou Kouaté seit den 1970er Jahren und vermittelt auch heute sein ganzes Wissen und die spezielle Trommel-Technik in Kursen und Workshops. 1982 kam er nach Berlin und vertrat im Rahmen der 750-Jahr-Feier den afrikanischen Kontinent. Sein heutiges Engagement und Lehrangebot richtet sich an Erwachsene, Jugendliche und Kinder, auch mit psychischen Erkrankungen. In seiner Arbeit mit verschiedenen Trommeltypen werden Lieder gelernt, Theater gespielt und Geschichten erzählt.


7.12.19 | 20 Uhr | Badawi Orient Band

Mohamed Badawi, Komponist und Sänger aus dem Sudan. Er spielt neben der Oud, einer Kurzhalslaute aus dem Vorderen Orient, welche im Mittelpunkt seiner musikalischen Darbietungen steht, eine spezifisch sudanesische Bongo-Variante, die aus drei Trommeln besteht. Die Wurzeln seiner Songs finden sich in Nubien, bei den Beduinen und den Sufis.

Er selbst stammt aus der bekannten Sufi-Familie der Gadiriyya und lebt seit 1984 in Europa. Bereits als kleiner Junge lernte er die traditionellen Beduinen- und Sufi-Rhythmen, die bis heute seine Musik prägen. Mit seinem Gesang deckt er eine außergewöhnliche Bandbreite ab, von historisch-religiösen Sufigesängen bis hin zur westlichen Musikkultur der Gegenwart. Seit 1987 beteiligt er sichain vielen internationalen Musik-Projekten.

Mohamed Badawi: Oud, Vocal, Percussion (Sudan)
Rabee Abou Hassoun: Geige (Syrien)
Florian Schiertz: Indische Tablah (D)
Lukas Engelmann: Cora (D)
Florian King: K-Bass (D)


30.12.19 | 20 Uhr | Saf Sap New Generation

Saf Sap New Generation lassen bei ihren Auftritten mit einem Feuerwerk aus Rhythmen das afrikanische Feuer auf die Zuschauer überspringen, und niemand kann mehr stillsitzen. Die Musiker stammen alle aus Mbour an der Atlantikküste im Senegal und führen die musikalische Tradition ihrer Familien weiter. Sie leben seit langem in der Schweiz und treten erfolgreich in ganz Europa an Festivals und Konzerten auf. Daneben geben sie Djembé- und Tanzworkshops für Erwachsene und Kinder.

www.safsapnewgeneration.ch
www.cool-kidz.ch


31.12.19 | 20 Uhr | Trio Abou Hassoun

„Wir sind drei Brüder, die aus Syrien kommen. Wir stammen aus einer bescheidenen Familie, die in der Landwirtschaft arbeitet“, sagen die Musiker über sich.
Rabee Abou Hassoun ist Musikkomponist und Geige-Spieler. Er kam vor 4 Jahren nach Deutschland. Nader Abou Hassoun ist Arzt und spielt Aud (Laute). Rawad Abou Hassoun ist Flugzeug-Ingenieur und spielt Keybord. Nader und Rawad leben seit 2 Jahren in Deutschland.

„Vor dem Krieg in Syrien, als wir noch alle zusammen waren, haben wir als Familie mit fünf Brüdern Musik gespielt. Jetzt leider nicht mehr, nicht nach dem Krieg …“

Das Trio Abou Hassoun tritt gemeinsam mit der syrischen Sängerin May auf.


MM/hr (Foto: Afrika Festival Würzburg)

Wer das „Forum der Kulturen“ unterstützen möchte: Spendenkonto DE 16 6905 0001 0000 211011