Afrikanische Weltmusik

seemoz-adiriMit warmer und erdiger Stimme singt der Westafrikaner Adjiri Odametey seine Songs. Alle sind sie melodiös, zuweilen melancholisch. Mit seinem Song „Mala“ vom gleichnamigen Debütalbum ist Adjiri Odametey ein Hit gelungen. Mit seinen Konzerten im In- und Ausland und seinen CDs konnte er sich als Singer & Songwriter  profilieren. Am nächsten Freitag tritt er, nicht zum ersten Mal, im Konstanzer K9 auf 

Dabei instrumentiert er viele seiner Songs nicht nur mit traditionellen Meldodieinstrumenten aus Afrika, sondern auch mit der Gitarre. So gelassen wie der Musiker selbst, gelingt ihm auch der selbstverständliche Crossover zwischen Afrika und Europa. So wird er zum authentischen Vermittler zwischen diesen Welten. Bei all seiner Bescheidenheit ist der charmante Musiker ein brillianter Life-Performer.

Wenn Adjiri Odametey (s. Foto) danach gefragt wird, was für ihn Musik bedeute, so antwortet er immer, dass eigentlich für ihn alles in der Musik Ausdruck finde: Stimmungen, Gefühle, Gedanken, Erlebnisse. Darum faszinierten ihn Begegnungen mit unterschiedlichen Kulturen, die andere Stilrichtungen und Instrumente kennen. Diese Begeisterung merkt man daran, welche Vielzahl an unterschiedlichen Instrumenten Adjiri Odametey auf der Bühne nutzt. Der Multi-Instrumentalist lässt sich auch sonst nichts aus der Hand nehmen, textet und arrangiert und verfolgt damit seinen eigenen Stil.

In den Konzerten kommen sowohl Liebhaber ruhiger Songs auf ihre Kosten wie auch Percussion-Fans. Die sehr konzertante Musik spricht ein breites Publikum an: vom Jazzinteressenten über den Weltmusikfan bis hin zu Klassikliebhaber. Faszinierend ist die Vielzahl der afrikanischen Instrumente, die das Publikum live erlebt: die 21-saitige Cora – auch „Afrikanische Harfe genannt“ -, das Balafon – ein Holzxylophon mit Kürbissen als Resonanzkörper -, Mbira und Kalimba – so genannte Daumenklaviere, deren Metallzugen mit Daumen und Zeigefingern gezupft werden, Cajon, Shaker, Kpanlogo etc.

Adjiri Odameteys künstlerische Wurzeln liegen in der Tradition seiner Heimat Ghana. Er spielte in renommierten Gruppen wie dem Pan African Orchestra oder beim Ghana Dance Ballet und machte Tourneen nach Japan, Russland, Alaska oder Kuba. In Ghana arbeitete Adjiri Odametey auf der Bühne als Musiker zusammen mit Künstlern wie Miriam Makeba, Lucky Dube oder der Gruppe Osibisa. „Er ist ein musikalisches Allround-Talent, so etwas wie ein afrikanischer Hans-Jürgen Buchner oder einer der Well-Brüder. Auch wenn es für einen Deutschen nicht ganz leicht ist: Diesen Namen sollte man sich merken.“ – so schrieb die Süddeutsche Zeitung über Adjiri Odametey.

Autor: PM/hpk